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Tylee

"TYLEE Na komm schon!" Rief mein Vater und ich gab ihm einen bösen Blick bevor ich mich wieder zu meinen Freunden drehte und sie in eine Gruppenumarmung zog.

Ich würde sie wirklich vermissen. "Falls du eine Kpop Band finden solltest, schicke massenhaft Fotos!" Rief Charly freudig und nickte leicht. Sie liebte diesen Pop. "Naja trotzdem darfst du uns nicht verlassen" schmollte Mikky. Er war mein Kumpel. "Mensch ich ziehe ja nicht sofort dahin" lachte ich. "TYLEE!" Rief mein Vater wieder.

Seufzend nickte ich, zog meine Freunde nochmal in eine Umarmung bis ich mich umdrehte und in den Wagen Einstieg.

"Tylee wir kommen ja auch wieder" meinte meine Mutter liebevoll und ich nickte nur leicht. Meine Mutter wurde in Südkorea geboren und hatte meinen Vater in Deutschland kennengelernt. Auch er, hatte Wurzeln aus diesem Land, die aber nicht so ausgeprägt waren wie die bei meiner Mutter.

Und ich? Naja ich hatte die Augen wie ein Koreaner. Meine Mutter sagte immer, mein Gesicht wäre eines, eines koreanischen Models. Liebevoll dankte ich ihr immer, aber im Kopf verneinte ich diese Aussage ständig.

Nope, ich war kein Model.

•••

Wir waren gut in Seoul gelandet. Die Zeitverschiebung machte mich verrückt.

"KYOO!" Rief meine Mutter fröhlich und rannte in die Arme ihres Bruders. Ich kannte Kyo nur von Fotos und hatte noch nie Live mit ihm geredet.

Und ich merkte, dass mein koreanisch echt scheiße war. Nicht, dass ich es früher tagtäglich gesprochen hatte, aber derzeit irgendwie nicht mehr. Daher hatte ich wirklich Probleme die Konversation meines Onkels und meiner Mutter zu verstehen.

"Lee wir fahren jetzt zu unserer Wohnung" sagte mein Vater und ich nickte und setzte mich in den Wagen mit dem uns Kyo abgeholt hatte.


Die Wohnung war groß und eigentlich perfekt für uns drei. Mein Zimmer hatte einen guten Ausblick, und eben nicht nur auf graue Betonklötze. "Lee, wir gehen jetzt noch einkaufen. Mache dich fertig, wir warten unten vor der Tür" rief meine Mutter und ich lies einen genervten Seufzer raus.

Ich wollte nur schlafen. Ich war müde, da es hier erst 11 Mittags war. In Deutschland schliefen meine Freunde noch alle.

Ich band mir meine Haare nur noch kurz und lief schnell aus der Wohnung. Mit meinen Eltern imPack beschlossen wir, die Markthalle ausfindig zu machen. Doch leider verschwand meine Lust, mit jedem weiteren Schritt den ich machte. Außerdem bekam ich einen großen Hunger. Was neben den verschiedenen Ständen von Essen nicht so einfach war, ruhig zu bleiben.

"Mama, ich geh wieder zurück" sagte ich. Zögernd sah sie mich an und nickte leicht. "Weißt du den Weg denn noch?" Fragte sie. Hastig nickte ich. Irgendwo war ein Second Hand Laden. Dass wusste ich noch.

"Hab euch lieb" sagte ich noch, machte Kehrt und ging.

•••

Nur ich hatte mich verlaufen. Ich lief schon zwei Stunden immer um den gleichen Block. Es nervte mich.

Ich war hungrig, müde und gereizt. Außerdem war die Sonne hinter den Häusern verschwunden und es war sofort um einiges kälter geworden.

Sauer und voll überfordert mit der Situation schlug ich sauer gegen eine Laterne die ein brechendes Geräusch von sich gab.

Gerade öffnete sich eine Türe von einem Café und ein Junge mit einer Snapback und Mundschutz verließ den Laden. Sein Blick war stets auf den Boden gerichtet und er ging im Schnellschritt in meine Richtung.

"Ehm hallo?" Fragte ich ihn vorsichtig. Er sah kurz auf und sah mich mit einem fragenden Blick an. Die Kappe war so tief ins Gesicht gezogen, dass man wegen dem Mundschutz nur die Augen sehen konnte.

"Ehm ... Also ich habe mich verlaufen und eh... Ich weiß den Weg nicht. Kannst du mir vielleicht den Weg sagen?" Fragte ich leise und vorsichtig. "v-verlaufen?" Fragte er etwas verwirrt. Ebenfalls verwirrt sah ich ihn an und nickte dann vorsichtig.

"Oh. Ehm ja. Klar komm, gehen wir in das Café dann kann ich dir das besser erklären. Außerdem kannst du dich aufwärmen. Du zitterst extrem" stellte er fest. Er grinste und ich sah mir roten Wangen runter auf meine Füße und nickte dann leicht.

"Na dann komm" sagte er und ging wieder zu dem Café und ließ die Türe auf, damit ich rein konnte. Dort setzten wir uns hin und er bestellte mir einen Kaffee.

"Woher kommst du?" Fragte er mich und beobachtete mich argwöhnisch. "Deutschland" antwortete ich knapp und nahm einen vorsichtigen Schluck dies Getränkes.

"Wie heißt du? Soll ich dich jetzt 'verlorenes Kind' nennen?" Fragte er leicht lachend. Ich schüttelte leicht lächelnd den Kopf. "Tylee reicht" meinte ich grinsend.

"Und du?" Fragte ich. Der Junge vor mir richtete seine Kappe und es fielen ein paar weißblonde Strähnen hinaus. Und auch seinen Mundschutz zog er etwas weiter runter.

"Nenn mich Min Yoongi"

it's Yoongi :: suga bts ✓Where stories live. Discover now