2. Teil

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Kelly's Sicht

Ein Wimmern ließ mich aufschrecken und für einen Moment war ich vollkommen orientierungslos. Zumindest so lange, bis erneut ein Zittern den Körper neben mir durchlief und ich nun Melina's Stimme erkannte. 
Schnell richtete ich mich etwas auf und knipste die Lampe neben mir an. 
Sie lag auf dem Rücken, atmete schwer und auf ihrer Stirn stand der Schweiß. 

"Scheiße" in Windeseile war ich aufgesprungen und in mein Zimmer gelaufen. Es dauerte nicht lange, bis ich ein Handtuch in meinem Wust gefunden hatte, welches ich auch gleich im Bad mit kaltem Wasser durchnässte.
Als ich zurückkam hatte sich ihr Zustand nicht verändert, also begann ich, ihr Gesicht zu kühlen und ihr dann kalte Wickel zu machen. 
Ich musste das Fieber so gut es ging senken, denn auch ohne Thermometer wusste ich, dass das nicht mehr nur leicht erhöht war. 
Erneut stöhnte sie auf und wälzte sich hin und her. Sie schien wirklich zu leiden und das konnte ich nicht mehr mit ansehen. Es tat weh, sie so hilflos zu sehen. Das erste Mal in meinem Leben sah ich sie so und um ehrlich zu sein, langsam bekam ich Panik. 

"Melina!" Sanft schüttelte ich sie an den Schultern, was sie erneut zum wimmern brachte. Ich hockte mich neben sie auf den Boden und strich ihr die verschwitzen Haare aus dem Gesicht. 
"Alles wird wieder gut. Ich bin ihr und pass auf dich auf", flüsterte ich vor mich hin. Zum einen versuchte ich Melina damit zu beruhigen, zum anderen mich selbst. Und es funktionierte. 
Ihre Atmung wurde wieder langsamer und sie öffnete ihre Augen. 

"Hey", begrüßte ich sie. Ich war mir nicht sicher, ob sie wirklich wach war, aber nun lächelte sie. 
"Kelly", murmelte sie und auch ich musste Lächeln. Mein Name klang aus ihrem Mund noch einmal ganz anders. Als wäre er etwas Besonderes. Als wäre ich etwas Besonderes. 
"Ich bin hier", wiederholte ich meine Worte und begann etwas mit ihren Haaren zu spielen. Ich wusste, dass sie das mochte und auch jetzt seufzte sie leise. 
Ihre Wangen waren gerötet und sie sah mich durch den Tränenschleier vor ihren Augen an. 

"Geh nicht weg", murmelte sie und drehte sich auf die Seite, das Gesicht mit zugewandt. 
"Würde ich niemals tun", ich beugte mich über sie und drückte ich einen sanften Kuss auf ihre noch immer glühende Wange. Sie hatte die Augen wieder geschlossen, aber das Lächeln verschwand nicht. 

"Ich liebe dich. Bitte verlass mich nicht." hauchte sie und keine zwei Sekunden später schlief sie wieder. 

Und ich saß hier und konnte sie nur geschockt anstarren. Mein Herz hatte den plötzlichen Drang aus meiner Brust springen zu wollen und ich war mir ziemlich sicher, dass mein Gesicht die selbe Farbe angenommen hatte wie Melina's. 

Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Hatte sie genau die drei Worte ausgesprochen, für die ich schon seit Monaten zu feige war? Und das einfach so?
Ich konnte es nicht fassen. Bestimmt träumte ich das gerade nur. Gleich würde ich aufwachen und anfangen in mein Kissen zu heulen. Und selbst wenn das kein Traum war, sie war nicht mal wirklich bei Bewusstsein. Bestimmt hatte sie damit nicht mich gemeint, sondern irgendeine Halluzination in ihren Fieberträumen. 

Gott, war mir schwindlig!

Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Couch und starrte auf den Fernseher. Wir hatten wohl vergessen ihn auszumachen, denn noch immer lief irgendeine isländische Serie. 

"Okay, bleib ganz locker, Kelly. Du solltest das fürs erste vergessen und dich lieber darauf konzentrieren, dass sie wieder gesund wird."
Mein Blick fiel auf die Uhr, die in der Küche an der Wand hing.
8:14 Uhr. 
Ich rappelte mich auf und ging zurück in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Melina brauchte Medikamente. Nicht weit von hier hatten wir bereits eine Apotheke gesehen, was in Anbetracht der Situation jetzt sehr hilfreich war. 

Ich schrieb ihr noch schnell einen Zettel und stellte ein Glas frisches Wasser auf den Tisch, bevor ich, mit einem letzten Blick auf sie, die Wohnung verließ.

Es freut mich wirklich sehr zu sehen, dass euch die Geschichte offenbar gefällt ☺️
Eure Meinung zu diesem Teil wie immer in die Kommentare.

Hätte jemand Bock auf ein #kellina Video? Lasst es mich wissen 😊

Wünsch euch einen traumhaften Tag ☺️❤️

5:16 / Kellina Where stories live. Discover now