3. Teil

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Kelly's Sicht

Es war, für meine Verhältnisse, noch sehr früh, aber die Stille und die kalte Luft tat gut und ich konnte endlich wieder durchatmen. Es gelang mir sogar, einfach nichts zu denken. Mein Kopf war wie leer gefegt und das begrüßte ich sehr. 
Meine Füße trugen mich die leicht gewundene Straße, die zu unserem Apartment führte, hinunter in die Innenstadt. Wir lagen relativ Zentral, und doch war es nichts im Vergleich zu Köln. 
Köln war eine ständig wachsende und lärmende Metropole, während hier in Rejkjavík alles seinen gleich und entspannten Gang verlief. 
Die letzten Tage waren so ungeheuer entspannend gewesen und gleichzeitig hatte ich so viel sehen können. Wenn ich nach Hause komme, würde ich auf jeden Fall mit neue Kreativität und entspannterer Einstellung weitermachen können. 
Ich bog in die nächste Straße ein und konnte bereits das Schild der Apotheke erkennen. Innerlich betete ich, dass die Leute dort Englisch verstehen würden. 

Das Klingeln einer kleinen Glocke kündigte meinen Besuch an und da wenig los war kam ich auch gleich dran. Zu meinem Glück gab es keine sprachlichen Probleme. 
Ich erklärte dem Apotheker, der eine überraschende Ähnlichkeit mit Michael Buchinger hatte, mein Anliegen und er meinte, dass ich wohl nicht die Erste diese Woche wäre, die von solchen Symptomen erzählte. Er empfahl mir ein fieberlinderndes Medikament, dann noch etwas gegen Grippe und natürlich sehr viel Schlaf. 

Ich bedankte mich, bezahlte die Sachen und machte mich dann, mit einem kleinen Umweg beim Becker, auf den Weg zurück. 

...

Tatsache war, dass mein kleiner Ausflug doch tatsächlich eine Stunde gedauert hatte. 
Da ich nicht wusste, ob Melina noch schlief, betrat ich die Wohnung so leise wie möglich und schlich dann in die Küche um Frühstück zu machen. 
Sie hatte die Augen geschlossen und atmete gleichmäßig. Nur an den kleinen Falten auf der Stirn erkannte ich, dass sie nicht ganz so entspannt war, wie es von weitem den Eindruck machte. 
Vorsichtig, und ohne sie zu wecken, wechselte ich die kalten Wickel und setzte dann Kaffee auf. 
Beladen mit einem Tablett setzte ich mich schließlich auf den Sessel, der am Kopfende der Couch stand und begann zu essen. 
Immer wieder galt mein Blick Melina und ich musste mir eingestehen, dass sie selbst in diesem Zustand süß aussah. Sie war zwar krank, doch es änderte nichts an der Tatsache, dass ich sie mehr mochte, als ich eigentlich sollte. 

Leicht schüttelte ich meinen Kopf und wand mich wieder meinem Essen zu. Ablenkung war ja bekanntlich die beste Verdrängung. Auch wenn der Hoffnungsschimmer, den Melina's Worte hervorgerufen hatten, weiterhin in meiner Brust flackerte.

Da ich sowohl hier, als auch auf Twitter und YouTube so viel positives Feeback zu meinen "Projekten" (ich weiß nicht, wie ich es anders nennen soll) bekommen habe, hat mir das einen ermorden Motivationsschub verpasst.
Mal ganz davon abgesehen, dass Melina es sich abgeschaut hat und ich wirklich ausgerastet bin! 😄

Deswegen hier ein kleines Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch ☺️

Wünsch euch allen wie immer einen wundervollen Tag ☺️❤️

5:16 / Kellina Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt