10. Teil

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Es gibt Momente im Leben, die lassen sich nicht mit Worten beschreiben.
Und wenn man es doch versucht, dann wird es nie wirklich das ausdrücken können, was man in diesem Moment empfunden hat.
Das Blut, dass einem durch die Adern fließt. Das Herz, welches laut gegen die Brust pocht. Die Berührungen, die einem eine Gänsehaut verpassen und das Kribbeln im Bauch so sehr verstärkt.
Man taucht in seine ganz eigene Welt ein und kann sich nicht vorstellen, dass es je wieder anders sein könnte.

Ihre Fingerspitzen glitten leicht über meine Wange. Ihre Lippen lag warm und weich auf meinen. Sie harmonierten perfekt und mir entwich ungewollt ein leises Seufzen.
Ich zog sich näher zu mir und drehte mich auf meinen Rücken. Sie verstand sofort, richtete sich etwas auf, nur um kurz darauf über mir zu hocken.
Kein einziges Mal lösten wir uns von einander.
Meine Hände lagen an ihre Hüfte und wanderten nun langsam unter ihr T Shirt.
Ich konnte ihre Gänsehaut spüren, genau so wie ihren heißen, viel zu schnellen Atem an meinen Lippen.

Doch kaum hatte ich das getan wusste ich, dass ich zu weit gegangen war. Ihre Haltung versteifte sich und ehe ich's mich versah, hatte sie sich aufgerichtet.
Noch völlig benebelt von all den Emotionen öffnete ich meine Augen und brauchte einen Moment, um das alles zu verarbeiten.
Sie saß auf der anderen Seite des Bettes, hatte ihre Arme um ihre Beine geschlungen und den Kopf auf die Knie. 
Zu schnell hatten wir die Kontrolle verloren, und das war uns beiden bewusst.

"Kelly?" Vorsichtig richtete ich mich auf. Noch immer rauschte das Adrenalin durch meine Adern, doch als ich sah, wie ihr Körper leicht erbebte, war dieses Gefühl verschwunden. Sie weinte.
"Kelly" versuchte ich es noch einmal, aber sie antwortete nicht. Natürlich nicht. Wieso sollte sie auch. Sie war mit der ganzen Situation noch überforderter als ich.
Langsam rutschte ich zu ihr und legte meine Hand auf ihren Rücken. Und es half. Sie sah zu mir auf, nur um keinen Augenblick später ihre Arme um meine Mitte zu legen und sich an mich zu lehnen.
Wir mussten nichts sagen.
"Kelly, ich ..."
"Halt einfach die Klappe und halt mich fest" murmelte sie und ich musste Lächeln. Natürlich hielt ich sie fest. Ich war für sie da, unterstützte sie und versuchte damit das Chaos in ihrem Inneren etwas zu besänftigen.

...

"Es ist so verwirrend", ich wusste nicht, wie lang wir so dasaßen, bis sie wieder sprach. Ihre Stimme war leise und noch rau vom weinen, aber ich spürte, dass es ihr etwas besser ging.
"Es ist okay. Niemand verlangt von dir, dass du es gleich verstehen musst." Antwortete ich und drückte ihr einen leichten Kuss auf die Stirn.
Und wieder wurde es still im Raum, bis nur noch Kellys gleichmäßiger Atem zu hören war und ich wusste, dass sie eingeschlafen war.
Es war ein langer und anstrengender Tag gewesen und ich konnte es kaum glauben, dass es erst 24 Stunden her war, dass ich mich krank auf das Sofa im Wohnzimmer gelegt hatte.
Darauf bedacht sie nicht aufzuwecken, lehnte ich mich leicht zurück, bis ich komplett auf dem Rücken lag. Kelly lag nun halb auf mir, aber es störte mich nicht. Ich würde sie sowieso nicht loslassen.
Ihr Duft umhüllte mich und ein leichtes Lächeln stahl sich auf meine Lippen.
Sie atmete ruhig und sowohl das, als auch ihre Wärme ließen mich schließlich einschlafen.

Und mit diesem Kapitel habe ich für mich entschieden, dass ich keine Oneshots schreiben kann.
Es fällt mir extrem schwer ein Ende bei einer Geschichte zu finden, weswegen diese Story hier wohl auch länger wird, als eigentlich geplant 😄

Übrigens mal wieder ein fettes Dankeschön an euch, dass wir in relativ kurzer Zeit schon die 2000 Views geknackt haben. Ihr seid echt klasse ☺️❤️

Feedback wie immer ab in die Kommentare.

Wünsch euch wie immer eine wundervolle Woche und für die, die schon so weit sind, schöne Ferien 😊❤️☀️

P.S.: hab mir zwischenzeitlich auch mal Instagram angeschafft und veröffentliche ab und zu ein paar tiefgründige Fotos. Könnt ja mal vorbei schauen 😁
(wonwonstruppi)

5:16 / Kellina Where stories live. Discover now