Kapitel 14

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Ich starrte ihn fassungslos an,ich konnte es nicht glauben.Er war nicht Tot,mein Vater hatte gelogen.Er stand hier,direkt vor meinem Bett und er lebte.

Seine Augen wanderten kurz einmal über meinen Körper und zurück,bis sie wieder auf meine trafen.Seine Augen waren klein und er wirkte müde,aber es war keine Altgasmüdigkeit es war was anderes,es schien erleichtert.

Nervös trat er von einem Bein auf das andere,er öffnete immer wieder den Mund und setzte an um etwas zu sagen,doch er schloß ihn auch gleich wieder.

Louis und seine Eltern hatten das Zimmer verlassen um uns alleine zu lassen,natürlich hatte Louis erst dagegen protestiert,aber letzten Endes gab er sich doch geschlagen.Vor allem nach den Bösen blicken die sein Vater ihm zugeworfen hatte.

Insgeheim wünschte ich mir gerade das Louis hier wäre,vielleicht hätte er uns geholfen,ich und Liam starrten uns jetzt immerhin schon seit zehn Minuten an und keiner traute sich irgendwas zu sagen.

Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht was ich sagen sollte.

Ein ,,Hey Liam,lange nicht gesehen'' schien mir nicht gerade angemessen,genauso wenig wie,,Wow du bist groß geworden und du hast Muskeln bekommen.Trainierst du?''. Liam zog seine Mundwinkel immer wieder leicht nach unten und biss sich auf die Unterlippe. Anscheinend suchte auch er nach etwas wo mit er Anfangen konnte.

,,Ich dachte du bist Tot''Platzte es aus mir heraus und ich hätte mich am liebsten dafür geschlagen,noch schlimmer hätte man ein Gespräch gar nicht Anfangen können.

Super.

,,T-tot? Warum sollte ich....'' fragte er doch er schien sich die frage selbst in seinem Kopf zu beantworten.

,,Dad...''

Ich nickte. Liam sah mich aus einer Mischung von Trauer und Hass an.

Ich wusste das es nicht gegen mich gerichtet war,aber es verletzte mich trotzdem.

,,Harry es tut mir..''begann er,aber ich schüttelte abwehrend meinen Kopf.

,,Nein! Sag nicht dass es dir leid tut!''sagte ich lauter als gewollt.Ich wusste nicht wo es auf einmal her kam,aber es war eine Mischung aus Wut und Trauer,die mich dazu brachte.Etwas das sich aufgestaut hatte all die Jahre und jetzt raus wollte.

,,Du bist weggegangen und hast uns alleine Gelassen! Du hast mich alleine gelassen!Es war dir egal was er mit uns gemacht hat,du bist abgehauen und nicht wiedergekommen.Weil wir dir egal waren,weil ich ich dir egal war.Du weißt nicht wie oft ich davon geträumt habe das du kommst um mich zu retten,aber du kamst nicht! Du hast gesagt du Beschützt mich,aber das hast du nicht!!Und jetzt sag nicht dass es dir leid tut,denn das tut es nicht,sonst wärst du eher wiedergekommen.Spätestens nach Moms Tot hättest du wiederkommen müssen!

Aber wahrscheinlich wäre ich an deiner Stelle auch weggelaufen und nicht wiedergekommen...''sagte ich,meine Miene war ernst und ich ignorierte die Tränen auf meiner Wange.

Ich hasste Liam nicht,aber auch das waren Sachen die mich all die Jahre beschäftigt hatten.

Ich wusste nicht was ich jetzt von ihm erwartete,aber seine Miene war geschockt.

,,M-mom ist...Tot?'' fragte er,seine Stimme war brüchig.

Diese Antwort brachte auch mich zum schweigen und ich sah ihn unsicher an.

Das war unmöglich,wie konnte er das nicht gewusst haben.Er musste es gewusst haben!Aber sein Gesicht verriet mir dass es nicht so war.Tränen bildeten sich in seinen Augen und er sah mich an,als wollte er das ich es zurück nahm.

"Was nützt mein herz, wenn deins nicht mitschlägt?"Where stories live. Discover now