Zayn {2}

25 3 0
                                    

Mein Morgen war wie immer.
Ich wachte in einem stickigen, kalten Raum auf, lag auf dem Boden, da ich anscheinend aus dem Bett gefallen war und starrte die Decke an.
Nach einer Weile stand ich auf, öffnete die Fenster und fing an erst mal eine Zigarette zu rauchen.
Es tat gut schon morgens damit zu beginnen meine Lunge zu töten. Ich liebte es. Auch wenn es mich irgendwann umbringen würde, es wäre sowieso auch zu spät.
Ich wusch mich als ich aufgeraucht hatte, zog mich an und lief zur Schule.
Auf dem Weg zur Schule bemerkte ich, dass Dinge anders waren. Ich wusste nicht was, aber irgendwas war anders und diese Tatsache nervte mich. Ich versuchte es zu ignorieren und lief weiterhin zur Schule. Essen und Trinken füllten meine Hände und ich lief einfach weiter. Mich störte der gesamte Tag.
Ich aß entspannt und ging dann in das Schulgebäude rein, Bibi lief wenig vor mir.
Probier doch dein Glück. Sagte eine Stimme in meinem Kopf, so ging ich zu ihr, legte meinen Arm um sie und grinste sie an.
"Hey Süße.",grinste ich, doch sie zuckte allein bei meiner Berührung zusammen und wich mich aus.
"Nenn mich nicht so...",murmelte sie und strich sich eine Locke aus dem Gesicht. Bei allen anderen Mädchen hätte ich jetzt schon ein Date, warum ging es bei ihr nicht auch?
"Pass auf, ich nenne dich so wie ich will. Freu dich, dass ich doch mal nett bin und dich nicht wie sonst immer Schlampe nenne!", brummte ich.
"Sei du froh, dass ich dich Zayn nenne und dir nicht ins Gesicht sage, dass du ein Wichser bist.", sie grinste falsch und ging dann an mir vorbei in die Klasse, was mich noch wütender machte.
Ich folgte ihr aber wenig später und setzte mich hin.
Dann begann ich wieder Harry anzugreifen. Es machte Spaß...irgendwie...nicht so richtig...aber es musste raus. Ich musste meine Wut an jemandem auslassen, bis am Ende etwas passierte, was ich nie gedacht hätte.
Ausgerechnet Bibi, wirklich Bibi traute sich mir, MIR, in die Eier zu treten.
Irgendwie süß...dachte etwas in mir. Aber morgen würde sie es zurück bekommen. Ich wollte wütend sein, wütender. Auf sie. Aber ich war nicht wütend auf sie. Es ging nicht. Ich konnte nicht wütend auf sie sein. Es war anders als meine Wut an ihr herauszulassen, was schon erbärmlich genug war.
Ich blieb an diesem Tag wirklich in der Schule, ganz bis zum Schluss.
Aber irgendwas in mir schrie danach rauszurennen, raus aus dem Gebäude, raus aus dieser Stadt, aus dem Land, weg. Einfach weg. Weg von hier...weg von dieser Welt.
Und die traurige Wahrheit war, dass es nicht mal jemanden stören würde ob ich da bin oder nicht.
Aber ich konnte Waliyha doch nicht allein lassen...oder?
Als Schluss war blieb ich extra noch lange draußen. Ich ging zum Boxen, um nicht zuhause sein zu müssen, Waliyha nahm ich mit. Sie saß süß mit ihrem Spielzeug auf einer der Matten und spielte.
Ich wünschte sie könnte immer so friedlich spielen.
Als ich sie so sah tat mir alles noch mehr weh, weshalb ich anfing doller auf den Boxsack einzuprügeln.
Irgendwann konnte ich aber einfach nicht mehr.
"Waliyha...Kleines...kannst du mir mein Wasser holen?"
Sie nickte und stand auf, ging zu meiner Tasche und brachte es mir.
"Bitte sehr!", lächelte sie mich an, weshalb sich ihre Zähne, wenn auch mit paar Lücken, zeigten. Ich liebte ihre kleine piepsende Kinderstimme.
"Danke kleines", lächelnd, da ihr Anblick mich faszinierte, nahm ich die Flasche aus ihren kleineren Hände in meine größeren und trank was daraus. Ich gab ihr die Flasche zurück und sie brachte diese zu meiner Tasche, weshalb ich leicht schmunzeln musste. Ich wendete meinen Blick ab und ging auf sie zu und nahm meine Tasche, sowie Walihya, auf meinen Arm. Sie klatschte, als sie auf meinem Arm war und brachte mich dadurch zum schmunzeln. Ich küsste ihre linke Schläfe, da diese zu mir zeigt.
"Willst du ein Eis essen?", frage ich sie und wie zu erwarten, klatschte sie freudig und nickte eifrig. Sie liebt Eis einfach.
Ich machte mich mit ihr auf den Weg zu ihrem Lieblingspark, da es dort auch einen Eisstand gab. Als wir ankamen, sah ich mich kurz um und ging mit ihr dann zu dieser.
"Welches Eis willst du Wali?", fragte ich sie und sah ihr dabei zu, wie sie nachdachte und dann auf das Schokolade Schild zeigte.
"Schoko!", sagte sie aufgeregt und ich nickte.
Als wir dran kamen, holte ich ihr das gewünschte Eis und gab es ihr, danach ging ich mit ihr zu einer Bank und setzte mich auf diese. Sie saß auf meinem Schoß.
Während sie das Eis aß, redete sie nicht und so konnte ich problemlos meine Gedanken ordnen. Wenn man das ordnen nennen kann. Immer noch ist Bibis Gesicht vor meinem inneren Auge und ich bekomme sie dort nicht weg.
Was hat sie, dass die anderen nicht haben?
Und wieso macht es mir nichts aus, dass sie mir heute einfach in die Eier getreten hat?
Warum fand ich das süß?!
Was stimmt mit mir nicht??
Wieso mache ich mir denn überhaupt Gedanken darüber?
Ich meine, ich bin Zayn, Zayn Malik, mir liegen alle Frauen zu Füßen. Sie aber nicht.
Vielleicht machte sie ja auch das so interessant für mich.
Ich will aber nicht, dass sie mir so im Kopf umher schwirrt! Kann sie nicht einfach meinen Kopf verlassen?!
Verpiss dich aus meinem Kopf! Los! Geh! Ich will dich nicht in meinem Kopf! Geh weg! Ich meins ernst!
Geh aus meinem Kopf! Du bist nicht cute! Du bist nicht cute! Du bist verdammt nochmal cute!!
Wie schaffst du das? Wie schafft sie es, meinen Kopf so zu verdrehen?
Sie hat mir doch schon bewiesen, dass sie nichts von mir will. Wieso hänge ich immer noch an ihr?
Ja, ich fand sie heiß, mehr war da aber auch nicht! Warum also verschwindet sie nicht aus meinen Gedanken?! Wieso bleibt sie dort stecken und spukt rum?! Sie soll nicht mehr in meinen Gedanken sein!
Ich wurde aus meinem Gedanken gerissen, als ich plötzlich eine kleine Hand an meiner Nase spürte und kurz darauf auch noch eine Masse, die jetzt auf meiner Nase klebte.
Ich sah geschockt zu Walihya und muss leicht lachen, da sie richtig süß aussieht und selbst auch voll mit Schokolade ist. Ich wischte ihr die Hände und das Gesicht ab. Meine Nase machte ich auch noch sauber. Danach hob ich sie hoch und ging, mit einem unguten Gefühl im Magen, zu unserem Wohnort.

Suicide Room.Where stories live. Discover now