Kapitel 47

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Adams Sicht

Es war Nacht. Ich war eine Ewigkeit gefahren, bis ich unseren Treffpunkt erreichte. Eine dunkle, verdreckte Gasse mitten in der Stadt. Niemand würde hier freiwillig hinkommen. Ratten huschten vorbei, Pfützen waren auf dem Boden verteilt. Ein Obdachloser schlief, zumindest hoffte ich es, am anderen Ende der Gasse auf einem Karton. Plötzlich öffnete sich eine Tür und vier Männer kamen heraus. Ich unterdrückte das Bedürfnis, einfach wegzurennen.
Sie erblickten mich, denn das waren die Männer, die ich beauftragt hatte.

"Adam, Adam, Adam."

Der Anführer der Truppe tigerte um mich herum. Eine protzige Uhr am Handgelenk, Hemd, schicke Hose und Schuhe, er passte so gar nicht in dieses Drecksloch.

"Wie mutig von dir, alleine hier her zu kommen."

"Habt ihr sie gefunden?", fragte ich, unterdrückte jegliche Gefühle, die mich unsicher scheinen ließen.

"Aber natürlich, was denkst du von uns?"

Ich antwortete ihm lieber nicht. Nicht, dass ich eine noch eine falsche Antwort gab. Diese Typen würden mich, ohne mit der Wimper zu zucken, umbringen und an einen Ort bringen, wo mich niemals jemand fände.

"Ganz hübsch die Kleine."

Sofort schlugen meine Alarmglocken und ich formte meine Hände zu Fäusten.

"Du hast doch ni-", fing ich an, doch er schnitt mir das Wort ab.

"Nein, das würde ich doch nicht wagen. Adam, ich bin ein Ehrenmann. Ich halte mein Wort."

Unauffällig atmete ich tief durch, wollte hier so schnell wie möglich weg.
Er wühlte in seiner Hosentasche und zog ein kleines Zettelchen heraus, überreichte es mir.

"Hast du das Geld?"

Unter meiner Jacke holte ich das weiße Päckchen hervor und gab es ihm.

"Es ist immer wieder eine Freude, mit dir Geschäfte zu machen, Adam."

"Die Freude ist ganz meinerseits."
Kurz erhaschte ich einen Blick auf den Zettel und nickte.

Als ich mich umdrehte und losging, rief er mich nochmal zurück. Wartend darauf, was er noch zu sagen hatte, drehte ich mich um.

"Don Parker hat es auf deine kleine Schwester abgesehen. Pass auf sie auf."

Ich konnte nicht glauben, was er da sagte. Mir gefror das Blut in den Adern.

"Warum auf Madison? Was will er von ihr?"

Unwissend zuckte er die Schultern.
"Es wird viel erzählt, Adam, sei vorsichtig."

Es fiel mir schwer, seine Worte zu realisieren. Was wollten sie von Madison? Sie hatte doch in dieser Szene nichts zu suchen. Don Parker war Jaydens Vater, hat Jayden sie in diese Schwierigkeiten gebracht?

"Falls du mal wieder meine Hilfe brauchst, weißt du ja, wo man mich findet."

"Danke, John.", ich nickte ihm anerkennend zu, was er erwiderte.

Er verschwand wieder durch die unscheinbare Tür, die in Dunkelheit führte.

"Lasst uns Prostituierte anrufen!", brüllte einer seiner Männer, die anderen grölten in Zustimmung.

Verstört zog ich meine Augenbrauen zusammen, schüttelte meinen Kopf und machte mich davon, nichts wie weg von diesem Ort.

Ich musste Madison beschützen und herausfinden, was es damit auf sich hatte.

Etwas zögernd ergriff ich den sorgfältig zusammengefalteten Zettel und faltete ihn auseinander. Da stand die Adresse, die ich so lange herbei gesehnt hatte.

Badboy's BabyWhere stories live. Discover now