~10~

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~Eren's POV~

Ich wurde nicht gerade sanft durch das Gebäude geschliffen, doch ich konnte für nichts Besseres fragen. Es war das Beste. Einfach das aller Schönste.

Ihr denkt jetzt wahrscheinlich, dass ich ein wenig krank bin im Kopf. Aber ich meine es ernst. Es war so schön wieder hier zu sein. Selbst als Mörder war es schön hier zu sein. Endlich fand ich wieder Struktur in meinem Leben. Endlich fand ich wieder Regeln und Rechte in meiner hilflosen Lage und ich war mehr als nur dankbar darüber, nicht mehr um mein Überleben kämpfen zu müssen. Alles wurde für mich geregelt. Und ich durfte nun endlich mal nichts tun.

Die ganze Station schien neu renoviert. Die Wände waren um einiges weisser als ich sie in Erinnerung hatte. Die alten Computer wurden durch Mac's ersetzt und im Allgemein wirkt alles sehr viel moderner, sicherer und ordentlicher. Ich nahm aber an, dass sie immer noch die 10 kleinen Knaste besassen. Vermutlich werde ich dann in einem richtigen Gefängnis untergebracht. Ihr wisst schon wo. Dort wo diese richtigen Serienkiller untergebracht werden. Ja, ich bin auch ein Serienkiller. Aber ich meine mit 'den anderen' diese, welche mit Tattoos übersehen sind. Diese, welche der reine Blick einem schon töten können. Diese, welches sich die ganze Zeit verprügeln, wenn nicht gleich abstechen.

Zugegeben, auf diese Typen hatte ich sichtlich wenig Bock. Aber wenn ich mich erstmal eingelebt und mir irgendjemanden als Freund gemacht habe, werde ich in Ruhe gelassen. Einfach selbstbewusst sein.
Das wird schon.. irgendwie.

Ich wurde dann zum Verhörzimmer gebracht, wo ich dann auf einen Stuhl gesetzt wurde. Es war das gleiche Zimmer, wo Levi und ich uns mal gegenüber standen. Ich scheuchte die Erinnerung von diesem Tag in den hintersten Ecken meines Gehirnes und seufzte tief.

"Bleiben Sie sitzen! Es wird bald ein Arbeiter reinkommen und Sie ausfragen. Wir wollen ihre pure Wahrheit hören.", meinte der Blondschopf noch bevor er mich dann im Zimmer zurückliess. Wieder seufzte ich. Es war aber eher ein glückliches Seufzen.

Ich sass dem Spiegel gegenüber. Ich wunderte mich, wer wohl hinter diesem Spiegel zuhören würde. Es dauerte wirklich nicht lange, bis sich die Türe öffnete.

Aber ich war garantiert nicht auf einen solchen Schock bereit gewesen.

Ein grosser, sehr grosser, Mann trat ein. Dieser hatte ebenfalls blonde Haare, war aber nicht zu vergleichen mit dem anderen Polizisten. Eine selbstsichere Aura umhüllte diesen Mann. Jedoch zerbrach diese, als er mich erblickte. Ein Mann, von dem ich dachte, er wäre schon lange tot. Ein Mann, denn ich nie erwartet hatte wieder zu sehen.

"E-Erwin..?"

Erwin starrte mich mit Ungläubigkeit an. Sein Augen waren gross und sein Mund leicht offen. Er hatte nicht mit mir gerechnet. Genauso wenig wie ich mit ihm gerechnet hätte. Wir sahen uns gute 5 Sekunden an bevor er sich dann räusperte, die Türe hinter sich schloss und sich dann mir gegenüber hinsetzte.

Er riss sich zusammen unverändert zu erscheinen während ich noch total baff war. Er war doch tot! Ich habe ihn an diesem Tag auf den Boden gesehen! Mit Blut?! Wie kann das sein?!

"Name?", fragte er mit seiner tiefen, monotonen Stimme, der Blick auf den Papieren gerichtet.

Ich blinzelte und räusperte mich, bei seiner kontrollierten Ausstrahlung. "W-Was? Erwin, du weisst wer ich bin..! Was soll das?! Warum bist du noch am le-"

"Name?", unterbrach er mich.

Ich erstickte das letzte Wort in meiner Kehle und sah ihn verständnislos an. Was versuchte er? Er weiss doch, wie die Dinge sind! "Uhm.. Eren Jäger."

Heartlessly Loving YouWhere stories live. Discover now