~22~

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~Eren's POV~

Mein Ablenkungsmanöver hat funktioniert und ich musste schmunzeln bei seiner hektischen Reaktion. Mit einem kleinen Lächeln setzte ich mich an den zweier Tisch und wartete geduldig während ich Levi gedankenverloren beobachtete.

Es war immer noch ungewohnt ihn zu sehen. Es war so surreal und komisch, als ob es nicht so sein sollte. Aber ich konnte nicht sagen, dass es so nicht schön war. Mir gefiel es sehr um ehrlich zu sein. Ich wünschte mir, dass es in der Zukunft nur noch so ist.

Gleich als ich meinen Blick über seine breiten Schultern zu den Beinen richtete, drehte er sich um und hielt zwei Teller in den Händen. Er humpelte..!
Habe ich gar nicht gemerkt.

"Essen ist fertig!", meinte er und stellte es mir vor die Nase, was ein weiteres Knurren aus meinem Bauch entlockte. Er setzte sich dann ebenfalls hin und lächelte mich an. "Iss ruhig."

Ich schaute runter und musste wieder lächeln. Es sah so gut aus.
Sofort griff ich nach dem Besteck und steckte mir ein Stück Fleisch in den Mund.
"Das ist wirklich gut..", murmelte ich ganz überwältigt. Aber nach ein paar Wochen in Gefangenschaft hätte man alles deliziös gefunden.

"Danke!", sagte Levi stolz und fing dann selber auch an. Es war kurz still bis er dann fragte: "Oh, du hast vorher noch was gesagt geha-"

"Es ist nichts.", unterbrach ich gleich und starrte fixiert auf das Essen. "Vergiss es einfach.."

"Nein..! Eren, wie soll ich es denn verstehen?", fragte er und ich konnte sehen wie er das Besteck ablegte. "Was meinst du denn damit..? Ich blicke nicht ganz durch."

Ich nahm mir ein weiteres Stück und liess ihn kurz warten, da ich selber noch für eine passable Antwort suchte. "Ich.. weiss doch nicht. Irgendwie habe ich.. I-Ich weiss nicht.."

Ich zuckte zusammen, als ich eine Hand auf meiner spürte und sah ihn an. "Hast du Angst, dass es mir nicht mehr gefallen könnte, es mit dir zu tun..?"

Sofort stieg in mir die Hitze ins Gesicht und ich schaute wieder weg. "I-Ich meine.. W-Wir.. haben es ja n-nicht mehr so lange getan und i-ich war immer derjenige, der es nicht w-wollte.."

"Aber das ist doch kein Grund dafür, besorgt zu sein. Im Gegenteil.", sagte Levi selbstbewusst.

Schüchtern schaute ich zu ihm rauf und spürte immer noch die Hitze. "Im.. Gegenteil..?"

"Ja. Hast du irgendwie das Gefühl, dass es einfach ist, mich hier so selbstverständlich zu verhalten?", fragte er und sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem Grinsen auf den Lippen an. "Du scheinst wohl keine Ahnung zu haben, wie sehr ich es jetzt, in diesem Moment, tun würde. Mit dir.. und mit niemandem sonst."

Wieder raste mein Herz und mein Atem stockte kurz vor Nervosität. Doch bevor ich was sagen konnte, unterbrach er mich.
"Aber jetzt.. solltest du essen.", meinte er dann und lehnte sich mit einem diabolischen Grinsen zurück. Er wusste ganz genau, dass er jetzt die Lust in mir geweckt hatte. Und umso bewusster war es ihm, dass er mich warten liess mit einem unbezwingbaren Verlangen. Und das war nicht fair.

Doch ich musste meinen moralischen Pflichen folgen und so schaute ich wieder runter auf das dampfende Essen und schöpfte mir den nächsten Löffel ein, ein unzufriedener Blick auf dem Gesicht.

Heartlessly Loving YouWhere stories live. Discover now