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~Eren's POV~

Zwei Monate später

Es ist ruhig. Alles ist still.
Wir haben 00:00 Mitternachts.
Heute werden wir unseren Plan vollbringen. Heute ist der Tag, an dem ich mich von scheusslichem Essen, aufdringliche Typen und blutigen Schlägerein verabschieden kann.

Das ganze Gefängnis schläft. Also, es scheint so.
In diesen vergangenen zwei Monate konnten wir uns eine 100-köpfige Armee von Verdammten machen, welche jetzt alle hellwach in ihren Zellen auf Finn's Zeichen warteten.

"Ich kann nicht mehr länger warten.", flüsterte ich und umfasste die Stangen der Zelle, finster in die Dunkelheit starrend. Meine Augen hatten sich so weit an die Schwärze gewöhnt, dass ich die Umrisse erkannte. Aber nach zwei Monaten kennt man das Gefängis eh schon so gut wie die eigene Westentasche.

"Geduld.", meinte Legout genauso leise wie ich und gesellte sich neben mich. "Schon bald wirst du dich wieder an die Freiheit erinnern können, Eren. Schon bald können wir die Scouting Legion ins Verderben reissen."

Ich grinste diabolisch und unfasste die Stange umso kräftiger.

Legout hatte mich in dieser Zeit zu einem richtigen Killer verwandelt. Jeden Tag musste ich Aufgaben für ihn lösen. Zum Beispiel ihm das Essen holen in geräumer Zeit. Die Essensschlange ist lang. Mit Geprügel muss man sich den nötigen Respekt holen, was ich dann auch tat.

Die Insassen sehen mich wie eine Bestie, die Legout grossgezogen hatte und man konnte sagen, dass mein Boss stolz auf sein 'Werk' war. Aber nicht nur ich habe mich verändert. Auch Finn.

"Wann geht es denn endlich los?", zische ich ungeduldig und starre weiterhin in die Halle, bis ich dann ein Glänzen in der Ferne erkannte. "Jetzt!"

Mit einem einfachen Türentrick öffnete Legout das Schloss und wir schlichen uns in windeseile zum Zehnten Stock. Im Zehnten Stock waren die Schiesser platziert, welche wir zuerst fertig machen mussten. Während wir die Treppen raufgingen, wurde auf der anderen Seite des Gefängnisses das Gleiche getan.

Kurz bevor wir oben ankamen legten wir uns flach auf die Treppe und versuchten über den Rand zu gucken. Nur wenige Meter von uns entfernt standen zwei bewaffnete Männer und starrte sturr nach vorne. Sofort duckte ich mich wieder und zeigte Legout mit zwei Fingern, dass dort zwei Männer standen.
Die nächsten zwei waren um die 5 Meter entfernt.

Legout griff in seine Hosentasche und nahm einen kleinen Kieselstein heraus. Dieser Kieselstein wird uns zum Erfolg bringen. Mit einem Nicken sagte ich ihm, dass ich bereit war und er warf den Kieselstein nach vorne, wo die Männer standen. Sofort drückte ich mich gegen die Wand und lauschte.

"Ey. Ich habe hier ganz nahe etwas gehört.", meinte der eine, "Geh nachschauen."

"Warum ich?!", fragt der andere irritiert.

"Geh einfach, man."

Schritte kamen näher. Es war so leise, dass man jede fallende Nadel gehört hätte. Als der Polizist dann nur noch wenige Meter von der Treppe entfernt war, schoss meine Hand hervor und packte seinen Fuss, kräftig ziehend. Legout griff nach der Waffe, welcher der Polizist fest im Griff hatte und so rissen wir ihn zusammen zu uns runter. Alles musste nun ganz schnell gehen.

Der runtergerissene Mann konnte nur einen erstickten Schrei rauslassen bevor dessen Kehle von Legout durchschnitten wurde. Ich legte ihn dann auf die Treppe und versuchte keine weitere Geräusche zu machen. Der zweite Typ rannte währenddessen auf uns zu und gerade als ich den ersten abgelegt hatte, packte ich den zweiten am Kragen und schlug meine flache Hand auf seinem Mund, damit ich sein Geschrei unterdrücken konnte. Dieser wurde ebenfalls dann von Legout getötet und wir duckten uns wieder.

Heartlessly Loving YouWhere stories live. Discover now