~11~

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~Eren's POV~

"Aufwachen. Wir müssen los.", sagte eine mir unbekannte Stimme, nachdem die Stahltür geräuschvoll aufgeschlossen wurde.

Ich raunte und hatte Mühe, meine Augen zu öffnen. Ich war noch immer total müde und das plötzliche Licht erblindete mich fast. Ich musste aber wohl oder über raus aus dem Bett. Der Polizist hatte mich am Arm gepackt und gleich die Handschellen angebracht. Ich liess diesen Prozess über mich ergehen und stampfte dem gross gewachsenen Mann mit braunen Haaren hinterher.

Der Gang war geleert und wir waren alleine dort. Ich war noch nie da durchgelaufen, aber viel zu entdecken gab es hier nicht. "Sir, wo gehen wir hin?", brach ich dann die unangenehme Stille zwischen uns.

"Ich bringe dich zum Transporter, welcher dich zur Military Police schicken wird.", verriet mir der gute Mann mit einer monotonen Stimme.

"Ach so.", murmelte ich und seufzte tief. "Ich nehme mal an, dass schon ein paar Typen dort drin sind."

"Wirst du dann sehen.", meinte er und ich fand es schon fast unhöflich wie er dies sagte. Ich wünschte mir, dass Erwin mich dorthin bringen würde. Es hätte mich ein wenig beruhigt.
Aber man kann ja nicht alles haben, hm?

Wir erreichten dann eine einsame kahle Türe. Vor dieser blieb er dann stehen und ich stoppte ebenfalls. "Wenn ich die Türe öffne, möchte ich, dass du so schnell wie möglich einsteigst. Kein Zögern, rein gar nichts. Hast du mich verstanden?", sagte er streng und schaute mich dementsprechend an.

"Ja, verstanden.", sagte ich. Er nickte dann und holte seine Schlüssel raus. Dabei konnte ich einen Blick auf ein Stück Papier erhaschen, welches er mir dann noch überreichte.

"Fast hätte ich es vergessen.", murmelte er, "Dies ist noch von Mr. Smith. Er wollte, dass ich dir dies übergebe."

Wie verrückt hatte ich den Brief aufgemacht um zu sehen, was mir Erwin hinterlassen hatte. Und ich konnte nicht verleugnen, dass mich dieses Zeichen gut tat.
Auf dem Brief stand folgendes:

"Gestern sind wir gar nicht dazu gekommen, alle deine Fragen zu beantworten. Deshalb mache ich es hier.
An diesem Tag, als die Scouting Legion uns angegriffen hatten, hatte ich schon eine vage Vermutung. Deshalb war ich nicht komplett geschockt, als es dann wirklich geschah. Ich hatte Zeit um mich tot zu stellen. Mit gefälschtem Blut hatte ich mich getarnt und auf den Boden gelegt. Ich kam unverletzt davon. Es tut mir noch bis heute leid, dass ich niemanden retten konnte. Nicht mal deine Schwester Mikasa. Es tut mir wirklich leid, Eren. Ich will es irgendwie gut machen, aber kann es nicht ausser dich zu warnen.
Noch ein letzter Tipp.
Lass dich nicht einschüchtern. Sei gemein zu den Wächtern und zu den Neuen, dies verschafft einen guten Eindruck bei den älteren Insassen. Und falls es schief gehen sollte, darfst du einen Brief an mir schreiben. Einmal im Monat werden Briefe abgeschickt und erhalten. Also bitte sag mir Bescheid und ich werde alles mögliche tun um dir zu helfen.
Und noch etwas. Mein Kollege hat mir erzählt, dass du ihm nach draussen gebeten hast. Dort sollte Levi verletzt auf den Boden liegen. Doch dort war niemand. Nicht mal Blut war zu sehen. Ich dachte mir, dies könnte noch wichtig sein.
Pass auf dich auf, Erwin Smith."

Ich war zum einem exstremst glücklich aber auch erschüttert wegen diesem Brief.
Erschüttert, weil er sich die Schuld gibt wegen den Tod meiner Halbschwester Mikasa. Ich nahm es ihm nicht übel. Meine Schwester und ich hatten nie so ein enges Verhältnis so wie ich und Armin.
Ich liebte sie über alles, keine Frage! Aber Erwin hätte wirklich nichts für sie tun können.

Die Heiterkeit war durch seine Hilfsbereitschaft begründet. Es tat gut zu wissen, dass ich immer um Hilfe fragen könnte, wenn ich sie benötigte.

Heartlessly Loving YouWhere stories live. Discover now