7. Mein chaotischer Chaotenfreund, der nicht allein sein kann

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Im ganzen Flur waren Sachen verteilt und der Flur war noch das ordentlichste in der Wohnung. Als ich ins Wohnzimmer kam musste ich förmlich durch Klamotten, Pizzaschachteln und Chipskrümeln staken. Upps hüpfte mir freudig mit dem Schwanz wedelnd hinterher und stolperte dabei immer wieder.
Luke lag in Unterhose auf der Couch und schnarchte laut. Um ihn herum waren ebenfalls überall Essensreste.
Ich warf ihm eine seiner Stinkesocken ins Gesicht. »Noch fünf Minuten.« murmelte er und drehte sich auf die andere Seite.
»Luke Peters, du stehst jetzt sofort auf, ziehst dich an und räumst auf!« fauchte ich.
»Ich hab keine Lust, mach du das doch.« brummte Luke schlaftrunken.
Wütend nahm ich das Glas Wasser, das auf dem Couchtisch stand und schüttete ihm den Inhalt ins Gesicht. Er schrie erschrocken auf und richtete sich auf. Jetzt war er wach.
»Jasmin, ich hab gar nicht mitbekommen, dass du gekommen bist.« Luke fuhr sich nervös durch seine dunkelblonden Haare, als er mein zorniges Gesicht sah. »Wo warst du denn? Geht es dir gut?«
»Mir geht es gut, aber dir bald nicht mehr, wenn du dich jetzt nicht sofort anziehst und diesen Schweinestall aufräumst.« knurrte ich mit gefährlich leiser Stimme.
Luke nickte schnell und stürmte in sein mindestens genauso unordentliches Zimmer, um sich anzuziehen. Allerdings war das immer so chaotisch.
»Tschuldigung, für die Unordnung.« sagte ich und drehte mich wieder lächelnd zu Tony, Steve, Thor und Natascha um, die diesem Schauspiel belustigt gefolgt waren. »Das war mein bester Freund, er ist einfach ein totaler Chaot. Wollt ihr etwas trinken?«
»Nein, danke.« meinte Natascha. »Könntest du-«
»Jaja, ich hol meine Sachen gleich.« unterbrach ich sie und lief in die Küche, gefolgt von den vier. Wenigstens dort war es nicht unordentlich. Ich füllte Upps' Näpfe, was Luke natürlich auch vergessen hatte und rief dann laut nach der Hündin: »Upps!«
»Was ist denn jetzt schon wieder passiert?« fragte Tony.
»Nichts.« meinte ich. »Ich hab doch nur meinen Hund gerufen.«
»Du hast deinen Hund „Upps" genannt?« fragte Steve irritiert.
»Ja, warum auch nicht.« grinste ich und streichelte Upps, die bereits hungrig ihr Futter verschlang.
Ich ging in mein Zimmer, wobei ich durchs Wohnzimmer musste und bemerkte, dass Luke bereits dabei war alles aufzuräumen.
»Wer sind die?« fragte er, als er Tony, Steve, Thor und Natascha sah.
»Superhelden.« antwortete ich schlicht und suchte mir einen großen Rucksack. Dann holte ich ein paar Sachen aus meinen Schrank und packte sie in den Rucksack. Anschließend schnappte ich mir mein Handy, das ich auf meinem Schreibtisch liegen gelassen hatte.
»Wie meinst du das, Superhelden?« fragte Luke und kam in mein Zimmer.
»Na, Superhelden, sie haben besondere Kräfte und Fähigkeiten und schützen damit die Menschen.« erklärte ich ihm, als würde ich mit einem kleinen Kind sprechen.
»Ich weiß, was Superhelden sind! Ich bin doch nicht dämlich.« empörte er sich.
»Da bin ich mir nicht so sicher.« murmelte ich.
»He!« protestierte er und ich kicherte.
»Luke, kannst du die nächsten Tage auf Upps aufpassen? Ich muss ne Weile weg.« sagte ich, nach kurzer Zeit des Schweigens.
»Warum? Ich will nicht so lange alleine sein. Wer textet mich denn zu, wenn du nicht da bist? Und wer macht mir Essen?« jammerte mein bester Freund.
»Luke, du bist achtzehn Jahre alt, da wirst du es doch wohl schaffen, dir ein paar Freunde einzuladen und dir ne Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben.« entgegnete ich genervt.
»Meine Kumpels haben alle keine Zeit! Jas, du kannst mich doch nicht hier alleine lassen!« nörgelte er.
»Du bist nicht alleine, du hast doch Upps.« meinte ich und grinste ihm zu.
Er verdrehte die Augen. »Sie kann mich aber nicht volllabern!«
»'türlich kann sie das. Upps!« rief ich und die Hündin kam angestolpert. »Texte Luke zu.«
Upps legte den Kopf schief und öffnete den Mund leicht, es sah aus, als würde sie Luke schadenfroh angrinsen. Dann fing sie an leise zu jaulen, zu bellen und zu knurren.
Luke hielt sich die Ohren zu. »Das nervt ja jetzt schon! Sag ihr, dass sie aufhören soll!«
Ich lachte. »Upps, sei leise.« Sofort verstummte meine Kleine.
»Können wir beide nicht mitkommen?« bettelte Luke und sah mich aus seinen grauen Augen mit seinem besten Hundeblick an. Upps konnte diesen zwar besser, aber es brachte mich tatsächlich dazu, darüber nachzudenken.
»Ich weiß nicht, das ist eine Geheimbasis und-«
»Eine Geheimbasis?! Wie cool!« rief Luke begeistert und seine Augen wurden groß. »Bitte, bitte darf ich mit?«
Ich überlegte hin und her, wie ich dafür eine Lösung finden konnten. Wenn Luke und Upps mitkommen würden, dann wären sie in Gefahr, aber hier würden die beiden mir noch verhungern, so wie ich Luke kenne.
»Jasmin, kommst du dann mal?« rief Tony ungeduldig. Seufzend stand ich auf, packte den Rucksack und lief ins Wohnzimmer, das nun schon deutlich ordentlicher war. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob Luke tatsächlich in so kurzer Zeit aufgeräumt hatte oder ob er den Müll und die schmutzigen Sachen einfach unter dem Tisch und hinter der Tür versteckt hatte.
»Können wir dann los?« fragte Thor.
Ich zögerte und blieb stehen, um mich umzusehen. Dabei glitt mein Blick zu Luke, der noch immer seinen Hundeblick aufgesetzt hatte und zusätzlich noch die Unterlippe vorschob. Ich hasste es, wenn er das tat, da ich ihm dann nie einen Gefallen ausschlagen konnte. Natürlich beherrschte auch ich diesen Blick perfekt, aber das hieß nicht, das ich gegen ihn immun war.
»Ähm... Könnten die beiden eventuell mitkommen?« fragte ich unsicher und sah aus dem Augenwinkel, wie Luke anfing hoffnungsvoll zu grinsen.

Hey, meine Lieben!
Hier ist das nächste Kapitel! Hat es euch gefallen? Wenn ja, dann lasst doch ein paar Votes da 😁😇 Auch über konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge würde ich mich riesig freuen. Kann ich irgendwie an meinem Schreibstil arbeiten? Wie findet ihr die Geschichte bis jetzt?
Liebe Grüße,
eure
MoonyGirl2.0

P.S. 973 Wörter
P.P.S. Das oben auf dem Bild ist Luke 😊

Jasmin Strange - Das Feuer lodert in unsWhere stories live. Discover now