Kapitel 22

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"Legolaaas?", rief Cara in die (leere) Küche.
"Ist ja nicht so, als ob da niemand drin ist!", kommentierte Philipp. "Wo soll er sein, im Kühlschrank?"

"Wen wollt ihr denn schockfrosten?", ertönte auf einmal eine Stimme hinter uns. Wir fuhren kollektiv zurück und sahen uns Legolas gegenüber. Carina zeigte ihr niedlichstes Lächeln.
"Dich, wenn du uns den Weg zur Bibliothek nicht zeigst!" Der Elb hob die Augenbrauen.
"Was wollt ihr denn da?"
"Ähm... vielleicht... lesen?", schlug Jenni vor.
"Ihr könnt lesen!?" Ich hoffte schwer für den Elben, dass sein Entsetzen gespielt war. Bevor ihm jemand erklären konnte, dass er das mit dem Humor nicht so ganz verstanden hatte, fuhr er herum. "Folgt mir!"

Legolas führte uns aus der Schule und versuchte bestmöglich, Gollum zu ignorieren. Dieser krähte uns seit wir die Schule verlassen hatten nach, wir sollten diesmal gefälligst VOR Sonnenuntergang zurückkommen. Darum machten wir uns allerdings keine Sorgen. Ich bezweifelte stark, dass es viele in meiner Klasse gab, die für einen Haufen Bücher besonders viel übrig hatten.

Das riesige Gebäude war nicht weit von der Schule entfernt, jedoch warf Legolas immer wieder besorgte Blicke in den Himmel. Die Wolken waren inzwischen fast bedrohlich schwarz und es sah so aus, als würde es jeden Moment anfangen zu gewittern. Dementsprechend froh waren wir, als wir endlich vor unserem Ziel stehen blieben. Die Bibliothek von Bruchtal hatte als eines der wenigen Gebäude hier eine echte Tür und Fenster, die nicht bis zum Boden gingen. Über der großen Eichenholztür stand in irgendeiner Elbenschrift etwas geschrieben. Da ich selbst die Schreibweise von Beleriand nur zu einem kleinen Teil beherrschte, konnte ich nur raten, was dort geschrieben war.

"Hier steht in der-" begann Legolas, wurde allerdings durch die Tür geschoben, ehe er uns erleuchten konnte. Ich war zwar neugierig, aber da schien ich erstens die einzige zu sein, und zweitens war es mir dann doch wichtiger nicht nass zu werden.

Wie zu erwarten war, reichten die Bücherregale bis an die Decke. Die Fenster spendeten gerade genug Licht. Allerdings schienen die Erbauer darauf geachtet zu haben, dass kein einziger Lichtstrahl direkt auf die Bücher fallen konnte. Übervorsichtig, diese Elben. Obwohl, so wie einige dieser Bücher aussahen, schienen sie verdammt wertvoll zu sein. An den Seiten standen Sessel und Bänke, teilweise auch kleine Tische. Ich nahm mir fest vor, wollte ich mir hier je ein Buch ausleihen, ich würde es nicht hier lesen. Besonders einladend sahen die Bänke nicht aus... Dann zog allerdings der Rest des Raumes wieder meine Aufmerksamkeit auf sich.

Der vordere Teil des Gebäudes war mit Büchern gefüllt, die teilweise verdammt alt aussahen

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Der vordere Teil des Gebäudes war mit Büchern gefüllt, die teilweise verdammt alt aussahen. Sie waren abgegriffen, aber nicht beschädigt. Die Einbände waren verziert, teilweise waren die Titel mit goldener oder silberner Farbe geschrieben.
Nur konnte ich keinen einzigen davon lesen. Natürlich waren die meisten Bücher hier von Elben verfasst worden. Verdammt schade. Obwohl, andererseits wäre die Sprache vermutlich so furchtbar, dass ich keinen Satz verstehen würde. Ich hatte ja schon bei Herr der Ringe selbst einige Probleme gehabt.

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