Kapitel 29

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(Warnung: Es könnnte sein, dass dieses Kapitel etwas brutal wird)

Die folgenden Stunden fühlten sich an wie Jahre. Sobald wir auf die ersten Orks trafen, hatte ich nichts im Kopf außer blocken, stechen, schlagen, ausweichen. Den anderen ging es genauso. Eigentlich hatten wir vorgehabt zusammenzubleiben, aber da die meisten von uns mit langen Elbenschwertern kämpften, war das in dem Kampfgetümmel eher unvorteilhaft.

In Wahrheit kam uns dieser Gedanke nicht einmal. Tatsache war, wenn nach einem gefallenen Ork gleich zwei weitere seinen Platz übernahmen, war es unmöglich sich darauf zu konzentrieren wo man stand. Ich hatte keine Ahnung, wo die anderen waren, bis ich auf Kilian traf. Er hielt mit zusammengebissenen Zähnen zwei Orks in Schach, die ihn beständig weiter zurückdrängten. Dem einen rammte ich von hinten das Schwert durch den Rücken, woraufhin mein Bruder dem anderen den Kopf abschlug. Unsere Blicke kreuzten sich für einen Moment, dann wandten wir uns wieder dem Gegner zu.

Ein Ork kam mit erhobener Waffe auf mich zugestürmt. Ich wartete kurz, wich dann mit einer Drehung zur Seite aus und köpfte ihn. In der Sekunde, die ich zum Atem holen brauchte, sah ich den Nächsten zu spät kommen und er erwischte mich am Arm. Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen ganzen Körper und ich zuckte zurück. Wenigstens war es der linke Arm gewesen. Unter seinem nächsten Angriff duckte ich mich hindurch, kam so näher an ihn heran und stach ihm in den Bauch. Während er fiel zog ich mein Schwert wieder aus ihm heraus und erlaubte mir einen kurzen Blick auf das Schlachtfeld.

Carina und Jenni gingen offensichtlich zusammen gegen die Orks vor. Carina setzte ihre Flinkheit ein, um die Orks zu verwirren und sie dazu zu bringen, sich aus Versehen gegenseitig in die Quere zu kommen, woraufhin Jenni sie mit einigen kräftigen Hieben vollends erledigte.

Ben, Philipp und Nico setzten auf Stärke und Präzision. Sie gaben sich gegenseitig Deckung und erledigten ihre Gegner einen nach dem anderen. Ben und Nico sahen unversehrt aus, aber Philipp schien sich an der Seite verletzt zu haben. Tauriel warf ihm aus der Ferne immer wieder besorgte Blicke zu, konnte sich aber durch die Überzahl der Orks nicht zu ihm durchschlagen.

Die Hobbits kämpften zusammen und machten sich gegenseitig immer wieder Mut. War einer zu erschöpft, schlugen die anderen umso stärker zu, um ihn zu beschützen. Obwohl sie, genau wie wir, innerlich komplett blank vor Panik sein mussten, ließen sie sich das nicht anmerken und beschützten sich gegenseitig. Wieder einmal wurde mir umso klarer, weshalb Gandalf dieses kleine Volk so gern hatte.

Nicht weit entfernt sah ich Mira und Faramir zusammen kämpfen. Sie standen Rücken an Rücken und wichen nicht von der Seite des anderen. Cara war nicht weit von ihnen weg und kämpfte ebenso verbissen. Wann immer sie Hilfe brauchte, war Legolas zur Stelle und ging ihr zur Hand, ebenso wie Gimli, der natürlich lautstark seine gefallenen Gegner zählte.

"Fünfundsechzig, sechsundsechzig,..." Der verkniffenen Miene des Elben konnte ich ablesen, dass er nicht mithalten konnte. Fast musste ich lächeln. Dann hörte ich meine beste Freundin rufen: "Vorsicht!"
Gerade noch rechtzeitig, um den Schlag zu blocken, drehte ich mich um. Ich trieb den Ork ein wenig nach hinten, bis Johanna nach vorne sprang und ihm ihre Waffe in den Bauch stach.
"Danke", sagte ich keuchend und sie grinste und wollte etwas erwidern, als ihr Blick plötzlich wieder ernst wurde.

Als ich aufsah, bemerkte ich einen riesigen Höhlentroll, der auf uns zustapfte und die Orks auf seinem Weg einfach platttrat.
"Den kannst du haben", flüsterte ich nervös.
"Ach komm schon, den schaffen wir!" Johanna hob ihr Schwert und drehte sich um, als wir noch Verstärkung bekamen.
"Der sieht doch knuffig aus", stellte mein Bruder fest und stellte sich neben uns, ebenso wie Ben, der die Augen verdrehte.
"Zum Kuscheln."

Elbisch für AnfängerWhere stories live. Discover now