Epilog

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Während die Entscheidung zu gehen Johanna, Kilian und mir leicht fiel, ging es den anderen nicht so. Marina wollte sehr gerne nach Hogwarts, würde Sam aber furchtbar vermissen. Ebenso Cara. Legolas schien nicht allzu begeistert von der Vorstellung, sie wochenlang nicht zu sehen (Gandalf hatte versprochen, dass wir in den Ferien zurückkommen dürften). Einigen anderen ging es genauso.

Es war irgendwie auch schade, dass sich schon einige dafür entschieden hatten, zu bleiben. Ben wollte bei Rosie bleiben, Tonja bei Aragorn, Lea und Laura hatten sich zwar noch nicht entschieden, würden aber wahrscheinlich nicht mitkommen.

Gandalf hatte vorgeschlagen, am letzten Tag vor der Abreise noch einmal zu grillen. Über die Sommerferien würden wir alle nach Hause gehen, und dann zu Schulbeginn entweder mit einem 'normalen' Flugzeug nach London fliegen und dann mit dem Hogwarts- Express nach Hogwarts fahren, oder eben mit dem Flugzeug wieder nach Mittelerde. Auch wenn sich noch nicht alle entschieden hatten, gab es ganz klar niemanden, der für das nächste Schuljahr zu Hause bleiben wollte.

Da Sam uns aus der Küche ausgesperrt hatte (über den Grund herrschte offizielle Unwissenheit) fiel die Vorbereitung für das Grillen diesmal etwas anders aus. Um die Bänke aus dem Keller kümmerte sich dieselbe Gruppe wie das letzte mal, die anderen halfen entweder beim Grill anzünden oder trommelten die Lehrer zusammen, die noch nichts davon wussten.

Kilian, Johanna und ich waren zusammen auf der Suche nach Faramir und Aragorn. Gandalf wusste nicht wo sie waren, aber da auch Mira und Tonja fehlten hatten wir eine Ahnung, wo wir sie finden würden.
Tonja und Aragorn fanden wir bei einem Spaziergang drüben im Tal. Händchen haltend. Schön zu sehen, dass er über Arwen hinweg war. Die beiden schienen sich wirklich sehr zu mögen.

"Wir wollen heute abend grillen", informierte ich sie.
"Wenn ihr zu spät kommt, gibt es kein Essen mehr", warnte Johanna noch. "Cara und Ben haben schon versucht, eigene Plätze auf dem Grill zu mieten."
Kilian sah meine beste Freundin an. "Tu nicht so, als ob du nicht genauso gerne essen würdest!"

Wir machten eine kleine Tour durch Bruchtal, bis wir Faramir und Mira an einem kleinen See vorfanden, wie sie an einen Baum gelehnt redeten.
"Aber bist du dir sicher, dass du gehen willst?", hörte ich Faramir fragen. Mira wollte gerade antworten, als die beiden uns sahen. Ich fühlte mich irgendwie schuldig, einfach so in ein Gespräch zu platzen. Aber immerhin wusste ich jetzt, dass Mira mit uns kommen würde. Das hieß, wahrscheinlich würde Cara auch gehen.

Johanna räusperte sich. "Wir wollen heute abend grillen. Gandalf meinte, wir sollen euch bescheid sagen."
"Bescheid", sagte Kilian zustimmend. "Was?", fragte er, als wir vier ihn anstarrten.
"Wenn Loki nur der Vater von einem von uns gewesen wäre, wäre er wenigstens nur mein Halbbruder." Ich schüttelte traurig den Kopf. "Aber nein..."
"Wir kommen gleich", unterbrach mich Faramir. Dieser Typ war einfach viel zu friedliebend. Dabei hatte er doch selbst einen Bruder! Allerdings keinen, der mit einer Airsoft- Waffe auf ihn ballerte.

Wir ließen die beiden alleine und ich kabbelte mich auf dem Rückweg noch ein bisschen mit meinem Bruder, während Johanna sich grinsend zurückhielt.

Wider aller Erwartungen war bereits alles vorbereitet, als wir zurückkamen. Sogar Tonja und Aragorn waren schon da und die ersten Steaks lagen auf dem Grill. Irgendjemand hatte auch Gemüse auf den Grill gelegt und ich verzog das Gesicht, bis mir einfiel, dass wir auch Vegetarier unter uns hatten. Legolas, Tauriel und Laura zum Beispiel.
Philipp und Lena waren wieder so weit erholt, dass sie bei uns saßen, wenn auch unter strenger Beobachtung von Tauriel und Fili.

Mir fiel auf, dass sich die Sitzverteilung etwas geändert hatte. Lea, Laura,  Nico, Jenni, Ebru, Kilian, Johanna und ich saßen an einem Tisch mit Bilbo und Thorin. Die anderen hatten sich pärchenweise verteilt. Die Hobbits waren mit Marina, Adelina, Saskia, Carina und Ben zusammen. Aragorn und Faramir saßen bei Tonja und Mira, während die beiden Elben sich einen Tisch mit Philipp und Cara teilten. Lena und Fili hatten sich noch mit zu den Hobbits auf die Bank gemogelt, die ihnen das überhaupt nicht übel zu nehmen schienen.

"Sind wir hier die einzigen, die nicht mit irgendwem verkuppelt sind?", fragte Kilian entsetzt, als er sich umsah.
"Du weißt jetzt immerhin, wer als nächstes dran ist!" Johanna stupste ihn mit dem Ellbogen an. Mein Bruder tat so, als würde er sich übergeben, woraufhin Bilbo ihn gespielt verletzt ansah.
"Denkt ihr, es wird in Hogwarts so wie dieses Jahr in Mittelerde?", fragte Nico.
"Kommt darauf an, was du meinst", antwortete Jenni. "Ich habe keine Lust, schon wieder in irgendwelche Kämpfe zu stolpern. Aber es wird bestimmt lustig."

"Oh, Jenni...", meinte Johanna grinsend. "Wenn wir in Harrys Schulzeit nach Hogwarts kommen und es der fünfte Band ist, der dieses Jahr beginnt, wird dir ganz bestimmt nicht langweilig werden!"
"Ich glaube, wir alle können Umbitch kräftig einheizen", fügte Kilian schadenfroh hinzu. "Oh, ich hoffe wirklich, dass wir in Harrys fünftes Jahr kommen!"

"Ihr müsst ab und zu einmal schreiben, wie es euch geht", bat Thorin überraschenderweise. "Die anderen werden euch vermissen und außerdem wird es gut sein zu wissen, dass ihr nicht mehr Mittelerde auseinandernehmt."
"Als ob wir so etwas tun würden!" Ich schüttelte den Kopf. "Wir könnten keiner Fliege Leid zufügen!"
Thorin und Bilbo sahen sich wortlos an.
"Kein Kommentar!", warnte Jenni. "Küsst euch lieber oder so!"
Dieser Aufforderung kamen die beiden ohne Zögern nach, während es diesmal Johanna war, die Kilian über beide Ohren grinsend die Hand vor die Augen hielt.


Wir blieben bis spät in die Nacht draußen sitzen, erzählten Geschichten von unserem Aufenthalt hier und solche, die schon länger zurücklagen. Niemand wollte so wirklich ans Schlafen gehen denken, denn morgen um diese Zeit würden wir schon nicht mehr in Mittelerde sein.

"Stimmt ja, ich habe noch einen kurzen Aufenthalt in Mittelerde!", fiel Kilian plötzlich ein und er begann zu strahlen. "Ich habe noch einen Urlaub in Mordor!"

Ich erinnerte mich an das Weihnachtsgeschenk meines Bruders und musste lächeln. "Heb dir das lieber noch ein bisschen auf. Nächstes Schuljahr kommen wir in den Ferien sowieso öfter mal hierher, dann kannst du das nachholen."
"Eigentlich keine schlechte Idee", stimmte er mir zu. Es war mir wirklich ein Rätsel, wie jemand Mordor so toll finden konnte, aber wenn es ihn glücklich machte...

Ich sah nach oben zu den Sternen. Die Elben liebten die Sterne, Varda hatte sie gemacht und ich fragte mich, ob es dieselben waren, die man von der Erde aus sehen konnte. Wenn das Jahr in Hogwarts vorbei war, könnte ich dann theoretisch einmal Asgard besuchen? Das Recht dazu hätte ich ja... Ich nahm mir vor, später die anderen zu fragen, was sie von dieser Idee hielten.

Aber fürs erste genoss ich es, den letzten Abend in Mittelerde mit meinen Freunden zu verbringen und nicht daran denken zu müssen, was in der Zukunft geschehen würde.


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Es ist ein wirklich komisches Gefühl, diese Fanfiction abzuschließen. Ich habe bis jetzt noch keine Geschichte fertiggeschrieben und ich bin ehrlich gesagt ziemlich stolz auf diese hier. Auch wenn ich definitiv nicht die perfekte Autorin bin, hat es doch wahnsinnig Spaß gemacht, eure Kommentare zu den neuen Kapiteln zu lesen und darüber nachzudenken, wie ich weiterschreiben kann. Danke an alle, die für dieses Buch gevotet haben (und es immer noch tun) und an alle, die kommentiert haben. Außerdem: vielen Dank für eure Geduld, ich weiß, die Updates waren das Gegenteil von regelmäßig.

Ich werde mich bemühen, für das Sequel eine Storyline auf die Beine zu stellen und die ersten Kapitel möglichst bald hochzuladen und hoffe, dass ihr mich dort genauso unterstützt wie in dieser Geschichte. Gen milin,

Nauriel

Elbisch für AnfängerOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz