Kapitel 8

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Ich habe Mary alles andere noch erzählt. Dass ich sofort in mein Auto gestiegen war, als Nathan noch mehr weinte. Dass ich ihn sofort ihn meine Arme gezogen habe, wie ich bei ihm war und ihm ermutigend zugesprochen habe, ihn habe wissen lassen, dass ich ihn liebe. Ich habe ihr erzählt, dass wir dann Arm in Arm eingeschlafen waren und ich im Schlaf einen Albtraum hatte, einen, der sich fast wie die Realität angefühlt hat. Auch habe ich nicht verschwiegen, dass Nathan zu mir ins Badezimmer kam, als ich weinend am Boden saß. Wie er mich nah an sich zog und mich fragte, was passiert war. Und auch enthielt ich ihr nicht vor, dass ich abblockte und erst nach ein paar Minuten mit der Wahrheit rausrückte, ihm alles erzählt habe, was in meiner Arbeit und letztendlich in meinem Traum passiert war. Und als ich Mary erzählte, dass Nathan eine Entscheidung von mir verlangt, war sie danach so still wie ich. Sie lauschte wahrscheinlich ebenso ihren Gedanken wie ich und beide haben wir für uns eine Entscheidung getroffen, doch gesagt habe wir sie dem anderen nicht.

"Und was machst du jetzt, Harper?", fragt Mary nach einer Weile, in der wir geschwiegen haben.
Was mache ich jetzt? Das ist eine gute Frage. Am liebsten würde ich den gestrigen Tag zurückdrehen, ihn einfach als ungeschehen machen. Aber das geht leider nicht.

"Um ehrlich zu sein, weiß ich das auch nicht so genau.", gestehe ich.

"Hör mal auf dein Herz. Was meint es?" Mary lächelt mich aufmunternd an und nickt mir zu.

Ich kenne die Antwort schon von alleine, denn niemanden außer Nathan gehört mein Herz, weswegen ich nicht nachdenken muss, was ich nun sage.

"Mein Herz will Nathan nicht verlieren. Und ich habe das verdammte Gefühl, dass Nathan sehr unglücklich ist und wird, wenn ich ihn nicht auch arbeiten lasse bzw. meinen Job nicht kündige. Aber mein Verstand spricht so dagegen, sodass ich es nicht sagen kann.", beende ich mein kurzes Geständnis und lasse meinen Blick senken.

"Liebst du Nathan?" Diese Frage lässt mich wieder hochsehen, da ich mit so einer Frage nicht gerechnet hätte. Immerhin müsste Mary doch die Antwort kennen.

"Was ist das denn für eine Frage? Natürlich liebe ich ihn.", spreche ich lauter als gewollt. Schnell schiebe ich ein 'Entschuldigung' hinterher und meine es auch so.

"Macht nichts. Ich denke ich würde genauso reagieren, wenn man mich das von Robert fragt. Aber ich habe dir diese Frage bewusst gestellt, Süße." Mary lächelt mich an.

Ratlos sehe ich sie an und kann nicht deuten, was sie nun von mir will.
"Schau mal Harper. Wenn du Nathan liebst, und das weiß ich, dann willst du ihn nie verlieren oder ihm dabei zusehen, wie es ihm immer schlechter geht. Und wenn du ihn nicht verlieren möchtest, musst du die Entscheidung treffen, die ihm und auch dir gut tut.", sagt Mary.

Wie immer hat sie mal wieder recht. Und wie immer befolge ich ihren Rat, da ich weiß, dass es das einzig richtige ist. Für mich. Für Nathan.

"Aber soll Nathan nicht zuerst eine Arbeit finden, bevor ich kündige?", frage ich und kenne dabei selbst schon die Antwort. Denn je schneller ich kündige, desto besser ist es.

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Hallöchen 😇

Wie versprochen, kommt heute ein Kapitel. Ich hoffe, euch hat es gefallen.

👉🏻Was meint ihr, wird Harper jetzt unternehmen?

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