Kapitel 17

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Ihr könnt euch gerne das Lied zum Kapitel anhören.
Paris ~ The Chainsmokers

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Nach endlos langer Zeit, in der wir unsere Münder aufeinander gelegt haben, sie verbunden haben und uns nur durch einen Kuss gezeigt haben, wie sehr wir uns lieben, uns brauchen, gehen wir nun auf die Türe aus Glas und Holz zu.

"Bereit?", fragt Nathan und lächelt mich mit seinen geschwollenen Lippen an. Mein Herz fängt schneller zu schlagen an, als ich daran denke, dass ich der Grund für diese roten Lippen bin.

"Mit dir schon." Ich kralle meine Hand besser in seine und beobachte wie Nathan nach dem Türgriff sucht, ihn hinunter drückt und mich mit sich hineinzieht.

Sofort suchen meine Augen jeden Zentimeter des Raumes ab. Wir befinden uns nun in einem großen Raum, der mit Kronleuchter, glänzendem Boden und cremefarbenen Wänden versehen ist. Ein großes Fenster lässt ein schwaches Licht des Mondes hineinleuchten. Die Vorhänge sind meterlang und umrunden das Fenster mit roter Farbe. In einer Ecke befindet sich ein gedeckter Tisch und auch kann ich ein Sofa erkennen. Doch das Fesselndste für mich ist das weiße Klavier, welches in der Mitte des Raumes steht. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich Nathan in Gran Canaria am Klavier vorgespielt habe. Es war eine Überraschung an ihn und noch immer sehe ich vor meinen Augen wie sehr ich Nathan damit berührt habe. Mein Herz zieht sich zusammen, als mir der Gedanke kommt, dass ich für ihn noch einmal Klavier spielen soll. Es wäre mir jedenfalls eine große Ehre.

"Gefällt es dir?", höre ich Nathans Stimme durch den Raum hallen. Ich wende mein Gesicht zu ihm, betrachte insgeheim noch etwas Schöneres. Ihn.

"Es...es ist wunderschön.", sage ich und habe ein liebevolles Lächeln auf meinen Lippen. "Danke. Danke, schon mal im Voraus für den schönen Abend, Nathan. Ich kann dir gar nicht sagen wie glücklich ich bin."

"Nichts zu danken, Harper. Du weißt, ich würde alles tun, damit du glücklich bist." Nathan berührt meine Hand, umgreift sie und geht dann schrittweise mit mir Richtung Klavier.

"Würdest du mich bitte zum Stuhl führen.", bittet Nathan mich. Ich sage ein 'Natürlich' und begleite ihm zum Klavierstuhl hin. Ich bin völlig ahnungslos was gleich passieren wird, aber ich habe die vage Vermutung, dass ich für Nathan spielen soll.

"Danke.", sagt Nathan, als er auf dem Stuhl sitzt, Platz macht und mich neben ihn hinzieht. Einen Augenblick lang herrscht völlige Stille, nur unser Atem ist in dem schallenden Raum zu hören.

"Du fragst dich sicherlich was wir jetzt machen.", fängt Nathan an und blickt zu mir, richtet seine Augen auf mich, so als kann er mich sehen. Aber ich rufe mir wieder einmal in Erinnerung, dass diese wunderschönen grünen Augen nichts sehen können, einfach nur da sind, damit sie den Platz füllen. "Das ist jetzt sozusagen meine Überraschung an dich." Nathan schluckt und plötzlich kann ich erkennen, kann ich fühlen, dass Nathan nervös ist. "Als wir uns kennengelernt haben, hast du mir erzählt, dass du sehr gerne Klavier spielst. An deiner Stimme habe ich fühlen können, dass du es nicht nur sehr gerne spielst, sondern förmlich dafür brennst. Und als ich dich dann spielen gehört habe, wusste ich, dass es deine Leidenschaft ist.", sagt Nathan in die Stille. "Und irgendein verrückter Teil in mir, möchte diese Leidenschaft mit dir teilen." Nathan widmet sich nun dem Klavier, legt seine Hände auf die Tasten und spielt die ersten Töne. Er bewegt seine Finger mit so einer Leichtigkeit, mit so viel Liebe, dass ich völlig mitgerissen werde. Ich kann nicht beschreiben, wie schnell mein Herz schlägt, wie groß meine Augen werden, denn Nathan spielt nicht nur irgendein Lied, er spielt das Lied, das ich ihm vorgespielt habe. Und auch die Tatsache, dass er für mich Klavier gelernt hat, dieses Stück für mich einstudiert hat, berührt mich zutiefst. Wieder einmal verliere ich mich mehr in ihn, lerne ihn noch mehr zu lieben.

Die ersten Tränen rinnen aus meinen Augen, bahnen sich einen Weg nach unten. In mir herrscht ein völliges Gefühlschaos. Ich bin nicht in der Lage mich zu bewegen, geschweige denn zu weinen aufzuhören. Aber diese Tränen weine ich nicht aus Traurigkeit, sondern weil mich Nathan wieder einmal zum glücklichsten Mensch der Welt macht und dabei muss er mich nicht einmal sehen können.

Die letzten Töne werden gespielt und als Nathan nun seine Finger von den Tasten nimmt, kann ich nicht anders als ihn in die Arme zu nehmen, ihn fest an mich zu drücken.

"Wo...wo hast du gelernt Klavier zu spielen?", frage ich noch völlig unter Tränen. Nathan entkommt ein kleines Lachen, löst unsere Umarmung und wischt meine Tränen weg.

"Was glaubst du habe ich gemacht, als du in der Arbeit warst? Ich bin nicht nur einfach dagesessen und habe gewartet bist du nach Hause kommst. Ich wollte dich mit etwas berühren, Harper. Und ich habe den kleinen Verdacht, dass es mir gelungen ist und das freut mich sehr. Immerhin waren dann die Klavierstunden nicht völlig umsonst.", sagt Nathan und lächelt mich liebevoll an. Ohne auf seine Worte einzugehen, nähere ich mich ihm und drücke meine Lippen auf die seinen, verbinde uns alleine mit einem Kuss. Meine Hände suchen automatisch seinen Nacken, umschlingen ihn, damit wir uns noch näher sind. Auch seine Hände fahren über meinen Körper, lassen bei jeder Berührungen ein Brennen da und eine Gänsehaut, die nur Nathan mir bereiten kann.

"Ich liebe dich, Nathan Liam Scott.", hauche ich auf seine Lippen uns spüre, wie ich ihm ein Lächeln entblockt habe. "Und ich liebe dich, Harper Bennet." Wieder finden unsere Lippen zusammen und wieder vereinigen sie sich.

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Wie alt seit ihr eigentlich alle?

Soll ich öfters Lieder mit einbauen?

Love Is Stronger 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt