Kapitel 18

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Zwei Wochen sind nun vergangen seit Nathan mir Klavier vorgespielt hat. Noch immer macht mein Herz einen Sprung, wenn ich daran denke, dass Nathan nur für mich Klavier gelernt hat, mich damit überraschen wollte. Wenn ich so an den Abend zurückdenke, kann ich eigentlich nur glücklich lächeln. Im Anschluss hat mich Nathan an den gedeckten Tisch gebeten, mit mir gemeinsam gegessen und anschließend haben wir draußen einen Abendspaziergang gemacht, wo ich Nathan an der Hand genommen habe und ihn geführt habe. Als uns kalt wurde, sind wir mit einem Taxi wieder nach Hause gefahren und haben den Abend noch mit einer schönen DVD ausklingen lassen.

Am liebsten würde ich den Abend sofort wiederholen, aber dieses Wochenende wollen Nathan und ich zu seinen Eltern fahren und mit ihnen schöne Tage verbringen.
Gerade packe ich die letzten Kleidungsstücke in den Koffer und überprüfe dann noch einmal, ob wir auch wirklich alles haben. Meine Augen durchsuchen den ganzen Koffer ab und plötzlich fällt mir etwas ein, dass noch nicht im Koffer ist. Glatt könnte ich mir auf die Stirn schlagen, da ich so vergesslich bin.

"Nathan wir brauchen noch Unterwäsche.", rufe ich zu Nathan, der im Badezimmer Zahnbürste und Zahnpasta zusammensucht. Als ich vorhin gesehen habe, dass Nathan ebenfalls packt, hat mein Herz einen riesigen Sprung gemacht, denn es sah so wunderbar aus, wie er sich tastend auf die Suche nach den Sachen macht.

"Ach, brauchen wir die?", höre ich Nathan. Gerade kann ich mir sehr genau seinen Gesichtsausdruck vorstellen. Wie er ein schelmisches Lächeln auf den Lippen hat und schon wieder einmal sehr unanständige Gedanken im Kopf hat.

Ich lache auf und mache mich auf den Weg zu Nathan. Er merkt, dass ich zu ihm gehe, weswegen er mit dem zusammenpacken aufhört und sich zu mir mit einem Grinsen umdreht. "Also ich wüsste nicht, wieso wir eine Unterwäsche brauchen, Harper.", sagt Nathan nochmals und zuckt ahnungslos mit seiner Schulter.

Ich muss schmunzeln und schüttle meinen Kopf. Typisch Nathan.

"Du weißt, dass wir zu deinen Eltern fahren und nicht in ein Hotel, wo wir die ganze Zeit im Bett bleiben können.", sage ich und bleibe nun direkt vor Nathan stehen, blicke ihm tief in seine wunderschönen grünen Augen.

"Jetzt hast du mich auf eine Idee gebracht, Süße." Nathan grinst mich an und schließt die kleine Lücke zwischen uns, indem er seine Lippen auf meine drückt.

Eine endlos lange Zeit stehen wir da, berühren und mit unseren Händen und vereinigen uns mit Küssen, die mich zittern lassen und mir eine Gänsehaut überziehen.

"Ich hätte aber nichts dagegen, wenn du bei meinen Eltern keine Unterwäsche trägst. Sie würden es ja nicht merken.", haucht Nathan an meine Lippen, als wir uns voneinander lösen.

Leicht schlage ich ihm auf die Schulter, weil er immer so schmutzige Sachen denkt. Aber insgeheim liebe ich es.

"Du bist total verrückt!", lache ich und mache mich wieder auf den Weg in unser Schlafzimmer.

"Hey! Ich bin schließlich auch nur ein Junge.", ruft mir Nathan hinterher und ich höre wie auch er lachen muss.

"Ja, ja.", murmle ich leise vor mich hin und mache mich daran, die Unterwäsche einzupacken. Ich nehme sogar extra viel mit.

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"Lass dich drücken, Harper." Nathans Mutter schließt mich in ihre Arme und lässt mir kaum Luft zu atmen. Sie schlingt ihr Arme fest um mich, drückt mich so fest, als könnte man meinen, dass wir uns Jahre nicht mehr gesehen haben, doch dabei waren es nur 3 Monate.

"Anne, lass ihr doch Luft.", höre ich Nathans Vater lachen. Ich danke ihm innerlich sehr, denn nun löst sich Anne von mir und Luft strömt wieder in meine Lunge. Glücklich betrachtet mich Anne. "Wie schön dich wieder zu sehen, Liebes.", sagt Anne zu mir und wendet sich dann zu ihrem Sohn. "Wurde auch mal wieder Zeit, dass du uns besuchen kommst." Anne zieht Nathan ebenfalls in eine liebevolle Umarmung.

"Wir hatten in letzter Zeit viel zu tun, Mum.", sagt Nathan, als wir alle auf den Weg ins Wohnzimmer sind. Nathan setzt sich neben mich und gegenüber von uns, sitzen Anne und Denny.

"Wie geht es euch denn?", fragt Anne und lächelt uns freundlich an. Ich lächle zurück, denn Anne ist mir während der letzten Jahre sehr ans Herz gewachsen. Unsere erste Begegnung war zwar nicht die Schönste - wenn ich daran denke, steigt mir noch immer die Röte ins Gesicht - aber letztendlich bin ich froh, dass ich es gemacht habe. Gemacht habe, dass ich Nathan mitten in der Nacht nur für mich gewinne. Für immer.

"Uns geht es gut, Mom. Aber wir haben viele neue Nachrichten für euch." Nathan drückt fest meine Hand. Ich habe eine Vermutung, was er mit 'Neuen Nachrichten' alles meinen könnte. Wahrscheinlich berichtet er über seinen zukünftigen Job.

"Ach, echt! Großartig, wann wollt ihr denn heiraten?", ruft Anne euphorisch. Begeistert klatscht sie in die Hände und macht große Augen.

Meine Augen werden ebenso groß, denn mit so was hätte ich hundertprozentig nicht gerechnet. Auch Nathan scheint überfallen worden zu sein, denn er ist plötzlich ganz blass und seine Hand fühlt sich sehr warm in meiner an.

"Ähm...", stottert Nathan. Wie froh ich bin, dass ich nun nicht in seiner Lage bin.

Ich presse meine Lippen fest aufeinander. Unruhig rutsche ich auf meinem Platz hin und her. Diese Situation ist mir so peinlich, dass ich am liebsten verschwinden will.

Aber um ehrlich zu sein, bin ich noch viel aufgeregter auf Nathans Antwort. Ob wir heiraten? Sicher, ich habe mir schon oft Gedanken darüber gemacht, den Menschen zu heiraten, der mir unglaublich viel bedeutet. Aber in meinen Vorstellungen war ich da schon älter als 25.

"Das ist leider keine der Nachrichten, Mum. Aber ich denke irgendwann werde ich euch diesen Nachricht erzählen." Nathan blickt zu mir und lächelt mich liebevoll an. Mein Herz zieht sich zusammen. Er hat es so liebevoll gesagt, dass ich fast weinen musste.

"Das Eigentliche was ich euch sagen wollte, ist, dass ich ab September eine Ausbildungsstelle habe.", erzählt Nathan und in den nächsten Minuten reden wir nur noch über Nathan seine zukünftige Arbeitsstelle und mit jedem Satz den Nathan erzählt, merkt man, wie glücklich er ist. Und ich tue es ihm gleich.

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Hallöchen:)
Nach langer, langer Zeit kommt auch mal wieder ein Kapitel. Aber leider war ich in letzter Zeit überhaupt nicht motiviert. :/
Ich hoffe, das ändert sich wieder. 😊
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