Kapitel 4

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"Ich bin Matthew Donavon, aber du kannst mich Matt nennen!" stellte er sich vor.

"Lola Sunset."

Er grinste. Ich verdrehte meine Augen. Diese Reaktion bekam ich häufiger auf meinen Namen. Lola schien für die meisten ein Kleinmädchenname zu sein. Trotzdem mochte ich meinen Namen. Er passte einfach zu mir und er war nicht so häufig, wie viele andere Mädchennamen.

"Na dann Lola, erzähl mal was hast du denn auf dem Friedhof gemacht? Und wo kommst du denn her?"

Ich dachte nach und blickte dabei auf meine Füße. Dort im Fußraum konnte ich einige CD Hüllen entdecken, die zwischen leeren Bäckertüten verstreut lagen. Ich versuchte die Interpreten zu entziffern, doch selbst die, die ich lesen konnte, sagten mir nichts. Ich zuckte also mit den Schultern und widmete mich wieder Matt. Was sollte ich denn auf seine Fragen antworten. Ich hatte doch selbst keine Ahnung. Also wo ich her kam schon, aber ich wusste ja noch nicht mal, wo ich war. Vor allem wollte ich nicht, dass er mich für verrückt erklären würde. Und das würde er unweigerlich, wenn ich ihm die Wahrheit erzählte.

"Wo bin ich denn hier", antwortete ich also, statt seine Fragen zu beantworten. Mit einem Mal registrierte ich auch den Geruch, der so langsam zu mir nach vorne drang. Ich drehte mich zur Rückbank um und entdeckte einige leere Bierdosen, die einen intensiven Duft verströmten. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und drehte mich wieder nach vorne. Typisch Jungs, die Autos von ihnen waren selten aufgeräumt.

Matt hingegen erbarmte sich meiner und beantwortete grinsend dafür die meine: "Herzlich Willkommen in Mystic Falls, Miss Sunset!"

Mystic Falls. Der Name sagte mir etwas. Irgendwo hinten in meinen Kopf klingelte etwas, doch ich kam einfach nicht drauf. Ich dachte weiter scharf nach. Ich hatte den doch schon mal irgendwo gehört. Es lag mir auf der Zunge, doch irgendwie wollte es mir einfach nicht einfallen.

"Denk nach, Lola", sagte ich mir selbst in Gedanken, während ich mich nachdenklich am Kopf kratzte.

Da plötzlich fiel es mir wieder ein. So hieß doch die Stadt von der Val die ganze Zeit faselte. Die Stadt in dieser Serie Vampire Diaries. Die Serie, in der dieser eine Typ mitspielte, dessen Poster Val erst gestern ewig angestarrt hatte. Der Typ, für den sie so schwärmte. Ich betrachtete Matt noch einmal genauer und versuchte mich an das Poster zu erinnern. Ich verglich meine Erinnerung mit Matt und kam zu dem Schluss, dass es kein Poster von ihm gewesen war. Irritiert über meine eigenen Gedanken schüttelte ich den Kopf. Es war doch völlig irrelevant, ob das auf dem Poster Matt gewesen war oder nicht. Tatsache war, dass er meinte, ich wäre hier in Mystic Falls. Aber das ergab keinen Sinn. Ich konnte nicht in einer Stadt sein, die nicht existierte. Also musste es auf jeden Fall ein Traum sein. Wie sonst sollte das hier gehen? Ungläubig schaute ich zu Matt.

"Und du bist dir sicher, dass wir hier in Mystic Falls sind? Du bist dir ganz sicher, dass es diese Stadt gibt?"

Jetzt war er es, der mich irritiert ansah. Er hatte mich, wohl während ich so vollkommen in Gedanken versunken war, etwas gefragt und jetzt nicht mit dieser Antwort gerechnet. Konnte ich denn nicht wenigstens in meinen Träumen einmal aufmerksam sein? Nein natürlich nicht. Wobei es in dieser Situation auch unfassbar schwer war, Matt zuzuhören. Schließlich war ich genug mit meiner eigene Verwirrung beschäftigt.

"Ja natürlich bin ich mir sicher, ich bin schließlich hier aufgewachsen. Warum sollte es sie denn auch nicht geben?"

Ich zuckte mit den Schultern. Ich wollte ihm lieber nicht sagen, dass diese Stadt eine erfundene Stadt aus einer Serie war. Sonst würde er mich tatsächlich wohl für vollkommen bekloppt halten. Wobei vielleicht war ich das ja sogar. Von einer Stadt zu träumen, aus einer Serie, die ich noch nie gesehen hatte. Das war mehr als merkwürdig.

A night in Mystic Falls ( The Vampire Diaries FF)Where stories live. Discover now