Kapitel 15

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„Damon, beherrsch dich!" fauchte nun auch Caroline ihn an.

Sie hatte wohl gerne die Kontrolle. Führte gerne an. Also wies sie uns alle an, uns zu setzen. Wir taten wie geheißen und setzen uns auf das Sofa oder den Boden. Ich saß einfach lieber auf dem Boden und auf dem Sofa war es mir sowieso zu eng. Erleichtert stellte ich fest, dass Matt sich neben mich setzte.

Ich lächelte ihn an. Auch er lächelte liebevoll zurück. Ich freute mich wirklich ihn wieder zu sehen. Er war wohl die einzige Person in diesem Raum, die sich freute mich zu sehen. Das zeigte er mir auch damit, dass er seine Hand auf meine legte und sanft darüber strich. Ich blickte auf seine Hand und überlegte erst kurz, sie abzuschütteln, doch das wäre mir irgendwie nicht richtig erschienen. Außerdem genoss ich seine Berührung.

„So Lola, wenn du schon hier bist, dann kannst du uns auch gleich die Frage beantworten, die uns schon seit deiner Ankunft unter den Nägeln brennt! Was hast du so spät am Abend halb nackt auf dem Friedhof gemacht?" fragte mich Caroline ohne Umschweife.

Sie war gar nicht mehr so nett, wie sie beim Shoppen gewesen war. Ich sah sie irritiert an. Wie konnte man nur so Stimmungsschwankungen haben? Ich verstand einfach nicht, was ich ihr oder den anderen getan hatte?

„Care, ich hab dir doch schon mal gesagt! Sie wird es uns schon erzählen, wenn sie soweit ist. Sie muss uns doch erstmal kennen lernen und Vertrauen schöpfen!" erwiderte Matt an meiner Stelle.

Ich sah ihn dankbar an. Er schenkte mir dafür ein kleines Lächeln. Und seine blauen Augen blitzten dabei auf. Doch nicht so wie Damons Augen vorher. Nicht so wütend. Ohne Hass, ohne Abscheu. Sie blitzten auf vor Zuneigung und ich fragte mich, wie er mich schon innerhalb so kurzer Zeit so sehr mögen konnte.

In diesem Moment fragte ich mich wirklich, ob es so etwas wie Seelenverwandtschaft gab. Ob vielleicht Matt mein fehlendes Puzzleteil war. Der Teil, der mich vervollständigen würde. Und als ich das dachte, fing es ganz leicht in meinem Bauch zu kribbeln. Es war, als würde mir jemand sagen wollen, dass ich auf dem richtigen Weg war. Als würde mir jemand sagen wollen, dass ich ihm vertrauen konnte. Trotzdem wollte ich nicht so ganz darauf hören, schließlich kannten Matt und ich uns erst seit zwei Tagen.

„Matt und ich habe dir schon mal erklärt, dass wir dafür keine Zeit haben! Klaus ist wieder in der Stadt und...", sie brach ab.

Das hatte mich neugierig gemacht. Was war mit Klaus? Und vor allem, was hatte ich mit ihm zu tun. Wollte er mir etwas antun? Oder hatten die anderen deswegen etwas gegen mich? Weil Klaus ihnen dafür etwas antun würde, dass sie mir halfen?

„Wer ist Klaus?" hörte ich mich Caroline unterbrechen.

Da war meine Zunge mal wieder schneller als mein Gehirn gewesen.

„Klaus ist jemand, dem du besser nie begegnest", antwortete mir eine fremde Stimme.

Ich drehte mich nach der Stimme um und dort stand ein junger Mann mit dunkelblonden Haaren. Er sah Damon nicht unähnlich, also schloss ich daraus, dass das sein Bruder Stefan sein musste. Ich sah ihn fragend an, da die Antwort auf die Frage wer er war, mir trotzdem nicht bei meiner ursprünglichen Frage weiterhalf.

„Stefan Salvatore", interpretierte er meinen fragenden Blick völlig falsch und stellte sich mir vor.

Ich zuckte nur mit den Schultern und wiederholte mal wieder meinen Namen. Ich hatte das Gefühl, ich hatte diesen in den letzten zwei Tagen öfters gesagt, als in den letzten drei Jahren. Bei dem Gedanken musste ich unwillkürlich grinsen, was mir einen vorwurfsvollen Blick von Caroline einbrachte. Ich wurde also wieder Ernst.

A night in Mystic Falls ( The Vampire Diaries FF)Where stories live. Discover now