5. Verstehst du es denn immer noch nicht?

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40. Nani

Sie half Nico in sein gelbes Trikot und machte dem niedlichen Jungen die Haare. Er wollte die Haare immer so haben wie sein Onkel. Nani selbst zog sich ebenfalls ihr Trikot mit Marcos Rückennummer an. Thomas holte sie ab. Er freute sich seinen Enkel mit ins Stadion zu nehmen. Allerdings nahm er Nico nie allein mit. Das Spiel, seinen Sohn und Enkelsohn im Auge zu behalten, fand er nicht sonderlich entspannend. Daher nahm er Nico immer nur in Begleitung mit. "Ihr habt die richtigen Klamotten an!" Strahlte der Großvater und Nani schnallte den kleinen Jungen sicher in dem teuren Audi an. Sie setzte ihre Sonnenbrille auf und Thomas und sie fuhren gemeinsam zum Signal Iduna Park. Sie war nicht ganz so aufgeregt, wie beim letzten Mal, weil sie nicht wusste was sie erwartete. Doch Nico war aufgeregt wie immer. Er brabbelte vergnügt vor sich hin und stellte unentwegt Fragen. "Können wir Onkel Marco nachher denn mitnehmen?" "Erst mal muss er spielen!" Sagte Thomas zu seinem Enkel. "Aber Onkel Marco wird doch gewinnen, oder Opa?" "Aber sicher wird er gewinnen, mein Schatz. Aber Marco spielt ja nicht allein! Also kommt es darauf an, wie die anderen mitspielen." Thomas parkte und sie stiegen aus. Nani nahm ihn an die Hand und sie gingen zu ihren Plätzen. Nani hatte das Gefühl, das viele wussten wer er war, viele grüßten ihn und lächelten wenn sie ihn sahen. Im Stadion machte sich die Mannschaft bereits warm. "Da ist Marco!" Schrie Nico aufgeregt, hüpfte hin und her und zeigte auf den Fußballplatz. Nani lehnte sich entspannt zurück und schaute den Jungens beim Spielen zu. Sie beobachtete die anderen Spieler und versuchte Zwanghaft nicht auf Marco zuschauen, denn dann musste sie an den ominösen Kuss denken. Der Kuss der ihr einfach nicht aus dem Kopf ging. Egal wie sehr sie versuchte nicht daran zu denken, es kam einfach immer wieder in ihren Kopf. Es ließ sich einfach nicht verdrängen und brachte Nani noch zum Verzweifeln. Nico brabbelte unablässig auf sie ein, doch zuhören fiel ihr an diesem Nachmittag ziemlich schwer. "Ist da noch frei?" Nani blickte auf. Es war Raphael. "Musst du nicht spielen?" Fragte sie und musterte ihn. Er sah gut aus, ein lässiges weißes, Shirt, einen dicken Schal um den Hals und hellblaue Jeans die perfekt saßen. Seine schneeweißen Turnschuhe fielen ihr sofort ins Auge. "Heute nicht!" Sagte er und setzte sich neben sie. Nani war auf einmal aufgeregt. "Alles okay?" Fragte sie ihn. "Ich habe Muskelproblem!" Er deutete auf die Leiste. "Zu viel Spaß!" Grinste sie ihn an und zwinkerte ihm übermütig zu. "Du willst ja nicht!" Beschwerte er sich bei ihr. Nani schmunzelte. "Wenn das mal kein Angebot war!" Sagte sie. Er legte den Kopf schräg und warf ihr diesen gierigen Blick zu. Nani schluckte. Eines musste man Raphael lassen, er schaffte es durchaus dass sie sich geschmeichelt fühlte. Fast begehrt. Raphael zeigte auf das Spielfeld und erklärte ihr einige Spielzüge. Nur langsam verstand sie das Spiel. Und so sehr Raphael ihr auch schmeichelte, sie schaffte es nicht ihre Gedanken von Marco zu lösen. Marco war brillant auf dem Platz. Er dominierte seine Gegenspieler und schaffte es sich Freiraum zu verschaffen und sich vors Tor zu bewegen. Er machte ein Tor und das Stadion tobte. Nico kreischte ausgelassen und Nani fragte sich einmal mehr warum ausgerechnet er soviel Zeit mit ihr verbrachte?


41. Marco

Er verließ den Platz und sah gleich Raphael mit Nani sprechen. Die Wut kochte ihn ihm hoch. Doch im Stadion konnte er nicht wie er wollte. Er war der Kapitän der Mannschaft, er war Vorbild, er war Taktgeber. Er konnte sich nichts zu Schulden kommen lassen. Sein Neffe  kam ihm entgegen gerannt. Nico sprang ihm augenblicklich in die Arme. Er nahm den kleinen Jungen in den Arm, kletterte mit ihm über die Bande und zeigte ihm den Platz. Er nahm sich die Zeit und beantwortete die Fragen seines Neffen. Er liebte Nico unglaublich. Er hatte eine ganz besondere Beziehung zu ihm und nichts würde es kaputt machen können. Nani wartete am Spielfeldrand auf ihn. Sie nahm ihm den Jungen ab. "Ihr könnt schon fahren!" Sagte er zu ihr. "Wie du willst!" Murmelte die junge Frau etwas gekränkt. Nico winkte ihm zu. Sein Gewissen nagte an ihm, doch er konnte nicht aus seiner Haut. Er wusste das es falsch war, sie jetzt gehen zu lassen. Aber er hatte Angst, dass ihm schon wieder eine Frau das Herz rausriss. Das eine Frau wieder alles auf den Kopf stellte. Auch wenn es idiotisch war. Denn er mochte Nani. Sehr sogar. Mit diesen Gedanken ging er duschen und machte sich schließlich auf den Weg nachhause. Er hatte sich Zeit gelassen und noch eine Massage in Anspruch genommen. Auf der Heimfahr klingelte sein Handy. Es war Nanis Nummer, normalerweise schrieb sie ihm eher Nachrichten. "Hallo?" Fragte er irritiert. "Hi!" Sagte sie aufgeregt. "Was ist los?" "Nico don't stop to cry!" Platzte es aus ihr heraus. "Wo ist denn Melli und Daniel?" "They don't get on their phone. They're taking Dinner. I don't know what to do!" "Beruhige dich. Gib ihn mir!" Er hörte wie Nico heulte, tobte und schrie. "Das ist Onkel Marco, er will mit dich sprechen!" Sagte sie behutsam, doch Nico tobte nur noch mehr. "Er will nicht!" "Ich komme zu dir!" Sagte er und machte sich gleich auf den Weg zu ihnen. Nani hatte bereits die Tür aufgemacht. Nico lag in ihrem Arm und wimmerte. "Ich weiß nicht was los ist und ich kriege Melli nicht ans Telefon!" Marco nahm ihr Nico aus dem Arm. Er war ganz heiß. Er fasste dem Jungen an die Stirn. Er hatte Fieber. "Hast du Schmerzen?" Fragte er Nico. "Ich habe Aua!" Jammerte er und deutete auf den Bauch. "Nimm deine Jacke!" Sagte er zu Nani. "Was machst du?" "Wir fahren ins Krankenhaus!" Nico weinte immer noch. Der kleine Junge jammerte in sein Ohr und er tat ihm leid. "Ist es sehr schlimm?" Fragte er behutsam. Nico weinte gleich wieder los. "Beeile dich!" Rief er Nani zu. Sie kam zu ihnen gelaufen. "Du fährst!" Sagte er. "Mein Schlüssel ist in der Jackentasche!" Nani griff ihm in die Jacke und die drei fuhren in Richtung Krankenhaus.

Au-Pair-Affaire / Marco Reus und Raphael GuerreiroKde žijí příběhy. Začni objevovat