16. Fatale Party

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150. Nani

Am Morgen war Nani bei Nico gewesen, ehe sie nach Düsseldorf zum Beratungsgespräch zur Uni fuhr. Sie war aufgeregt, als sie an der renommierten Hochschule ankam. Sie lief die Kunsthochschule entlang und fand schließlich das angegebene Zimmer. Sie klopfte mit Herzschlag bis zum Hals an. Ein junger Mann machte ihr auf. Er war sehr hübsch und vielleicht Mitte Dreizig. „Ja bitte?" Fragte er sie. „Hi, ich bin Nani May Watson." „Oh Frau Watson. Natürlich der Termin, kommen sie rein. Ich bin Doktor Daniel Hartmann!" Nani ging hinein und nahm Platz. „Was kann ich für sie tun?" Fragte er sie offen. „Nun ik bin ein wenig aufgeregt!" Das erste Mal seit einer Ewigkeit, bekam sie keinen geraden Satz raus. „Ich habe ihren Lebenslauf gelesen. Wir würden sie mit Handkuss aufnehmen." Sagte er und lächelte sie an. „Aber erst im nächsten Semester?" Fragte sie ihn enttäuscht. „Nun das Semester ist bereits halb rum. Sie hätten viel aufzuholen. Vielleicht zu viel!" Sagte er. „Ich habe nur wenig Ablenkung in Deutschland!" Sagte sie und lächelte milde. „Mein Vater ist gerade verstorben. Ich jobbe in einem Café, aber das erfüllt mich nicht. Ich denke zu viel nach. Bei mir kreist alles..." Gestand sie ihm. „Das mit ihrem Vater tut mir leid!" Sagte er leise. „Dr. Hartmann, ich weiß nichts mit mir anzufangen. Ich könnte meine Energie besser ins Studium stecken." „Sie wissen, dass das nicht funktionieren wird." Erklärte er ihr ruhig. „Ich will das es funktioniert!" Sagte sie etwas zu barsch. „Sie können nichts erzwingen, Frau Watson!" „Sie verstehen es nicht!" Murmelte sie. „Das sie vor ihren Gefühlen weglaufen. Ich denke schon, das ich das verstehe!" Sagte er klar. „Doch es nützt nichts. Sie haben ausgezeichnete Noten und sie sind sehr talentiert. Aber ihre Einstellung stimmt gerade nicht. Gönnen sie sich die Zeit zu trauern. Beim neuen Semester können sie gerne starten!" Nani schüttelte den Kopf. Das war nicht das, was sie wollte. Sie wollte Ablenkung und keiner konnte sie ihr geben. Sie fand einfach keinen Trost und weglaufen funktionierte immer weniger.


151. Marco

Er schaute auf die Blumen die Evelyn ihm zusammen gebunden hatte. „Die sind sehr hübsch!" Sagte er zu ihr. „Ja finde ich auch." Lächelte sie, während er bezahlte. „Die Frau die den Strauß bekommt, kann sich glücklich schätzen!" Er blickte ihr in die hellen Augen. „Weißt du was?  Die hier sind für dich!" Sagte er und drückte Evelyn den Blumenstrauß in die Hand. „Das kann ich nicht annehmen." Stotterte sie. „Doch du sagtest, dass dir noch ein Mann so teuere Blumen geschenkt hat. Also bin ich der Erste!" Die hübsche Blondine strahlte ihn an. „Gott das ist wundervoll!" Sagte sie und himmelte ihn an. Sie nahm den Blumenstrauß zurück in ihre Arme. „Und was bringst du jetzt deiner Freundin mit?" Fragte Evelyn ihn. „Geduld!" Murmelte er. Sie schüttelte den Kopf. „Ich muss jetzt los!" Sagte er zu ihr. „Verdammt schade!" „Ich weiß ja, wo ich dich finde!" Lächelte er sie an und verschwand, nach dem er die Blumen bezahlt hatte. Er stieg in den Wagen und fuhr nachhause. Er hatte gute Laune, als er zuhause ankam. Nanis Auto stand in der Einfahrt. Marco stieg aus und ging hinein. Die junge Frau saß eingekauert auf der Couch. Scheinbar hatte sie geweint. Ihre Augen waren ganz rot und neben ihr lagen ein duzend Taschentücher. „Hey!" Sagte er leise, kletterte zu ihr und nahm sie in den Arm. „Wann hörst du endlich auf zu weinen?" Fragte er sie behutsam. „Die an der Schule wollen mich nicht!" Sagte sie leise. „Warum wollen sie dich nicht?" Fragte er sie und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Sie sagen das ich zu viel Stoff nachholen muss bis Ende des Semesters. Ich kann erst im nächsten Semester anfangen!" „Aber du kannst anfangen. Nur ein wenig Geduld!" Lächelte er aufmunternd. „Mir fällt die Decke auf den Kopf!" „Ich weiß mein Schatz!" Tröstete er die junge Frau und streichelte ihr sanft über den Rücken. Sie weinte seit Tagen und egal was er tat, es war nie genug.


152. Nani

Sie wurde wach, es war schrecklich still im Haus. Marco war mit der Mannschaft unterwegs und sie war wieder allein. Alleine sein, machte ihr mehr zu schaffen, wie sie sich eingestehen wollte. Sie raffte sich schließlich auf um zum Sport zu gehen. Normalerweise war das gar nicht ihr Ding. Doch es war eine Ablenkung die ihr ganz gut tat. Eine Stunde schaffte sie es durch die Gegend zu joggen, ehe sie sich frisch machte. Im Anschluß machte sie sich auf den Weg zum Shoppen. Sie suchte sich ein paar Sachen aus, doch selbst die neusten Air Max machten ihr keinen Spaß. Am Ende kaufte sie sich ein neues Kleid und selbst das war nur ein Notkauf. Frustriert fuhr sie ins Klatsch. Dort herrschte wie immer ordentlich Trubel. Yvonne war froh sie zu sehen. „Oh mein Gott dich schickt der Himmel!" Sagte sie fröhlich. „Meinst du du kannst mir helfen?" „Ja sicher!" Lächelte Nani und holte sich die Schürze. Yvonne drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Du bist die Beste!" Ein paar junge Mädchen saßen in einer Ecke. Sie waren etwa in Nani Alter. Sie lachten viel. „Die haben ja gute Laune!" Sagte sie zu Yvonne. „Kennst du sie nicht? Das sind die Freundinnen von ein paar seiner Mitspieler." „Ach wirklich?" „Ja die eine heißt Sarah, sie ist die Freundin von Julian und die andere heißt..." Yvonne überlegte. „Sandra oder so?" Fragte sie und machte die Kaffeemaschine erneut an. „Wenn du willst, dann stelle ich sie dir vor." Sagte Yvonne. „Ein paar Freundinnen in deinem Alter sind bestimmt..." „Ich brauche keine Freundinnen ich habe euch!" Sagte Nani und begann zu arbeiten. Die Ablenkung war perfekt um sich von den kreisenden Gedanken weg zu halten. Immer kreisten ihre Gedanken und nur schwer konnte sie sich davon lösen. 

Au-Pair-Affaire / Marco Reus und Raphael GuerreiroWhere stories live. Discover now