13. Willkommen zuhause!

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120. Nani

Die Beerdigung ihres Vaters war schrecklich. Noch schlimmer waren aber die Tränen ihrer Mutter am Flughafen, als Marco und sie auf den Weg zurück nach Deutschland machten. Doch sie war überrascht, das ihre Mutter sie überhaupt gehen ließ und das nur ein paar Stunden nach der Beerdigung ihres Vaters. Es war gut so, es war ihr eigener Wunsch ihrer Heimat den Rücken zu kehren und sich erst einmal dadrüber nachdenken wer sie war und was sie in ihrem Leben machen wollte. Das war der Grund warum sie nach Deutschland gegangen war. Sie wollte wissen wer sie war und wer sie sein würde nach ihrer Zeit in Dortmund. Der Tod ihres Vaters wollte Nani einfach nur hinter sich lassen. Sie wollte Ruhe haben, Zeit haben um ihren Vater zu trauern und auch ein Stück zu vergessen. Der große Abstand zu ihrer Heimat würde ihr gut tun. Nani konnte es kaum abwarten Zeit mit Marco zu verbringen, dem Mann den sie liebte. Der Mann dem sie nie weh tun wollte. Das schlechte Gewissen wegen Raphael nagte an ihr und sie versuchte Marco mehr und mehr zu gefallen. Es war der Drang dazu es hinzubekommen. Nani wollte das mit Marco. Sie wollte nicht umsonst das erste Mal die Drei-Worte gesagt haben und das es dann nicht funktionierte. "Wenn du zuhause bist, dann kannst du dich erst mal ausruhen. Zur Ruhe kommen!" Versicherte Marco ihr eine Stunde später im Flugzeug. Er saß neben ihr und spielte liebevoll mit ihren Fingern herum. "Wie wäre es wenn du bei mir einziehst?" Fragte er sie gerade hinaus. "Einziehen?" Fragte sie ihn ungläubig. "Ja du könntest trotzdem weiter auf Nico aufpassen!" Versicherte er ihr. Nani sah ihn ungläubig an. "Du bist verrückt!" "Bei mir hättest du aber die Ruhe, die du gerade brauchst." "Ich bin kein rohes Ei!" Sagte sie ihm und spielte mit seinen schlanken Fingern herum. Marco legte seine andere Hand auf ihr Knie. "Behaupte ich auch nicht, aber ich hätte dich gerne nah bei mir!" Sagte er ihr leise ins Ohr flüsternd. Sie bekam Gänsehaut und lächelte ihn schließlich an. Sie beugte sich zu ihm und berührte seine Lippen. Marco erwiderte ihren Kuss und lehnte sich halb über sie. Nani spürte ihr eigenes Verlangen in sich hoch kriechen. Da war es wieder, das unendliche  Verlangen ihm Nahe zu kommen, ihn zu spüren und sich ihm vollkommen zu öffnen. Jetzt lagen aber noch einige Stunden Flug vor ihnen. Sie küsste ihn auf die Wange und lehnte sich entspannt zurück. Nur noch ein paar Stunden bis sie zurück in Deutschland waren. Nur noch ein paar Stunden bis wieder alles normal sein würde.


121. Marco

Er schloss die Tür seiner Villa auf und stellte seine Reisetasche ab. Er war unglaublich müde. So ein Flug ans Ende der Welt tat auch er nicht alle Tage. Auch wenn er nach deutscher Zeit wachgeblieben war, war dennoch Müde und fühlte sich nach Jetlag. Ausgerechnet jetzt wo so wichtige Spiele mit der Mannschaft anstanden. Nani schnaubte vor Anstrengung. "Alles okay?" Fragte er sie liebevoll. "Ich bin einfach nur Müde!" Jammerte sie. "Meine Arme und Beine sind so schwer das ich mich noch nicht einmal selbst tragen kann!" Beschwerte sie sich. Ihre Arme hingen an ihr hinunter und sie schien vollkommen kraftlos. Er ging auf sie zu und blickte zu ihr hinab. "Willkommen zuhause!" Hauchte er. Jetzt war Nani es die ihren Körper gegen seinen presste. Er spürte ihre Brüste gegen seinen Oberkörper drücken. "Ich habe gedacht du bist vollkommen kraftlos und...." Doch Nani ließ ihn nicht zu Ende reden. "Wir waren letztens in der Badewanne, können wir das wiederholen?" Fragte sie ihn hoffnungsvoll. "Ich lasse Wasser ein!" Grinste er und verschwand augenblicklich im Badezimmer. Er hörte wie sie in die Küche ging und sich einen Kaffee machte. Nani in seiner Küche zu hören jagte ihm Gänsehaut über den Rücken. Er hatte sie so sehr vermisst und er hatte Angst gehabt, dass sie nicht zurück zu ihm kam. Jetzt stand sie in seiner Küche und machte sich wie selbstverständlich eine Tasse Kaffee, als wäre sie zuhause. Marco hatte schon mal mit einer Frau zusammen gewohnt, eigentlich hatte er es jedes Mal gemacht und jedes Mal bereut. Doch der Gedanke das Nani nicht nach Deutschland zurück gekommen wäre quälte ihn. Aber Nani war mit ihm gegangen und Marco würde alles dafür tun, das es so bleiben würde, das sie bei ihm blieb. Marco war verrückt nach der jungen Frau. Er konnte sich ein Leben ohne sie kaum vorstellen. Nani kam zu ihm ins Bad und stellte ihren Kaffee ab. Er beobachtete sie, wie sie sich aus ihren Sachen schälte und nackt vor ihm stand. Erst jetzt sah er ihren großen blauen Fleck an Hüfte und Knien. "Wo hast du denn die her?" Fragte er sie und streichelte ihr sanft über die Hand. "Surfen!" Lächelte sie und zeigte auf die tiefschwarzen Flecken. "Bin gegen ein paar Steine geknallt!" Sagte sie beiläufig, als sei es das normalste auf der Welt. Sie nahm ihre Tasse Kaffee und kletterte nackt in die Wanne. "Was ist mit dir?" Fragte sie ihn und deutete auf die andere Seite der Wanne. Marco sah auf die Uhr. "Ich muss erst noch eine Runde laufen!" Beschwerte er sich bei ihr. "Natürlich." Lächelte sie. Marco wollte nicht gehen, aber er musste. Zudem wollte er es langsam angehen lassen. Er wollte Nani Raum geben, Raum um sich zu entfalten und er hatte zu wenig getan in den letzten Tagen, was er jetzt nachzuholen hatte.

Au-Pair-Affaire / Marco Reus und Raphael GuerreiroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt