Die Frau vom Alpha

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Nach guten zwei Stunden mache ich eine Pause und ziehe mich hoch auf einen Stein, der am Flussrand steht. Die Sonne scheint noch warm auf mich hinab und trocknet schnell meine Haare. Ich mache es mir gemütlich und wippe mit meiner Flosse auf und ab. Ein bisschen Sonne tanken kann nicht schaden! Müde schließe ich meine Augen und denke schon wieder an den Typen aus dem Kaffee, den ich heut wieder gesehen habe. Diesmal stand er an der Kasse und Blake hat uns die Getränke gegeben. Diesmal konnte ich auch seinen Namen lesen. Logan. Passt sehr gut zu ihm. Auch seine Stimme habe ich gehört da er gerade ein anderes Mädchen bedient hatte. Sie war ziemlich rau. Ob er raucht? Ich grinse vor mich hin bis ich merke das etwas nach meiner Flosse schnappt. Neugierig setzte ich mich auf und schaue runter. Ein kleiner Wolfswelpe springt rauf und runter und versucht mich zu beißen. "Hey" sage ich und ziehe ihn weg. "Was soll das denn werden?" frage ich amüsiert und springe ins Wasser. Dann tauche ich wieder auf und sehe wie er am Ufer hin und her läuft. Ich spritze etwas Wasser auf ihn und er kleft mich sauer an. Wie niedlich. Sein Fell ist noch ganz verfilzt und sieht ziemlich rau aus. Ich schwimme zu ihm und plötzlich springt auch er ins Wasser. Oh Gott kann er denn überhaupt schwimmen?! Panisch tauche ich nach ihm und sehe das er schon wieder auftaucht. "Mach das nicht noch mal, du süßer Fratz!" seufze ich und er kommt auf mich zu gepaddelt. Seine kleine Schnauze stuppst mich an und er versucht auf meine Schulter zu klettern. "Das wird wohl nichts" kicher ich und hebe ihn hoch. Er bellt mich an und ich merke wie glücklich er plötzlich ist. Ein Hund als Haustier ist bestimmt nicht schlecht! Ich will ihm gerade am Ohr kraulen, als am Ufer ein weitere Wolf auftaucht. Aber kein Normaler Wolf, sondern ein Werwolf. Moment mal! Erschrocken schaue ich zu dem Wollknäul auf meiner Schulter. "Du bist ein Werwolf" flüster ich und schaue wieder ans Ufer. Dort wo der Wolf stand, befindet sich jetzt eine Frau mit blonden Haaren. "Hallo" grüßt sie mich freundlich. Verwirrt schaue ich sie an. Ihr Welpe paddelt zurück zu ihr und schüttelt sich einmal kräftig. "Hallo" sage ich leise und sehr unsicher. Sie müsste so alt wie mein Vater sein. Nicht viel älter. "Hat er dich geärgert?" fragt sie mich dann mit sanfter Stimme. Stumm schüttel ich den Kopf. "Gut...das macht er nämlich sehr oft, mein Mann ist sehr oft seine Zielscheibe" lacht sie und mustert mich genauer. "Du brauchst keine Angst vor mir haben...ich war mal ein Mensch" beruhigt sie mich. Etwas Erleichtert atme ich aus. "Wie heißt du?" frage ich nun. "Anna...mein Mann ist der Alpha. Du hast sicherlich schon gehört das ein Rudel Werwölfe hier in der Gegend ist. Ihm gehört es" kichert sie und zieht sich ihre Schuhe aus, um zu mir ins Wasser zu waten. "Und du?" lächelt sie mich an, als sie bis zu den Knien tief drin steht. "Penelope...was wollt ihr denn hier?" wage ich es zu fragen und fange ganz langsam an ihr zu vertrauen. "Mein Sohn, also der ältere von den beiden, sucht seine Mate" kichert sie und mustert meine Flosse. "Dein Fischschwanz sieht wunderschön aus" sagt sie und lächelt wieder. Auch ich schenke ihr ein Lächeln. "Danke" grinse ich ehrlich. "Hat er sie denn schon gefunden?" frage ich weiter. Ahnungslos zuckt sie mit den Schultern. "Er sagt es uns nicht, allerdings ist er immer wieder in seinen Gedanken versunken und verschwindet öfters im Wald" erklärt sie mir. Auch ihr Blick schweift ab, als plötzlich ein weitere Werwolf hinter dem Felsen auftaucht. Diesmal sieht er aber viel bedrohlicher aus. Ängstlich schwimme ich ein Stück zurück. "Oh...keine Angst Penelope! Das ist mein Mann...Eric!? Musst du ihr so eine Angst einjagen?!" meckert Anna ihren Mann voll, der von jetzt auch gleich neben ihr steht. Es ist ein großer Mann mit dichten dunklen Haaren und braunen Augen. "Entschuldige Schatz" schnurrt er und wirft mir einen Blick zu. "Eine Sirene" stellt er fest und schaut mich neugierig an. "Ihr seid sehr selten geworden, nachdem das vor zehn Jahren passiert ist" sagt er und hebt eine Augenbraue. "Ich frage mich bloß warum?" erwider ich sarkastisch und starre ihn wütend an. Meine Hände ballen sich automatisch zu Fäusten, als ich an den Tag denken muss, an dem meine Mutter getötet wurde. "Ihr seid elende Schweine was ihr, ihr angetan habt!" rufe ich sauer und starre nur den Alpha an. "Woher willst du wissen das wir es wahren?! Das war ein anderes Rudel, Fischschwanz!" brüllt er zurück. Wütend fauche ich zurück:" Ihr seid doch alle gleich! Ich gebe jedem einzelnen von euch die Schuld!" Mit diesen Worten tauche ich unter und zische davon. Was fällt dem ein, einfach die Schuld jemand anderen die Schuhe zu schieben?!

Werwölfe in TexasWhere stories live. Discover now