Dad

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Mit einer kleinen Tasche in der mein Bikini ist schließe ich hinter mir die Tür. Dann mache ich mich auf den Weg zum Fluss um die Ecke. Am Ende der Häuserreihe befindet sich ein kleines Wäldchen, durch den ein Fluss fließt der mit dem großen Wald, in dem der Badesee liegt verbunden ist. Zufrieden hüpfe ich über einen Baumstamm und schaue mich wachsam um, damit mich keiner beim Umziehen beobachtet. Nach dem ich meine Sachen gegen ein weißes Höschen, das mit zwei Stricken zusammen gehalten wird und einem dunkel Lila BH mit langen Fransen getauscht habe, verstecke ich die Tasche unter einem Baum und springe ins Wasser. Das kühle Nass wandert in jede meiner Poren und macht mich Komplett. Ich lasse meine Flosse wachsen und warte bis sich die Schuppen gebildet haben, dann zische ich los und treffe meinen Vater an der Stelle, an der ich Jimi gesehen habe. Kleine Silberne Fische schwimmen um mich herum und versuchen dem Seegras zu entkommen. Die Sonne lässt das Wasser um mich herum schimmern und wärmt es angenehm auf. Nach fast zehn Minuten komme ich am alten Wehr an und tauche auf. Sofort sehe ich ihn. Gold blaue Flosse. Braune Haare und dieselben Grübchen wie Jimi. "Dad!" rufe ich und winke aufgeregt. "Penelope!" begrüßt er mich und zieht mich in seine Arme. Ich drücke ihn ganz fest, da es schon wieder fast zwei Wochen her ist das wir das letztemal mit einander geredet haben. "Es ist schön dich zu sehen" seufzt er und schiebt mich ein Stück von sich weg. "Wie geht es dir? Schon Werwölfe getroffen?" fragt er dann plötzlich. Das strahlende Lächeln verschwindet von meinen Lippen. "Ja habe ich und glaube mir ich werde nie ein Freund von ihnen!" mecker ich und erzähle ihm von Anna und dem kleinen Wollknäul. Geduldig hört er mir zu. Als ich dann verstumme überlegt er kurz. "Weißt du...die Menschen die zu Werwölfen werden, sind nicht die Schlimmen. Es sind die, die von Geburt an so sind. Sie mögen uns nicht Lop, das hast du bestimmt mitbekommen wie dieser Eric dich angeschaut hat" sagt er. Stumm nicke ich. Sein Blick war wirklich nicht gerade der Freundlichste. "Aber wenn du sagst das ihr Sohn seine Mate gefunden hat, dann können wir auf atmen. Aber trotzdem müsst ihr auf euch aufpassen" belehrt er mich zum Tausendsten mal. Zusammen schwimmen wir los. Nach kurzen schweigen schaue ich zu ihm. "Dad?"."Ja mein Schatz?"."Was ist wenn eines Tages eine Sirene die Mate eines Wolfes wird?" spreche ich meinen schlimmsten Gedanken aus. Ich habe mir diese Frage schon oft Gestellt, aber sie immer wieder weg geschoben. "Dann wird sich Königen Os schon was dabei gedacht haben, aber wie du weißt muss sich die Mate für ihn entscheiden, sonst ist er verloren" erklärt er und schaut sich am Ufer um. Ein Eichhörnchen spring gerade von einem Baum zum anderen. "Warum fragst du?". "Ach nur so...ich hab mich schon immer mal gefragt" winke ich ab und wir tauchen weiter. Diese Frage habe ich eigentlich schon seit Monaten nicht mehr in meinem Kopf rumspucken hören, bis ich das Gespräch von Anna und Eric belauscht hatte. Sie ist anders, ich bin es auch!, hat Anna gesagt. Die neue Mate ist kein Mensch! So viel steht fest! Ob ich Anna noch einmal antreffe? Könnte ich sie danach fragen?

Werwölfe in TexasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt