Kapitel 17 (Ende)

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"Und als Sie dann wieder zu sich gekommen sind, waren Sie im Krankenhaus?"

"Genau."

"Das wird den Richter bestimmt erstmal beschäftigen. Vor allem wird das Ihren Fall um Weiten überschreiten. Schließlich haben wir einen wichtigen Drahtzieher in der Undergroundscene schnappen können." Der Polizist schaute seinen Kollegen zustimmend an und packte seine Papiere zusammen. Vorsichtig schob er diese in die Akte, die alles beinhaltete, was dieser Fall bot.

"War das dann alles?", fragte ich.

Kurz schauten sich die zwei Männer an und nickten dann.

"Wir wissen, dass Sie so schnell es geht wieder am normalen Leben teil nehmen möchten, aber sie sind noch nicht wieder vollkommen gesund. Außerdem berichtet uns der zuständige Doktor, dass sie weder zu den Untersuchungen, noch zu den Stunden kommen.", fing der ältere etwas langsam an.

"Was wir sagen möchten, ist, dass sie alles ein bisschen langsam angehen und immer auf Ihre Gesundheit achten sollten. Sie sind unsere wichtigste Zeugin, Jin Ah.", vollendete der Jüngere ihre Gedanken.

Ich nickte bloß. 

Nochmals ein kurzer Blickausstausch und schon standen sie auf. Ich tat es ihnen gleich und nahm automatisch ihre Hand.

"Wir melden uns rechtzeitig, wenn die Daten für das Gericht feststehen. Passen Sie auf sich solange auf."

Ich nickte erneut, verabschiedete mich und ging dann aus dem dunklen Raum heraus. Die selbe Frau wie vorhin, führte mich zum Empfang, wo ich wieder meine Tasche und Jacke bekam. 

Als ich endlich draußen war, nahm ich tief Luft und blinzelte dabei verzweifelt gegen die Sonne. 

Es war Anfang März.

8 Monate seit das alles passiert war.

8 Monate seit mein Bruder tot war.

8 Monate seit Eomma und Appa mich mit Adleraugen beobachteten.

6 Monate seit ich Namjoon nicht mehr gesehen hatte.

Wenn man den Fernsehr mal ausschloss.

Schnell band ich meine Haare zusammen, da es doch noch windig war und setzte meine Sonnenbrille auf. 

Langsam ging ich die Steintreppen vom Kriminalamt hinunter und machte mich auf den Weg zu meiner Wohnung.

Seit dem ganzen hatte sich einiges geändert. Der Fall an sich, also die Toten, die Verletzten und Rickis Angelegenheiten waren noch offen. Meiner würde wahrscheinlich erst im Spätsommer endlich dran kommen, da einiges damit verbunden war. Danach würde man tiefer gehen.

Drogengeschäfte.
Menschenhandel.
Die Vernichtung einer großen Gang eben.

Doch das würde mich nicht mehr angehen.

Ich war es jetzt schon satt. Letztendlich wollte ich meine Ruhe haben. Die ich auch endlich hatte, nachdem die Medien nicht mehr andauernd nachfragten. Doch das würde sich dann natürlich auch ändern. 

Wahrscheinlich musste ich dann wieder eine neue Wohnung suchen...

Ich blieb an einer roten Ampel stehen. Gerade mussten die meisten Feierabend haben, weswegen es recht voll war. 

Ich hatte mein Studium abgebrochen. Ich konnte am Anfang sowieso nichts machen. Ich hätte alles wiederholen müssen und meine Chance in der Politik erfolgreich zu werden, war mit der Story unmöglich. Nachdem ich also einigermaßen wieder laufen konnte, hatte ich mich informiert und arbeite nun seit geraumer Zeit in einer Auffangstation für kriminelle Jugendlichen. Es war ein Programm der koreanischen Polizei, weswegen ich nun im Polizeidienst stand. Somit war ich mitten in der Ausbildung und wenn ich damit fertig war, würde irgendetwas in die Richtung studieren. 

Stay Away || GERMAN|| Where stories live. Discover now