Eigentlich wollte ich das Kapitel schon vor Weihnachten veröffentlichen aber ich hab es einfach nicht geschafft. Also kommt es immerhin vor Ostern. Haha.
Mit gemischten Gefühlen kehrte ich zu Elina ins Schlafzimmer zurück. Ich hatte vorhin schon einmal kurz nach ihr geschaut, doch sie hatte mit ihrer Freundin telefoniert. Yasin war nach einem weiteren kurzen Smalltalk gerade gegangen und ich war mir sicher, dass ich jetzt ein paar Wogen zu glätten hatte.
Elina war nicht besonders glücklich darüber, dass ich Yasin noch mit nach oben gebeten hatte. Das hatte ich in ihrem Blick gesehen. Als ich jetzt den Raum betrat, rollte sie sich lustlos über das große Bett und schaute auf das Display ihres Handys.
„Ist wirklich alles okay?", hakte ich noch einmal nach und ließ mich auf die Bettkante sinken. Elina musterte mich kurz. „Ich bin nur müde.", wich sie meiner Frage aus. „Um durch den Park zu spazieren hat es aber noch gereicht.", grinste ich wissend und versuchte ihr so die Wahrheit zu entlocken.
„Das lag an der frischen Luft.", sagte sie. Ich strich durch ihr Haar. „Ist es wegen Yasin?" Sie sagte nichts. „Er hat mir geholfen, Elina. Ich konnte ihn nicht einfach wegschicken.", versuchte ich mich ihr zu erklären. Sie seufzte. „Ich verstehe das." „Aber?"
Sie schaute kurz durch den Raum. „Ich weiß nicht, ich... Für mich ist das nicht leicht. Ich dachte, wir machen uns einen schönen Sonntag und dann steht er plötzlich hier. Völlig unerwartet. Das war ziemlich doof."
„Ich weiß. Lass uns deswegen jetzt bitte nicht streiten, sondern lieber den restlichen Tag genießen.", schlug ich vor. Elina lächelte, dann ließ sie sich müde in die Kissen fallen und drehte sich auf die Seite. „Ich schlafe jetzt ein Bisschen."
„Bist eben selbst auch nicht mehr so jung.", kommentierte ich trocken, „Der Sex, das Frühstück, die Wäsche – mit 18 hättest du das bestimmt noch locker weggesteckt, aber heute..."
„Du hast den Spaziergang im Schnee vergessen. Der war auch echt anstrengend.", lächelte sie müde, während ich mich neben sie legte. „Ich wollte ja gleich hier bleiben.", erinnerte ich sie und zog sie zu mir heran. „Dafür war es aber auch sehr schön.", sagte sie müde und schloss ihre Augen. Ich versuchte den folgenden Kommentar zu unterdrücken, doch es gelang mir nicht.
„Du scheinst ja für deine Vorliebe für Schnee bekannt zu sein." Ich war selbst überrascht, wie mürrisch ich es sagte. Doch Yasins Kommentar ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ebenso wenig wie sein Blick, mit dem er Elina vor der Haustür angeschaut hatte. Ich wusste, dass sie eine beschissene Vorgeschichte hatten, aber es störte mich einfach, wie vertraut sie auch nach all den Jahren noch miteinander waren. Elina schaute mich inzwischen aus großen Augen an. „Wie meinst du das?"
„Yasin konnte sich noch sehr gut an deine Vorliebe für Schnee erinnern.", sagte ich ernst. „Ja, klar weiß er davon.", sagte sie wie selbstverständlich. Erst jetzt schien ihr bewusst zu werden, was sie da gerade redete. Sofort griff sie nach meiner Hand. „Bist du etwa eifersüchtig?", fragte sie mich und grinste behindert. Ich verdrehte genervt die Augen und zog meine Hand weg. „Nein bin ich nicht.", sagte ich entschieden, „Außerdem glaube ich nicht, dass das eine lustige Situation ist, nach allem was zwischen euch alles passiert ist...!"
Elinas Grinsen erstarb. „Ist es auch nicht!", sagte sie ernst, „Darum verstehe ich auch nicht, warum du eifersüchtig auf Yasin bist." „Ich bin nicht eifersüchtig, Alter. Trotzdem hat es mir nicht gefallen, wie vertraut ihr miteinander umgegangen seid.", stellte ich richtig.
„Vertraut?", fragte Elina skeptisch, „Jetzt siehst du aber wirklich Dinge, die nicht da waren. Wie soll ich mit ihm vertraut umgehen, wenn er mir all dieses Leid zugefügt hat?" „Ja, das habe ich mich auch gefragt. Warum tut sie das? Ich meine, das ging ja nicht nur von ihm aus, sondern auch von dir. Immerhin konntest du dir den Spruch mit den Nächten im Studio nicht verkneifen, oder?" Elina sah mich an und schüttelte dann langsam den Kopf.

STAI LEGGENDO
Secrets & Lies | Kontra K
FanfictionJeder Mensch hat Geheimnisse. Auch Elina. Acht Jahre lang ist es ihr gelungen, ein tief vergrabenes Geheimnis für sich zu behalten. Nur eine kleine, blaue Kiste erinnert sie noch heute daran, was sie durchgemacht hat. Doch das droht sich zu ändern...