66 | Ruhe vor dem Sturm

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Also ich dachte mir, ich lad mal das neue Kapitel hoch.

Seltsamerweise war ich am kommenden Morgen bereits vor Elina wach. Ich schlich mich aus ihrem Zimmer und machte mich in der Küche selbstständig. Ich brauchte einen Kaffee. Und das dringend. Müde ließ ich mich in der Wohnküche auf einen Stuhl sinken und strich mir müde über die Augen.

Wieso konnte Elina mit mir nicht offen umgehen und mit mir über ihre Probleme und Gedanken sprechen, die sie beschäftigten und belasteten? So sehr offenbar, dass es ihr nicht gut ging. Ich machte mir wirklich große Sorgen um Elina. Sie brauchte jetzt einen starken Mann an ihrer Seite, um die Vergangenheit zu verarbeiten. Unter dem Gesichtspunkt fand ich es sogar gut, dass sie Yasin im Alleingang aufgesucht hatte. Allerdings auch nur unter diesem Gesichtspunkt.

Seufzend schloss ich einen Moment die Augen. Was konnte ich nur tun, damit das alles aufhörte? Ich wollte, dass das alles endete. Dass es Elina gut ging. Dass sie endlich abschließen konnte. Ob es etwas bringen würde, Elina und Yasin noch einmal an einem Tisch zusammenzubringen? Damit sie sich ruhig und wie zwei Erwachsene darüber unterhalten konnten?

Alles in mir wehrte sich gegen diese Idee, aber vielleicht war das Etwas, das beiden helfen konnte zukünftig normal miteinander umzugehen. Ich fühlte mich wie ein riesengroßer Egoist. Normalerweise hätte ich Elina geraten, nie wieder Kontakt zu diesem Arschloch zu suchen, dass ihr solches Leid zugefügt hatte. Aber in diesem Fall war dieses Arschloch leider einer meiner besten Freunde. Den Kontakt zu Yasin deshalb abzubrechen, kam für mich überhaupt nicht in Frage. Aber ich musste versuchen, Rücksicht auf Elina zu nehmen. Ich konnte sicher nicht erwarten, dass sie Yasin eines Tages so sehr ins Herz schließen würde, dass sie all das Geschehene vergaß. Vielleicht konnte ich aber beiden helfen, dass sie zumindest normal miteinander umgehen konnten.

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich Yasin nie danach gefragt hatte, wie es für ihn war, dass ich nun mit Elina zusammen war. Diese ganzen Gedanken trieben mich noch in den Wahnsinn! Ich versuchte, an etwas Anderes zu denken. Wieder einmal tauchte das Bild von bunten Scheinen vor meinem geistigen Auge auf. Eine klitzekleine Sportwette, die Gewinn abwarf, könnte mich doch schon auf andere Gedanken bringen!

Ich verdrängte die Bilder und schob die Gedanken bei Seite. Ich war noch immer stolz auf mich. Als mich gestern die Dämonen der Vergangenheit eingeholt hatten, hatte ich erfolgreich dagegen angekämpft und mir immer wieder ins Gedächtnis gerufen, welche Folgen mein letzter Ausflug in die Zockerei mit sich gebracht hatte. Ich brauchte ganz dringend diesen verschissenen Therapieplatz, bevor ich irgendwann diesen eisernen Willen und die Stärke aus irgendeinem Anlass verlor!

„Guten Morgen..." Eine leise Stimme ließ mich aufschauen. Elina stand im Türrahmen und rieb sich müde die Augen. „Wieso bist du denn schon wach?", fragte ich sie überrascht, „Solltest du dich nicht mal ausschlafen?" Immerhin war sie nachts mehrmals aufgestanden, weil sie ihren ganzen Tee loswerden musste. Das tat sie öfter, doch momentan fiel es mir verstärkt auf. Elina seufzte. „Doch, aber dann war das Bett neben mir so leer. Da habe ich Sehnsucht bekommen.", sagte sie leise und setzte sich auf meinen Schoß. Sofort schoss das Blut in meinem Körper abwärts.

„Leg dich noch was hin.", sagte ich und strich über ihre Haare. Elina drückte mir einen Kuss auf den Mund und nahm mir die Kaffeetasse aus der Hand. Sie nippte daran, bevor sie ihr Gesicht angewidert zu einer Grimasse verzog. „Trinkst du den schwarz?" Ich grinste. Sie gab mir kommentarlos den Kaffee zurück. „Was hältst du davon, wenn wir irgendwo was Vernünftiges frühstücken und uns dann einen schönen Tag bei dir machen?", fragte sie und entlockte mir ein Lächeln. „Klingt cool."

Ein paar Stunden und einen nervigen Schneespaziergang später zog ich meine Boots und den Parka aus und beobachtete Elina dabei, wie sie hastig ihren Mantel an die Garderobe im Flur meiner Wohnung hing. „Tut mir leid.", sagte sie und verschwand im Bad. „Schon wieder?", rief ich ihr nach. Ich machte mir einen geistigen Vermerk, dass sie morgens nicht mehr so viel zu Trinken bekam.

„Hast du Pfirsiche da?", fragte sie, als sie zurückkehrte. Ich starrte sie aus großen Augen an. Hatte sie nicht erst vor zwei Stunden für drei gefrühstückt? Da ich ihr gestern versichert hatte, dass ihr vermehrter Appetit zur Stressbewältigung jedoch überhaupt kein Problem darstellte, unterdrückte ich einen Kommentar. Ich nahm mir vor, das Essverhalten meiner Freundin dennoch im Auge zu behalten. Ich glaubte zwar nicht wirklich, dass Elina Probleme bekommen würde, doch ich würde einfach ein wenig auf sie aufpassen.

„Nein, tut mir leid.", antwortete ich also einfach auf ihre Frage. „Machst du mir dann einen Tee?", jammerte sie. Ich schmunzelte. „Wieso ich?" Elina warf mir einen vernichtenden Blick zu, bevor sie sich an mir vorbei in die Küche drückte. Dann holte sie sich eine Tasse aus dem Schrank, suchte nach Teebeuteln und stellte den Wasserkocher an. Irgendwie hatte ich gerade ein Déjà vu.

„Geh schon mal rüber, ich mach das.", sagte ich leise und schob meine Arme von hinten um sie. Elina schüttelte den Kopf. „Nee, lass. Ich kann das selbst." Ich grinste. „Baby...", raunte ich in ihr Ohr und küsste dann ihren Hals, „Lass uns deinen freien Tag nicht damit verbringen."

Elina drehte sich in meinem Arm um. „Womit willst du ihn dann verbringen?", fragte sie scheinheilig und legte den Kopf schief. Dabei schob sie ihre Arme um meinen Hals.

Ich grinste vorfreudig und zog sie dann zu mir heran. „Mit hartem Sex.", sagte ich leichthin und beugte mich dann zu ihr herunter. Elina seufzte. „Dein Macho-Tag ist erst morgen.", klärte sie mich auf, doch ich ignorierte sie. Stattdessen zog ich sie einfach zu mir heran und presste meine Lippen verlangend auf ihre.

Elina ließ sich gegen meine Brust sinken und erwiderte meinen Kuss sofort. Wie es schien hatte auch sie mich sehr vermisst. Meine Hände fuhren um ihren Körper herum und begannen, ihren Arsch zu massieren. Elina seufzte in den Kuss hinein und presste ihren Körper noch fester an meinen. Einen ganzen Moment lang standen wir einfach nur so da und küssten uns verlangend. Dann irgendwann zog sie mir den Hoodie über den Kopf und schenkte mir einen lustvollen Blick.

Sofort zog ich ihr das Shirt über den Kopf und drückte sie gegen die Anrichte. Elina ließ ihre Finger unter mein Shirt gleiten und begann wieder mich zu küssen. Dann zog sie mir das Shirt über den Kopf. Meine Finger streiften ihr die Jogginghose herunter, für die sie sich heute entschieden hatte. Der pinkfarbene Stoff sank zu Boden, dann hob ich Elina ungeduldig auf die Arbeitsplatte. Sie schenkte mir einen lüsternen Blick, dann zog sie mich wieder zu sich heran und vergrub dabei ihre Finger in meiner Hose. Sie begann meinen harten Schwanz zu massieren. Bestimmt legte ich meine Hand an ihren Kopf und zog sie zu mir heran, um sie wieder zu küssen. Immer fester wichste sie meinen harten Schwanz in meiner Hose, so dass ich irgendwann ihre Hände wegstoßen musste, um nicht gleich schon zu kommen. Beiläufig schob ich meine Jogginghose und die Boxershorts nach unten, bevor ich Elina mit einem entschiedenen Ruck zu mir heranzog.

Einen kurzen Moment schob ich meine Finger zwischen ihre Schenkel und begann sie dort zu massieren. Stöhnend stieß Elina meine Finger zur Seite. „Fick mich...", stöhnte sie und auf meinen Lippen bildete sich ein dreckiges Grinsen. Es machte mich so an, dass sie mir dabei mit diesem Blick in die Augen sah! Ich konnte mich nicht mehr beherrschen. „Komm her...", raunte ich und zog sie zu mir heran um sie zu küssen. Währenddessen drang ich mit einem festen Stoß in sie ein und brachte sie zum Stöhnen.

Ich sah Elina tief in die Augen. Es war, als würde ich in ihre Seele sehen. Ihre Arme lagen noch immer fest um meinen Hals geschlungen, während wir beide versuchten, zu Atem zu kommen. Der Sex mit Elina war einfach unglaublich. Elina erwiderte meinen tiefen Blick und drückte mir einen Kuss auf den Mund. Es war der Moment, in dem ich fühlte, wie viel Elina mir eigentlich bedeutete; wie besonders sie eigentlich für mich war. Ob es mir jemals gelingen würde, das in Worte zu fassen? Jetzt zumindest versuchte ich es nicht. Ich genoss es einfach nur, sie so nah zu spüren und ihr in die Augen zu schauen. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns schließlich langsam voneinander. Noch ein letzter Kuss, dann gab ich sie frei. „Wahrscheinlich ist der Tee schon kalt...", seufzte Elina und rutschte von der Arbeitsplatte herunter. Ich grinste, hob das T-Shirt auf und zog sie noch einmal zu mir. „Zieh dir was über. Ich mach das schon.", sagte ich leise und küsste ihre Lippen. Sie lächelte dankbar und verließ dann die Küche.

Ich sah ihr einen Moment lang gedankenverloren nach. Auch wenn Elina sehr kompliziert sein konnte, ab und zu anstrengend und nervig war und manchmal viel redete, hatte sie eindeutig mein Herz erobert. Ich war mehr als nur verliebt. Ich nahm einen neuen Teebeutel und eine neue Tasse, stellte den Wasserkocher an und wartete einen Moment. „Was ist das?"

.... Harmonie? Was das?

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