Secrets & Lies | Kontra K

67 | Alte Dämonen

Ich wünsche euch viel Spaß :) seid mir bitte nicht böse falls ich mal auf Kommentare nicht sofort reagiere. Momentan spinnt die App manchmal und ich sehe sie erst später.

Elinas Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte gerade das kochende Wasser in die Teetasse geschüttet. Ich fuhr zu ihr herum und schaute sie an. In ihren Fingern hielt sie ein Handy. Jetzt wusste ich auch, was ich vergessen hatte als ich zu meinen Eltern aufgebrochen war. Der behinderten Hiva ihr Handy wiederzugeben.

„Ein Handy.", sagte ich leichthin. „Nicht deins.", sagte Elina und drückte es mir in die Hand, „Es sei denn, du hast neuerdings ein Faible für rosa Katzenbabys mit Glitzer." Ich verstand nur Bahnhof, doch als ich genauer hinschaute, sah ich was sie meinte. Hiva hatte so ein ganz ätzendes Tussi-Hintergrundbild auf ihrem Handy. Wie Elina schon sagte, rosa Katzenbabys mit Glitzer. Ich hoffte nur, dass Elina nicht gleich wieder kotzen musste!

„Nein. Ist nicht meins.", sagte ich und reichte ihr den Tee, „Vorsicht, ist heiß." Elina sah mich mit skeptischem Blick an. „Und... von wem ist das Tussi-Handy?" Ich war total überrascht, wie lang so ein Akku doch ohne Ladekabel auskommen konnte. „Von Hiva.", sagte ich, „Sie hat es doch in meinem Auto vergessen." In Elinas Augen flackerte es auf. Ich seufzte. „Reg dich nicht auf."

„Reg dich nicht auf?" Sie musterte mich enttäuscht. „Ja, ich sehe es. Du regst dich auf. Dabei warst du doch dabei, als sie mich auf der Suche nach ihrem blöden Tussiphone angerufen hat." Elina seufzte schwer.

„Ich dachte, du hättest es in den Briefkasten geworfen." Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Vergessen. Hat sie dich nicht mehr danach gefragt?"

Elina schüttelte den Kopf. „Komisch.", sagte sie dann, „Vielleicht wollte sie ja auch, dass du es hast." Ich verdrehte die Augen. „Genau. Werd bitte nicht paranoid, Elina.", seufzte ich. „Wieso paranoid? Vielleicht will sie sich einen Grund aufheben, dich noch mal wiederzusehen."

Ich musterte sie, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ich hielt ihr das Ding unter die Nase. „Hier. Steck es ein." Sie schaute mich aus großen Augen an. „Mit so einer Scheiße halte ich mich nicht auf. Du kannst es ihr mitnehmen. Dann gibt es auch kein Drama mehr über irgendwelche vermeintlichen Pläne von irgendwelchen Ostblock-Bitches."

Damit ließ ich Elina genervt stehen. Sie folgte mir irritiert. „Streiten wir jetzt echt wegen so einer Kleinigkeit?" Ich schüttelte den Kopf. „Ich streite nicht, Elina. Aber du machst eine Sache daraus, nicht ich. Du tust so, als würde sie sich mir an den Hals werfen und als hättest du einen Grund, mir zu misstrauen. Wenn ich gewusst hätte, dass dich das ernsthaft belastet, hätte ich das Ding in den Müll geworfen und behauptet, ich hätte es nicht gefunden."

Schweigend fiel ich auf die Couch. Sie musterte mich kurz betreten. Sie musste einfach wissen, dass sie sich dämlich verhielt. „Okay, ich gebe es ihr wieder.", sagte sie versöhnlich und sank neben ihn. „Gut." Wir sprachen eine ganze Weile nicht miteinander. Ich war wirklich sauer auf Elina. Es war wirklich nur eine Kleinigkeit, aber es zeigte mir einmal mehr, dass sie mir nicht bedingungslos vertraute. Wie konnte sie nur annehmen, ich könnte wirklich etwas mit einer anderen Frau haben? Gab ich ihr nicht das Gefühl, dass sie besonders für mich war?

Ihre seltsame Art fickte meinen Kopf so sehr, dass ich irgendwann einfach aufstand, mir wütend meine Collegejacke überzog, in irgendein Paar Nikes schlüpfte und meine Wohnung verließ. Als ich endlich ins Freie trat und die kalte Abendluft tief in meine Lungen sog, ging es mir einen Moment lang besser.

Ich versuchte, das schlechte Gefühl loszuwerden, dass der erneute Streit mit Elina bei mir hinterlassen hatte. Ich wusste, dass es sie verletzte, dass ich einfach so verschwunden war. Aber ich hatte in diesem Moment ihre Anwesenheit und ihre Nähe einfach nicht mehr ertragen.