Endgültiger Abschied?

1.9K 136 6
                                    

"Wie hast du mich gefunden?" Er schüttelte den Kopf und wollte seine Hand auf mein Bein legen, doch ich stoppte ihn. "Das ist erstmal unwichtig. Bitte rutsch rüber, sodass wir zurück fahren können". Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht mit ihm zusammen in einem Auto sitzen.. "Nein ich fahre zurück, das geht schon". Nun sah Harry mich an und sein Gesicht war eine ausdruckslose Maske. "Louis du wirst jetzt rüber rutschen, da ich dich fahre.. Du hast getrunken und auf keinen Fall werde ich es zulassen, dass du dich nochmal in Gefahr begibst." Sein Ton war hart. 'Wie passend, wo er doch im Moment die einzige Gefahr für mich und mein Herz darstellt', dachte ich sarkastisch und rutschte auf den Beifahrerplatz.

Ich war so müde, das ich keine Diskussionen führen wollte. Ich hörte Harry erleichtert ausatmen. Dann nahm er neben mir Platz. "Wie bist du hier her gekommen?" "Mit dem Auto. Ben fährt es jetzt zurück." "Hmm", machte ich, dann sah ich aus dem Fenster. "Ich bringe dich nach Hause, dann packe ich meine Sachen". 'Ich war überrascht, wie schnell alles ging, aber was hatte ich erwartet? Das er noch ein Jahr einfach so bei uns wohnen würde?' Die Fahrt über blieb es still und als wir die Auffahrt rauf fuhren, sah ich einige Sicherheitskräfte hektisch umher rennen. Sie sahen recht erleichtert aus, als ich wieder da war. Harry parkte den Wagen und ich stieg aus. Ich lief los und merkte das er mir folgte. Wir betraten das Gebäude und kamen an meinem Zimmer an. Ich drehte mich um. "Vielen Dank das du mich nach Hause gebracht hast." Harry nickte und wir sahen uns schweigend an. Ich liebte seine grünen Augen 'Werde ich immer tun', dachte ich traurig und wusste nicht recht, wie ich mich von Harry verabschieden sollte. Ich reichte ihm unsicher die Hand. 'Wow Louis..noch peinlicher konnte die Situation nicht werden..' Er griff sie und zog mich zu sich in seine Arme. Ein letztes Mal roch ich seinen Duft. Ich vergrub mein Gesicht an seinem Hals, spürte seinen Herzschlag an meiner Brust. Dann stieß ich ihn sanft von mir. "Ich wünsche dir bei deinem neuen Job im Königshaus alles Gute". Es war ehrlich so gemeint. Ich hoffte es würde ihm gut gehen. 'Egal ob er mich nur benutzt hatte oder nicht, ich würde mich irgendwie immer um ihn sorgen', dachte ich bitter.

"Ich hoffe du achtest weiterhin auf dich und gibst dem neuen Bodyguard eine Chance". 'Dem neuen Bodyguard?' Die Worte wirbelten in meinem Kopf und ich bekam einen Klos im Hals. 'Niemand würde Harry ersetzen können, leider..' Ich drehte mich abrupt um und betrat mein Zimmer. Kaum das ich die Tür geschlossen hatte, verschwamm meine Sicht und die Tränen liefen ungehindert meine Wangen entlang. Ich schaffte es irgendwie mich um zuziehen und ließ mich aufs Bett fallen. Ich kuschelte mich ein und schloss die Augen. Ich spürte zwei Arme mich zu sich ziehen und jemand schloss mich in seine Arme. Ich hatte Lottie erkannt, bevor sie sich zu mir gelegt hatte. Sie hatte die Tür irgendwie aufbekommen und ich war echt froh darüber. "Lou", flüsterte sie und strich mir über die Haare. Ich drehte mich, sodass ich mit dem Gesicht zu ihr lag. Sie sah in mein völlig verheultes Gesicht und sah mich schmerzerfüllt an. "Es tut mir so leid Lou", wieder weinte ich in ihren Armen und sie streichelte beruhigend durch mein Haar.

Ich wusste nicht wann ich mich beruhigt hatte, doch irgendwann verlangsamte sich meine Atmung. "Boo?" Sie sah mich vorsichtig an und ich nickte. "Kannst du mir sagen was genau passiert ist?" Und ich erzählte ihr die ganze Geschichte, ließ nichts aus.. Und ihre Stirn legte sich immer mehr in Falten. "Das kann ich gar nicht glauben, Harry kam nie so rüber". Ich nickte und lachte freudlos auf. "Da hast du recht, sonst hätte ich mich nicht in ihn verliebt". "Ach Lou". Sie sah mich traurig an und drückte mich ganz fest, ehe sie mich vor sich hielt. "Und wenn das alles wirklich ein Missverständnis ist?" Sie sah mich verunsichert an, aber ich schüttelte den Kopf. "Wie kann das ein Missverständnis sein, ich habe es doch mit eigenen Ohren gehört.. Aus seinem Mund". Sie nickte und sagte nichts weiter.

Als sie aufstehen wollte, hielt ich ihre Hand fest. "Kannst du heute Nacht bei mir schlafen?" Sie lächelte mich an. "Wollte mir gerade was bequemes anziehen", sagte sie zustimmend und nahm sich ein weites Shirt von mir. Dann lag sie neben mir. Wir sahen uns in die Augen und ich griff ihre Hand. Neben ihr fühlte ich mich etwas beruhigt und der Schmerz war erträglicher als vorhin. Langsam fielen mir die Augen zu und ich versank in einen traumlosen Schlaf.

Am nächsten Morgen quälte ich mich zum Essen. Ich hatte keinen Hunger und stocherte lustlos im Essen umher. Ich hatte den Blick auf meinen Teller gerichtet und sah nur auf, als meine Mutter Harry erwähnte. "Herr Styles hat uns verlassen, um für deinen Cousin als Bodyguard eingesetzt zu werden, das ist eine große Ehre." Ich nickte nur abwesend und stocherte wieder im Essen. "Nichtsdestotrotz haben wir für dich einen neuen Bodyguard engagiert". 'Na super genau das brauche ich jetzt..Ich hoffe dieser ist wortkarg. Ich habe keine große Lust zu reden'. "Wir besuchen morgen eure Großeltern auf ihrem Landsitz". Ich schaltete mich gleich ein und sagte, dass es mir nicht so gut ging. Wir wäre schlecht und ich würde gerne Zuhause bleiben. Meine Mum sah mich besorgt an und stimmte dem Vorschlag zu. "Brauchst du einen Arzt Liebling?", fragte sie besorgt. "Nein keine Sorge Mum, ich denke, wenn ich mich etwas hinlegen kann, geht es mir schon etwas besser.." Ich stand auf und verließ den Essensraum. Im Zimmer angekommen kuschelte ich mich wieder ins Bett. Ich wusste ich konnte nicht ewig hier liegen und trauern, aber ich fühlte mich einfach noch nicht bereit. Wenn ich mir jetzt schon Pressetermine vorstellte, wurde mir schon schlecht und ich bekam eine Panikattacke. Ich verbrachte die nächsten zwei Tage im Bett und Essen wurde mir gebracht.

Egal wie sehr ich es auch verhindern wollte, jede freie Minute wanderten meinen Gedanken zu Harry. Immer wieder quälte ich mich mit den Erinnerungen der vergangenen Wochen.. 'Wie kann man eigentlich so dämlich sein immer und immer wieder darüber nachzudenken', schallte ich mich selber, aber es half nichts. 

Lottie kam öfters am Tag vorbei und sah nach mir und sie war es auch, die mich irgendwann aus dem Bett heraus geholt hatte und so befand ich mich auf einer Fahrt zu einem Termin meiner Eltern. Sie gaben eine Dinnerparty und ein paar wichtige Herrschaften aus der Gesellschaft waren eingeladen. Lottie saß neben mir im Auto und hielt meine Hand. Ich sah so schlimm aus, wie ich mich fühlte. Eingefallene Wangenknochen und tiefe Augenringe zierten mein Gesicht, da half auch der Abdeckstift von ihr nichts, mit dem sie noch irgendwas retten wollte.. Uns gegenüber saß mein neuer Bodyguard. Ein dreißig jähriger Mann, der nicht viel sprach und mich in Ruhe ließ. Er war wie der typische Bodyguard. Rannte neben einem her und hielt einem alles vom Leibe, sah aber aus, als wenn er in seinem Leben noch nie gelacht hätte. Sollte mir aber recht sein. Ich war derzeit auch nicht zum Lachen in der Stimmung.

Wir stiegen aus und liefen meinen Eltern hinter her. Wir begrüßten die Gäste und ich setzte ein Lächeln auf, war der Gentleman der von mir erwartet wurde. Aber ich nahm die vielen Leute deren Hand ich schüttelte kaum war. Smalltalk betrieb meistens Lottie. Ich lachte hin und wieder mal, auch wenn es nicht wirklich ernst gemeint war und hatte ansonsten abgeschalten.

Heilfroh als die Dinnerparty vorbei, atmete ich erleichtert aus und stürmte zum Auto. Ich wollte bloß noch nach Hause. Auf der Rückfahrt merkte ich das Lottie nervös war. 'Was war los?' "Lottie was hast du?" Sie zierte sich erst, aber als ich
darauf bestand zu erfahren was los ist, fing sie langsam an zu erzählen. "Naja.. weißt du ...William hat uns für seine Geburtstagsparty in 3 Tagen eingeladen. Besser gesagt waren wir schon länger eingeladen, aber Mama und Papa haben mir vorhin erst davon erzählt.." Sie beobachtete meine Reaktion, doch ich sah nur starr gerade aus. 'In 4 Tagen würde ich ihn wiedersehen', war mein einziger Gedanke und er machte mir Angst.

In Love with my BodyguardWhere stories live. Discover now