4. Pablo

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Ich wusste nicht so recht was ich von dem verlaufenem Abend halten sollte. Holly hatte sich total betrunken und war dann schließlich in das Zimmer getorkelt, in welches ich mich zurück gezogen hatte. Dort legte sie sich dann in einen Sessel und war sofort eingeschlafen. Mich hatte sie scheinbar gar nicht bemerkt. Ein Wunder das La Pícara mal nicht an irgendeinem Typen klebte. Ich hörte, wie Holly begann, leise zu schnarchen. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, dann schnappte ich mir eine Decke und deckte sie vorsichtig zu. Eine einzelne Haarsträhne war in ihr Gesicht gefallen, welche ich zärtlich hinter ihr Ohr strich. Dann durchzuckte mich die Erkenntnis, wie ein Blitz: Was tat ich da eigentlich? Ich zog meine Hand schnell zurück und setzte mich wieder in meinen Sessel. Vielleicht hätte ich einfach gehen sollen, doch irgendwie wollte ich Holly nicht alleine lassen. Nach einiger Zeit öffnete sie dann schließlich langsam ihre Augen und begann sich langsam zu bewegen. Ich stand auf, beugte mich etwas über sie und sagte:" Auch schon wach, Schlafmütze?" Sie starrte mich nur an, als ob sie einen Geist gesehen hätte. Verunsichert sah ich in ihre blauen Augen. Hatte ich etwas falschen gesagt? Ich ging ein paar Schritte rückwärts und reichte Holly meine Hand, um sich aufzurichten. Etwas verunsichert ergriff sie meine Hand und zog sich hoch. Sie konnte nicht komplett selbstständig stehen, also stützte ich sie ein wenig. "Soll ich dich nach Hause fahren?" fragte ich sie etwas besorgt. Sie sah wirklich nicht gut aus. Sie starrte mich wieder so komisch an, nickte dann aber schließlich. Also half ich ihr zu ihrem Angeberauto und hielt ihr die Tür auf. Sie ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und ich setzte mich hinters Steuer. Mithilfe ihrer Anweisungen fuhr ich sie zu ihrer riesigen Villa und klingelte, in der Hoffnung das uns jemand hinein lassen würde. Doch niemand öffnete die Tür. "Da iskeiner im Aut issn Schlüssel." lallte Holly. "Is gut, ich hole ihn. Warte hier." forderte ich sie auf. Nachdem ich den Schlüssel gefunden hatte, ging ich wieder zu der Haustür, vor der Holly saß und laut vor sich her sang: Cause I'm just a teenage dirtbag baby.." Ich fing an zu lachen, als ich sie so sah. Das sie so cool wäre, hätte ich ihr niemals zugetraut. "Vamos, gehen wir rein Holly!" sagte ich, immer noch lachen. Sie nickte und folgte mir. "Kommstdu noch kurz mithoch? Ichwill nich alleinesein." fragte sie mich bettelnd. Verblüfft sah ich sie an. Hatte sich mich das gerade wirklich gefragt? Dios Mío. "Ja okay..kann ich machen."Also half ich ihr die Treppe hinauf, in ihr Zimmer. Es war wirklich groß und auch echt schön. So etwas würde ich mir niemals leisten können. Holly legte sich sofort in ihr Bett. "Weißtdu, ich dachte immer dubist der totale Loser" beichtete sie mir. "Und ich dachte du bist eine arrogante La Golfa" grinste ich. "Ichhab keineAhnung was das bedeutet." nuschelte sie in ihr Kissen. "Ist auch gut so." sagte ich leise, und auch eher zu mir selbst. "Aber eigentlich bistdu ganz lustig." murmelte Holly. Lustig? Wirklich? Warum sollte ich denn lustig sein? "Wieso?" forschte ich nach. "Naja, ichweißnich dubist einfach...lustig." sie lächelte leicht. Dann begann sie wieder leise zu schnarchen und glitt in den Schlaf. Ich deckte sie zu und schlich dann möglichst leise aus ihrem Zimmer. Mal schauen ob Holly sich am nächsten Tag an die vergangene Nacht erinnern würde. "Hasta luego." murmelte ich und schloss dann die Tür hinter mir.

Ich ging die Holztreppe hinunter und aus der Haustür hinaus

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Ich ging die Holztreppe hinunter und aus der Haustür hinaus. Allmählich stellte ich mir die Frage, wie ich nach Hause kommen würde. Zum Laufen war es eigentlich zu weit, da ich in einem komplett anderen Viertel der Stadt wohnte. Also blieb mir nichts anderes übrig, als Alvaró anzurufen und ihn zu bitten mich abzuholen. Dann würde ich ihn zwar wahrscheinlich beim Rumknutschen mit Kira stören, aber die beiden klebten ja sowieso den ganzen Tag zusammen, weshalb er mir ein paar Minuten opfern könnte. "Hey disculpe das ich dich jetzt noch anrufe, aber kannst du mich vielleicht abholen? " Ich beschrieb ihm meinen Standort und er versprach, mich abzuholen. Kurz darauf raste mein bester Freund auch schon auf Santana um die Ecke. Ich schnappte mir einen Helm und stieg hinter ihm aufs Bike. Ich entschuldigte mich auf der Fahrt nochmals, dass ich ihn so spät noch herbestellt hatte, worauf er antwortete: "No importa, aber dafür erzählst du mir morgen alle Einzelheiten, was du mit Holly gemacht hast!" er grinste mich an. Ich versprach ihm, nichts auszulassen und stieg vor unsere Wohnung ab. "Adíos, bis morgen!" rief ich ihm noch hinterher, als er auch schon wieder davonraste. Nachdem ich die Wohnungstür aufgeschlossen hatte, machte ich mir noch schnell ein Sandwich und ging dann möglichst leise, um die anderen nicht zu wecken ins Bett. Dios Mío war das ein komischer Tag oder besser gesagt Nacht gewesen. Aber ich hatte das Gefühl, dass Holly vielleicht doch nicht die La Golfa ist, für die ich sie immer gehalten hatte.


Fly away with meWhere stories live. Discover now