Sieben

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Das Schulklingeln verhallte. Ich stand bereits auf dem Asphaltplatz des Schulareals. Ich wartete auf sie. Kurz darauf trat sie aus dem Gebäude, den Kopf gesenkt, den Blick gen Boden gerichtet. Stumm wollte sie an mir vorbeischleichen, doch ich tippte ihr auf die Schulter.

„Willst du mir immer noch nicht deinen Namen verraten?" Ich war ehrlich neugierig.

Sie lächelte höflich. „Nenn mich Raven."

„Hast du ihn dir selbst ausgesucht?", hakte ich nach. Erwartungsvoll sah ich sie an, sie jedoch, nickte bloß.

„Darf ich fragen weshalb?" Verstohlen blickte ich mich nach meinem besten Freund um. Einerseits wollte ich mir Raven reden, andererseits wollte ich dabei von niemandem gesehen werden. Es bleib mir selbst unergründlich.

Hingegen meiner Vermutung, schien sie es zu bemerken.

„Er passt einfach zu mir", flüsterte Raven. Daraufhin ging sie, ließ mich verwirrt stehen. Ich wollte ihr nachgehen, zeitgleich war ich dankbar für ihr Verschwinden. Niemand sollte wissen, dass ich mich mit ihr abgab. Daran erkannte ich, dass ich genauso oberflächlich wie alle anderen war. Menschen waren oberflächlich, weshalb war sie es nicht?


Sie, die glauben mich zu verstehen, können mich genau ansehen und über mich urteilen, jedoch werden sie niemals in die Schwärze meiner Seele blicken können.

*


Rabenschwarz - Die Existenz von NiemandWhere stories live. Discover now