12 - Geschwisterliebe

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"Ich sags dir, ich hab so einen Bärenhunger.", meinte Nate lachend und ich hiefte den Klamottenberg kichernd auf die Theke und sah in das erstaunte Gesicht der Verkäuferin. Wir hatten so viel Spaß in dem Laden gehabt. Nate war wirklich ein netter Junge. Er hat mich heute so oft zum lachen gebracht und jetzt fühlte ich mich besser. Die Verkäuferin begann seufzend abzukassieren und die Klamotten in die Tüten zu verpacken.

Mein Bauch fing ebenfalls an zu grummeln.

"Ich auch, lass uns danach Essen gehen. Ich lade dich ein.", schlug ich ihm vor und er nickte.

"Es ist zwar eigentlich so, dass der Junge das Mädchen einläd, aber ich nehme dein Angebot gerne an. Ich kenne einen super Burgerladen.", er zwinkerte mir zu und lehnte sich mit dem Rücken an die Theke und sah sich im Laden um. Als die Verkäuferin abkassiert hatte zog ich meine Karte heraus und gab meinen PIN ein.

Meine Mutter war mehr als begeistert gewesen als ich ihr verkündet hatte, das ich heute in die Mall gehe, sodass sie mir gleich ein paar hundert Euro auf mein Konto geladen hatte.

Dann nahm Nate die drei großen Tüten in die Hand und breitete seinen Arm aus, sodass ich mich bei ihm einharken konnte, was ich auch tat. Ich wusste auch nicht was es war, aber ich fühlte mich wohl bei ihm. Wir gingen aus dem Laden heraus und liefen geradewegs auf die Rollreppe um zu dem ein Stockwerk tieferliegenden Burgerladen zu gehen.

Ich versuchte so gut es geht die vielen neidischen Blicke der Mädchen zu ignorieren aber es ging nicht. Ich sah zu Nate auf der nur sein strahlendes Zahnpastalächeln aufgesetzt hatte und ab und zu ein paar Frauen zuzwinkerte.

Als wir vor dem Burger Restaurant ankamen, öffnete mir Nate gentlemen-like die Türe und ich betrat den Laden. Der Duft von gebratenem Burgerfleisch stieg mir in die Nase und mein Magen begann zu knurren. "Ein Tisch für zwei bitte." sprach Nate zu dem Kellner, der uns zu einem Tisch in einer Nische wieß.

Ich ließ mich mit einem erleichterten Seufzend fallen und Nate tat es mir gleich.

"Wissen Sie schon, was Sie trinken wollen?" - "Eine Cola bitte.", meinte Nate und ich bestellte ein Wasser.

Als der Kellner wieder verschwand stütze ich meinen Kopf auf meinen Händen ab und sah zu Nate rüber. Dieser hatte sich grinsend zurück gelehnt und erwiederte meinen Blick.

"Morgen werden sich alle nach dir umsehen, Skye." "Jaaaa klaar.", lachte ich ironisch auf und strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.

"Das ist mein voller Ernst.", meinte er entschieden. Die Getränke kamen und wir bestellen unsere Burger. Ich nahm einen Cheeseburger und Nate irgendetwas mit Bacon und Käse.

Wir diskutierten gerade über Mr. Wyler, als auch schon das Essen kam. Ich bedankte mich höflich und griff dann nach meinem Burger und biss hinein.

Nate beobachtete mich lachend und schüttelte dann den Kopf. "Der Burger ist fast so groß wie dein Gesicht." Ich hielt mir lachend die Hand vor den Mund, da ich noch nicht herunter geschluckt hatte. "Kann ja nicht jeder so einen riesen Kopf haben wie du...", bemerkte ich spitz und schluckte herunter. "Ein schönes Gesicht braucht viel Platz.", konterte er und ich musste erneut lachen.

"Warum hast du dich eigentlich mit diesem Typen geprügelt...?", fragte ich und biss in meinen Burger. Nate hörte auf zu lachen und sah mich an. Ich schluckte herunter und blickte ihm forschend entgegen. Er wirkte bedrückt.

"Du musst es nicht-", setzte ich an, aber er unterbrach mich.

"Er hat meine Schwester beleidigt.", brummte er und sah mich ernst an.

"Er hat sie andauernt angemacht, was weiß ich... und dann hat er einen Korb kassiert und jetzt beleidigt er sie als Schlampe und sonst was und redet irgendeinen Scheiß. Von wegen er hat mit ihr geschlafen und so...", er sah wütend auf seinen angebissenen Burger als wolle er ihn gleich massakieren. Ich legte meinen Cheeseburger auf den Teller ab und sah ihn aufmerksam an.

"Er hat mich, als ich in die Kabine gegangen bin, darauf angesprochen vor seinen Freunden und ich bin dann ausgeflippt...ich habe ihn geschlagen und dann wurde ich vom Coach erwischt...und den Rest kennst du ja.", zum Ende hin wurde er immer leiser und eine bedrückte Stille kam auf.

"Hey...du musstest das tun, du bist ihr Bruder." - "Es ist halt beschissen, ich kann wenn ich nicht spiele vielleicht mein Stipendium verlieren, nur wegen so nem' Scheiß...", nuschelte er und sah immernoch auf den Burger. "Wieso hast du nichts gesagt? Mein Vater hätte es bestimmt verstanden...", Nate schnaubte verächtlich auf. "Natürlich hätte er das.", meinte er ironisch.

"Bei dir vielleicht, aber nicht bei mir - Ich habs verbockt...", meinte er und griff wieder nach dem Burger. "Nein Nate - ich verspreche es dir, ich rede mit meinem Dad." Er sah auf und sein Blick traf auf meinen.

"Du bist etwas besonderes Skye."

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