14 - neugierige Eltern

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Nate schaltete den Motor aus und ich löste meinen Gurt. Ich griff nach dem Türgriff, stieg aus und Nate tat es mir gleich. Er öffnete den Kofferraum, holte die Tüten heraus und drückte sie mir dann in die Hand. „Also, dann geh ich jetzt mal rein...", meinte ich und deutete auf das Haus. „Ja... ich sollte auch langsam Nachhause.",, antwortete er mir emotionslos und starrte ins Leere.
„Gut dann...", ich hob die Hand zum Gruß und wollte mich umdrehen, aber Nates Hand an meiner Schulter hinderte mich daran. „Keine Umarmung, kein 'Danke Nate du bist der beste gut aussehenste Junge der Welt und Danke das du mir geholfen hast'?", Nate zog seinen Mund zu einer beleidigten Schnute und verschränkte die Arme. Kichernd lies ich die Tüten fallen und stelle mich auf die Zehenspitzen um ihn zu umarmen. „Danke für den Tag.", nuschelte ich gegen seine Brust, da er fast eineinhalb Köpfe größer war als ich. „Gern geschehen Skye, du wirst die morgen alle umhauen.", meinte er liebevoll und strich mir über den Rücken. Wir lösten uns und ich griff nach meinen Tüten, während er die Fahrertür öffnete und mich dann noch einmal über das Autodach ansah. „Zieh den Jeansrock an, dann werden sich alle nach dir umdrehen, vertrau mir.", er zwinkerte mir zu ehe er in den Wagen stieg und den Motor anschaltete. Ich drehte mich um, um den kleinen Weg zu unserem Garten hinaufzugehen, doch seine Stimme hielt mich zurück. „Soll ich dich Morgen mit zur Schule nehmen, ich mein, wenn du schon einen guten Auftritt hinlegst, dann mit mir." Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und ich nicke schnell. Nate zwinkerte mir zu ehe er dann den Motor aufheulen ließ und dann davon brauste.

Ich lief gut gelaunt weiter und durchquerte den Garten. Dann lief ich unsere Veranda hinauf um zu Klingeln. Nach ein paar Sekunden wurde mir dann die Türe geöffnet und meine Mutter umarmte mich. „Ich hätte nicht erwartet, dass du solange wegbleibst.", meinte sie neckend, umarmt mich und sagt mir dann, dass ich mich zu ihr ins Wohnzimmer setzen soll. Ich schlüpfte aus meinen Schuhen und folge ihr zu unserem Sofa. Mein Vater war nicht da. „Ja ich war noch im Autokino mit Nate, wo ist Dad?", fragte ich und lies mich neben sie auf die Couch fallen. „Er ist noch mit den Jungs weg, den Sieg feiern." Aha... Sieg feiern also... ich verdrehte innerlich die Augen. War ja klar das sie gewinnen. Ich verstand es nicht wieso mein Dad mich dann immer dabei haben wollte, sie gewinnen doch eh immer. „Nate ist doch auch in der Football-Mannschaft oder?", meine Mutter versuchte so zu tun, als würde sie sich gar nicht dafür zu interessieren, doch ihre neugierige Haltung verriet sie. „Ja ist er.", meinte ich nur knapp und gähnte laut. Sie verstand und wechselte das Thema. „Hunter hat nach dir gefragt." - „Was hast du gesagt?", fragte ich und strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr. „Ich habe gesagt das du einkaufen bist.", meinte sie lachend. „Er konnte es fast nicht glauben." Ich lachte auf. Ja das kann ich mir vorstellen. „Willst du was Essen?", fragt sie lieb, doch ich schüttle den Kopf. „Nein danke, ich gehe jetzt duschen und danach schlafen. Gute Nacht Mom." Ich stand auf und gab ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand, samt meinen Tüten, nach oben. Ich entfernte die Etiketten und warf die Klamotten in die Waschmaschine und begab mich in die Dusche. Nach dem Duschen beschloss ich noch die ganze Wäsche aufzuhängen und einen Teil in den Trockner zu tun. Danach ging ich schnell ins Bett und schlief sofort ein.

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Am nächsten Morgen wurde ich von meiner Mutter geweckt, die meine Rollläden hochzog. Ich schwang mich aus dem Bett und ging noch halb schlafend ins Bad und spritzte mir Wasser ins Gesicht. Dann sah ich mich im Spiegel an und realisierte jetzt erst, dass heute DER Tag ist. Heute würde sich alles verändern, zumindest hoffte ich das. Ich putzte mir die Zähne und bürstete meine Haare. Zur Feier des Tages nahm ich sogar etwas Schminke, die ich teils von Grace und Greta geschenkt bekommen hatte und teils auch von meiner Mutter. Ich trug mir Concealer auf und versuche danach meine Augenbrauen etwas definierter zu machen. Dann trug ich mir noch Wimperntusche auf und verließ zufrieden das Bad. Ich ging in den Keller und suchte nach dem Jeansrock der gottseidank getrocknet war. Dazu wählte ich eine weiße Bluse die an den Schultern frei war. Nate sagte mir gestern, das es gut ankam, die Schultern zu zeigen. Zwar hatte die Bluse ausgestanzte Muster, jedoch war mir das im Moment egal. Mit den Klamotten unter dem Arm machte ich mich wieder auf den Weg in mein Zimmer. Ich schlüpfe in frische Unterwäsche und ziehe mein Outfit an. Dann sehe ich mich im Spiegel an. Wow - Dieses Mädchen ist mir fremd. Aber nicht negativ fremd- eher positiv. Es ist schwer mich so wahrzunehmen. Der Rock schmiegt sich perfekt um meine Kurven und auch die weiße Bluse passt gut dazu. Zwar ist diese leicht transparent und man kann durch die Ausgestanzten Muster durchsehen, aber das fand ich nicht schlimm. Ich war so beeindruckt von der Person die ich im Spiegel sah. Ohne Nate würde ich wahrscheinlich immer noch so verkorkst durch die Gegend laufen. Ich griff nach meinem Rucksack und ging dann mit meinem Handy in der Hand herunter. Ich hatte eine Nachricht.

Ich hole dich um 7:40 – Nate

Es ist halb also habe ich noch Zeit zu essen. Ich ging herunter in die Küche und begrüßte meine Eltern die wie jeden Morgen an Ort und Stelle sitzen. „Morgen." Ich gab beiden einen Wangenkuss und bemerkte jetzt erst ihre erstaunten Blicke. „Wow Schätzchen... du sieht wunderschön aus. Wie eine junge, erwachsene Frau." Schwärmte meine Mutter und schob sogar ihren Laptop weg. „Ist der Rock nicht etwas zu kurz?" meinte mein Dad und runzelte die Stirn. Mom schlug ihm gegen die Schulter. "Hör nicht auf ihn, du sollst ruhig zeigen was du hast Schätzchen." Liebevoll sah mich an und zwinkerte mir zu. Ich griff schulterzuckend nach dem Geld für die Mittagspause und meinem Sandwich. Als ich mit dem Rücken zu meinen Eltern stand , um mir ein Müsli zu machen, spürte ich ihre deutlichen Blicke auf mir. Konnten sie das nicht lassen? Ich ging mit der Schüssel in der Hand zum Tisch und setzte mich um zu essen. Niemand sagte etwas bis ich fast aufgegessen hatte. „Soll ich dich heute zur Schule fahren?" fragte mich mein Dad um die Stille zu unterbrechen. Ich schüttele den Kopf und stand auf da ich fertig war. „Nein, ich werde abgeholt." Meinte ich kurz angebunden und stellte meine Schüssel in die Spüle. „Von wem denn?" fragen meine Eltern gleichzeitig und verfolgen gebannt jede meiner Bewegungen. Ich greife seufzend nach meinem Rucksack und ging zur Garderobe und schlüpfe in meine weißen Converse. „Nate." Kaum hatte ich den Namen ausgesprochen hörte ich zwei Stühle die zurückgeschoben wurden und meine Eltern erschienen im Türrahmen. „Der Nate von gestern?" meinte meine Mutter und strahlte über beide Ohren. Wahrscheinlich denkt sie schon an unsere Hochzeit. Mein Vater verschränkte seine Arme .Ich nickte knapp, öffnete die Haustüre und sehe seinen weißen Wagen. Mir ist es nicht unangenehm mit meinen Eltern darüber zu sprechen, aber ich wusste jetzt schon, dass sie Nate von vorne bis hinten ausquetschen werden, zumindest meine Mutter. Mein Dad würde ihn bestimmt im Training wie ein Raubtier seine Beute begutachten. Und wenn er dann mit einem Mädchen reden würde, oder etwas anderes falsch machen würde, dann würde er ihn töten. Obwohl es doch komplett unnötig war, ich hatte schließlich nichts mit ihm. Doch um das meinen Eltern klar machen zu können, würden Stunden vergehen, und dafür hatte ich jetzt keine Zeit. „Wie jetzt? Sie hat gestern etwas mit einem Nate gemacht?" gab mein Vater zickig von sich und ich drehte mich wieder zu meinen Eltern. Ich verstand ja, dass ich, als ihr einziges Kind, ihr kleines Mädchen war, aber man konnte es auch übertreiben. „Das ist der aus deiner Mannschaft." Raunte meine Mutter ihm zu und sofort verengten sich die Augen meines Vaters. „ Bis dann." Ich gab beiden einen Wangenkuss und schlüpfte dann schnell durch die Haustüre bevor sie noch etwas sagen können.

Ich lief so schnell es ging durch den Garten und spürte bei jedem einzelnen Schritt die Blicke meiner Eltern im Rücken. Sie können es einfach nicht lassen. Nate lehnte am Auto und rauchte gerade. Na super... das hatten bestimmt meine Eltern gesehen. Als er mich sah schmiss er die Zigarette weg, griff mich an der Hand und dreht mich einmal. Dabei pfeift er einmal anerkennend. „Du siehst 'gut aus. Das hat wohl auch dein Vater bemerkt." Er nickte unauffällig zu unserem Haus und ich wurde rot. „Können wir bitte einfach nur fahren?" meinte ich peinlich berührt und er lachte auf und machte eine einladende Geste zu seinem Auto. „Wie sie wünschen my Lady."

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