Kapitel 16

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[Harry's P.O.V]

Nichts war so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nach einen Jahr, in dem ich vor ihm weggerannt war, würde ich sagen, dass es tausend mal besser klappte, als erwartet. Ich hatte erwartet, dass Louis geschockt sein würde, wütend oder verwirrt und ein kleiner Teil von mir hatte sich vorgestellt, dass er angewidert sein würde, doch niemals so... offen. Er hatte mich so aufgenommen, als ob ich nicht weggelaufen wäre. Abgesehen davon, dass er jetzt ein Baby, eine Freundin und ein Haus hatte und nichts mehr an 'uns' erinnerte.  Er schien damit fertig zu sein. Die Emotionen auf seinem Gesicht waren ein wenig gruselig, wenn man bedachte, dass er ein Junge war, der immer munter gewesen war,  von dem ich wusste, dass er die Sonne wieder zum scheinen bringen könnte. Vielleicht ist es das, was mit einem passiert, wenn man seine Mutter verliert. Wenn die Mutter stirbt. Ich konnte nicht verstehen, wie er es schaffte an diesen Tag so ruhig zu sein. Wenn die dummen Menschen darüber spekulierten, ob man den Tod der Mutter nicht als Trauer sah, sondern ihn benutzt, um seinen neuen Song promoten.

Ich merkte, wie die Gedanken wie ein Tornado in meine Kopf herumschwirrten, als ich über die Lange Reise nachdachte. Ich hatte es niemals glauben wollen, doch vielleicht war es so.

Louis hatte sich 'entliebt'.

Ist es möglich, dass Menschen sich entliebten, wenn etwas schlimmes passiert war? Vielleicht war dies bei Louis geschehen, schließlich hat jeder einen Punkt an dem er nicht mehr kann. Vielleicht hatte er diese Punkt erreicht und er konnte es nicht aushalten, mehr Zeit  mit mir zu verbringen. Vor Jahren hatte ich realisiert, dass ich nicht ohne ihn leben könnte und dann kam der Punkt an dem ich es versuchen musste. Ich hatte es ein Jahr versucht und jetzt konnte ich nicht mehr ohne ihn und ich denke es ist jetzt genug. Ich war glücklich damit, ein Freund für ihn zu sein.... schon wieder....irgendwie.

Ich wollte wissen, was mit ihm los ist, ich wollte wissen, was er gemacht hat, ich wollte wissen, ob seine Vorlieben bei Essen sich geändert hatten oder ob er immer noch sein Müsli ohne Milch aß. Ich wollte es alles wissen. Ich wollte es wieder wissen. Ich ging aus der Dusche und band mir ein Handtuch um die Hüfte. Ich hatte mir den Raum neben dem Kinderzimmer ausgesucht. Ich weiß, dass Louis mich gewarnt hatte, doch ich konnte nicht anders. Ich wollte alles hören. Ich wollte das Baby nach Louis' Aufmerksamkeit weinen hören, ich wollte seine Fußstapfen hören, wenn er in den Flur ging, ich wollte ihn das Baby beruhigen hören, ihn Schlaflieder singen hören.

Auf dem Bett lagen eine Jogginghose, ein T-Shirt und eine Wolljacke, welche ich anzog.

...

[In der Küche]

Aus der Küche konnte man Stimmen hören. Ich bemerkte Louis' sanfte Stimme und noch eine andere. Ich wollte reingehen, doch ich stoppte. Die Worte klingelten in meine Ohren und erreichten mein Herz, nagten an meinem Inneren. Als ob einmal nicht genug wäre. Es sollte  mich nicht so berühren. Er gehörte nicht mehr mir oder zu mir. Dies bedeutete jedoch nicht, dass ich  nicht mehr ihm gehörte. "Nein", wisperte ich, kaum hörbar doch gebrochen. Ich fühlte den Klos in meinem Hals. "Hey, bück dich". Louis' Stimme hörte sich amüsiert an, etwas, was ich sehr lange nicht mehr gehört hatte und es fühlte sich so an, als würde es mich verletzen. Louis war dort drin und tat dort Dinge mit einer Person, die ich mir nicht einmal ausmalen wollte. "Tu es nicht, Master. Es ist komisch". Die andere Person jammerte, doch ich konnte das Grinsen heraushören. Die Person war französisch, was man daraus schließen konnte, wie sie die Wörter rollte und das 'r' rundete. "Nein, dass ist es nicht. Es ist der Fehler deiner Mutter. Sie hat es dir gegeben."  Ich stand wieder kurz vor den Tränen, vielleicht sprach Louis über die Vermögenswerte der Person. Wer war diese Person? Das war nicht mein Louis, nicht Louis, niemals Louis. "Lassen sie es gut sein und lassen sie mich den Tisch decken, Master". "Wie auch immer. Du bist nicht witzig", grummelte Louis. Ich denke, jetzt war ein gute Moment, um reinzugehen.

Ich atmete tief ein.

Sucker for attention  [LARRY STYLINSON]- german translationWhere stories live. Discover now