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Spätsommer.

Meine liebste Jahreszeit.

Am liebsten verbrachte ich die Tage mit meiner besten Freundin Léa in Beauxbatons' Ländereien.

Die Sonne stand hoch am Himmel, während vereinzelte Wolken um sie herum tanzten.

Ich streckte mein Gesicht der Wärme entgegen.

"Louna - Wie üblich, verträumt", sagte meine beste Freundin Léa.

Ich grinste sie daraufhin nur an und ließ mich auf der Wiese nieder.

"Ziemlich leer, hier draußen", stellte ich fest und warf einen Blick auf die Landschaft. Nur wenige Schülerinnen waren draußen, einige lasen.

"Und ziemlich langweilig", antwortete Léa seufzend.

Ich gab ein zustimmendes Geräusch von mir.

"Wieso hier auch keine männlichen Menschen hier sind", beschwerte sie sich und schüttelte ihren Kopf. "Ich verstehe es einfach nicht."

"Ist vermutlich auch ganz gut so", lachte ich und warf mein braunes Haar zurück.

"Wieso? Ich meine, dann wäre hier niemand so verklemmt. Schau dir doch mal Thèrese an. Sie zieht ihren Rock ja fast bis zu dem Fußgelenk."

"Du wärst dann sicher nur abgelenkt", warf ich ein und holte mir ebenfalls ein Buch aus der Tasche.

"Ich?", meine beste Freundin hob ihre Augenbrauen. "Ich glaube, du wärst diejenige, die nur fort wäre."

"Léa!", mahnte ich grinsend und schlug ihr auf den Arm.

"Ich meine ja nur. Immerhin hast du dir damals den süßen Lehrer geangelt." Sie lachte.

"Zu deinem Bedauern, nicht wahr?", erwiderte ich schmunzelnd.

"Ich bedauerte dann nur sein plötzliches Verschwinden, nachdem Madame Maxime davon erfuhr", gestand sie.

"Was hatte sie nochmal gesagt?", fragte ich und schlug mein Buch auf.

"Isch werde keine Le'rer me'r einstellen! Welch eine Schand'!", imitierte Léa unsere Rektorin und ich kicherte.

"Man, Lou. Das hätte Beauxbatons echt revolutionieren können, aber nein, Madame Roux musste ja unbedingt mit dem Lehrer rummachen", sie verdrehte ihre Augen und grinste mich an. "Dabei hatte es mich so viel Mühe gekostet Maxime mit meinem Club für beide Geschlechter zu überreden."

"Tut mir leid", sagte ich achselzuckend.

"Sollte es auch."

Kopfschüttelnd widmete ich mich den Zeilen in dem Buch.

Nach einer Weile tippte mich Léa wieder an.

"Hm?", machte ich und sah auf. Es dauerte immer ein wenig, bis ich aus der Welt der Buchstaben wieder herauskam. Es war, als hielten mich die geschrieben Wörter fest und wollten mich nicht gehen lassen.

"Cècilia kommt auf uns zu", flüsterte meine beste Freundin und ich drehte meinen Kopf.

Tatsächlich: Das blonde Mädchen kam direkt auf uns zu und ließ sich neben uns fallen.

"Bonjour, ladies", sagte sie und legte ihre Tasche neben sich ab.

"Was gibt's?", fragte ich.

Cècilia war ein Mädchen aus unserem Jahrgang. Sie war eigentlich ziemlich nett, doch stellte mich und Léa gerne auf die Probe.

"Habt ihr schon gehört, dass Professor Dumbledore von Hogwarts neulich mit Madame Maxime gesprochen hat?"

"Wusste ich nicht", Léa sah mich an. "Du?"

Ich schüttelte meinen Kopf.

"Die haben es aber gut dort", seufzte Léa und blickte verträumt in die Ferne.

"Weswegen?", verwirrt sah Cècilia mich an.

"Jungs", antwortete ich seufzend.

Langsam nickte sie und setzte dann erneut zum Reden an.

"Jetzt kommt aber das Beste: Dumbledore und Maxime haben sich darauf geeinigt so eine Art Austausch für ein ganzes Schuljahr zu machen, damit das Verhältnis zwischen der Schulen erhalten bleibt."

Sofort schnellte Léas Kopf wieder in unsere Richtung.

"Was? Und das hast du gehört?", fragte sie neugierig.

Cècilia nickte.

"Lou, wir müssen dort teilnehmen", schnell griff sie nach meiner Hand. "Bitte!"

"Es soll aber nur ein Schüler pro Schule angenommen werden", fügte Cècilia kleinlaut hinzu.

Léas Gesichtsausdruck veränderte sich abrupt.

"Dann ist es wohl klar, dass ihr euch nicht anmelden werdet", sie hob ihre Augenbraue.

Ja, da kam es raus. Léas eigentliche ich. Sie war sehr egoistisch und am besten drehte sich die Welt nur um sie allein.

"Wieso?", fragte ich dennoch. Ich bot ihr öfters mal die Stirn und ich wusste, das gefiel ihr nicht.

Sie konnte auch ein ziemliches Miststück sein.

"Dann sind meine Chancen doch noch niedriger", erwiderte sie, als wäre es selbstverständlich.

"Ich würde mich aber auch gerne anmelden."

Cècilia beobachtete uns still.

"Okay, klären wir das", Léas Mundwinkel zuckten kurz hoch.

Ich sah ihr in die blauen Augen.

"1, 2, 3", sagten wir gleichzeitig.

"2", sprachen wir danach ebenfalls gleichzeitig aus und stöhnend wandte sie sich ab.

Die Regel war, sobald wir die gleiche Zahl aussprachen, gewann ich. Sprachen wir verschiedene aus, gewann sie.

"Gut, dann melde dich eben auch an", sie schnaubte.
"Aber lass uns einen Deal machen."

"Ich höre?"

"Wirst du angenommen, musst du dich mit irgendwelchen bekannten Leuten anfreunden und ihnen näher kommen, darfst dich aber nicht in jemanden verlieben. Wenn du es nicht schaffst, dann löse ich dich mit einem Vielsafttrank ab.
Und andersherum gilt das genauso."

"Deal", ich nickte und wir schlugen ein.

Mein erstes Kapitel der neuen Geschichte. Ich hoffe, es gefällt euch. Und übrigens, ich weiß, dass Beauxbatons eigentlich eine gemischte Schule ist, aber für diese Geschichte ist sie besser eine reine Mädchenakademie.
Bis bald.

Der Deal ohne die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt