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Stumm lächelnd ging ich zurück zum Schloss.

Die Stunde war wirklich sehr lustig und ich verstand mich auch mit Severus ganz gut, obwohl mein erster Eindruck von ihm nicht gerade positiv war.

Während ich durch die Eingangshalle ging, fiel mir Léa ein.

Zählten Jungs als Freunde auch zu unserem Deal?

Ich biss mir auf die Unterlippe und versuchte mich angestrengt daran zu erinnern, doch vergebens.

Orientierungslos sah ich mich um. Wo ging es noch gleich zu den Kerkern?

"Hey!", hörte ich eine Stimme rufen und drehte mich um.

Auf mich kam der Junge vom Quidditch gestern entgegen und grinste mich an.

"Bevor du dich verläuft, lass mich dich zu den Kerkern geleiten", charmant blinzelte er mich an und ich hob skeptisch meine Augenbraue.

Wie waren nochmal Lilys Worte ihm gegenüber gewesen?

Ich seufzte. Alleine würde ich mich wahrscheinlich tatsächlich verlaufen.

Ergeben nickte ich also und das siegessichere Gesicht des Jungen - ich glaube, er hieß Sirius - gefiel mir überhaupt nicht.

Stumm gingen wir nebeneinander zu den Kerkern, wobei Sirius ab und zu mich ansah.

"Weißt du, wo Lily und Alice abgeblieben sind?", fragte ich schließlich, um diese Stille zu überbrücken.

"Ja", er nickte, doch machte keine Anstalten, mir zu sagen, wo.

Ich sah ihn fragend an.

"Tut mir leid, Hübsche, aber das sind vertraute Dinge", lächelte er schief und ich schluckte.

Na klar, Lou. Natürlich haben Freunde unter sich geheime Sachen, aber was hatte dann Lily mit diesem Sirius zutun, wenn sie ihn doch nicht leiden konnte?

"Ich habe gesehen, dass du mit Snape arbeiten musstest", sprach der Lockenkopf, als ich nicht antwortete.

"Ja", erwiderte ich knapp.

"Das tut mir leid", meinte er und legte seine Hand auf meine Schulter.

"Was? Wieso?", verwirrt schüttelte ich seine Hand ab, was er unzufrieden hinnahm.

Ich fand Severus wirklich sehr nett und habe mich prächtig mit ihm verstanden.

"Haben dich seine fettigen Haare und seine übertrieben lange Nase denn gar nicht gestört?", scherzte Sirius und sah mich abwartend mit einem Grinsen im Gesicht an.

Wütend schob ich meine Augenbrauen zusammen.

"Nein, ich finde ihn sehr nett und eindeutig sympathischer als dich", sagte ich fest.

Wir hatten die Kerker erreicht, das erkannte ich an Professor Slughorn,  der gerade das Klassenzimmer betrat.

Ich wartete auf keine Antwort Sirius', sondern marschierte schnell zu dem Rest der Klasse.

In der mittleren Reihe war noch ein Doppeltisch frei und ich setzte mich seufzend daran. Schnell packte ich meine Sachen aus und beobachtete, wie Sirius an dem freien Platz neben mir vorbei ging und sich ganz hinten fallen ließ.

Es dauerte nicht lange, da tauchten auch schon James und noch zwei Jungen auf.

Der eine trug braunes Haar und war ziemlich lang, der andere hingegen war eher klein und ründlich.

Lachend schlug der längere Junge dem Kleineren gegen die Schulter und blieb vor der Klasse stehen.

Es waren nur noch wenige Plätze frei und keine Doppeltische mehr, was dazu führte, dass sich einer der Jungen wahrscheinlich neben mich setzen musste.

Und ich hatte recht, denn der längere braunhaarige Junge ließ sich ein wenig schüchtern neben mir nieder.

Ein schlechtes Gewissen machte sich in mir breit.

"Tut mir leid, soll ich mich vielleicht woanders hinsetzen, dann kannst du mit deinem Freund zusammen sitzen", entschuldigte ich mich unsicher.

Der Junge sah mich durch seine braunen Augen an und schien über meinen Vorschlag nachzudenken.

Doch mit einem Mal lächelte er mich warm an.

"Nein, ist kein Weltuntergang. Peter lenkt mich sowieso immer ab", antwortete er freundlich.

Ich erwiderte sein Lächeln ein bisschen und sah dann nach vorne.

"Ich bin übrigens Remus", stellte er sich noch schnell vor, als die Stunde dann begann.

Der Deal ohne die LiebeWhere stories live. Discover now