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Ich ging tatsächlich noch am selben
Tag in die Bibliothek, um meinen Verwandlungsaufsatz zu beenden.

Mit mehreren Büchern setzte ich mich an einen Tisch und genoss die dort herrschende Ruhe.

Ich kämpfte mich von Seite zu Seite, las jeden Satz zehn Mal, bevor ich ihn verstand und setzte meine Feder mindestens tausende Male an, strich jeden zweiten Satz durch.

Meine Konzentration war einfach.. - Nicht vorhanden.

Seufzend legte ich meinen Kopf auf den Tisch und schloss die Augen.

Was würde Léa jetzt bloß tun?

Würde sie das Gespräch mit Sirius suchen?

Würde sie einfach mit ihm weitermachen und dabei Remus ignorieren?

Ich würde ihr einen Brief schreiben und nach ihrem Rat fragen, hätten wir nicht diesen bescheuerten Deal gemacht. Ich würde ihr nur beweisen, dass ich doch Gefühle für jemanden entwickel und dann hätte sie gewonnen. Ich würde all diese Menschen nie wieder sehen.

Gerade als ich meinen Kopf wieder hob und seufzend meine Sachen zusammenräumte (in der Hoffnung Lily würde mir später helfen), hörte ich schwere Schritte.

Kaum einen Moment später trat die Person hervor, die ich am liebsten nie mehr ansehen würde.

"Louna", sagte er mit einer leicht neckischen Stimme.

"Hi, ich muss leider schnell los", erwiderte ich nervös.

Hektisch stand ich auf und wollte an Sirius vorbeigehen, doch er griff nach meinem Handgelenk.

Mein Blick war starr auf den Boden gerichtet und ich hielt meinen Atem kurz an.

Innerlich bereitete ich mich schon darauf vor, ihn von mir zu stoßen, doch dazu kam es nicht.

"Du versteckst dich vor mir, kann das sein?", er hob mein Kinn mit seinen Fingern an und ich zog meine Augenbrauen zusammen.

"Was? Wieso sollte ich?", ich lachte nervös. "Natürlich nicht."

"Weil wir miteinander geschlafen haben", stellte er bestimmt fest und ich seufzte. "Du schämst dich."

"Nein, tu ich nicht", entgegnete ich ebenso bestimmt. "Ich schäme mich nicht dafür, betrunkenen Sex mit dir gehabt zu haben."

Er sah mich fragend an. "Aber?"

"Ich bezweifle, dass das eine gute Idee war", antwortete ich ehrlich.

"Wann trifft man schon betrunken gute Entscheidungen?", lachte er jetzt ebenfalls.

Ich antwortete nicht.

"Hör zu, ich will das einfach für mich behalten, kannst du es bitte auch niemandem erzählen?", erst jetzt sah ich ihm in die Augen, dabei konnte ich vielleicht einen Hauch von Enttäuschung erkennen.

"Ich will nicht, dass sich zwischen uns etwas ändert", gestand er.

"Ich auch nicht", unsicher biss ich mir auf die Lippe.

Er griff nach meinen Armen und zog mich zu sich heran, in eine Umarmung, die ich zufrieden erwiderte.

"Heißt nicht, dass der Sex schlecht war", flüsterte in mein Ohr, woraufhin ich ihn boxte.

"Idiot", meinte ich nur, ehe ich mit eiligen Schritten zurück in den Gemeinschaftsraum ging.

Meine Laune hatte sich wieder um einiges gebessert, schließlich hatten Sirius und ich darüber gesprochen. Damit war für mich die Sache abgeschlossen.

Auf einem Sofa saß Remus, ein Buch lesend.
Ich legte meine Sachen ab und setzte mich dann etwas unsicher neben ihn.

"Hey, du", begrüßte ich ihn.

Es dauerte ein paar Sekunden, bis er seinen Kopf hob und seinen Blick von den geschriebenen Wörtern abwandte.

Es war irgendwie süß, dass er so vertieft war und ihm jetzt das Wort "Verwirrung" auf der Stirn geschrieben stand.

"Oh, hey", lächelte er und klappte das Buch zu.

"Was liest du da?", wollte ich wissen und beugte mich ein wenig über ihn, doch er zog das Buch schnell zur Seite.

"Ach, nur so etwas Langweiliges. Wirklich nicht spannend", meinte er ein bisschen stotternd.

"Zeig doch her", kicherte ich und zog ihm das Buch aus der Hand.

"Werwölfe - Von Natur aus Böse?", las ich leise den Titel. Ich strich über den Buchdeckel. Aus einzelnen Seiten hingen kleine Pergamentfetzen und manche Seiten waren eingeknickt, sodass man sie schnell wiederfinden konnte.

Remus presste seine Lippen aufeinander, wie ich erkannte, als ich ihn bewundernd ansah.

"Es ist wirklich nichts Großartiges", sagte er und kratzte sich am Nacken.

"Für dich anscheinend schon", entgegnete ich und hob eine Augenbraue. "Du scheinst das Buch ja regelrecht zu studieren." Ich wies auf die heraushängenden Fetzen.

"Aus Langeweile", verteidigte sich der brünette Junge, während er das Buch wieder an sich nahm.

"Muss ich jetzt Angst vor dir haben?", scherzte ich, um die Stimmung wieder ein wenig zu lockern.

Er hingegen wurde bleich und zwängte sich ein Lächeln auf.

"Na, hoffentlich nicht."

Ich musste dieses Kapitel noch einmal zum Teil neu schreiben, weil Wattpad aus irgendeinem Grund dachte: "Hey, das Ende ist scheiße, löschen wir es einfach!"
Genauso wie bei den folgenden Kapiteln, die ich jetzt noch einmal schreiben darf - Danke an dieser Stelle.

Lasst uns doch bis ich das nächste Kapitel fertig habe, ein wenig in den Kommentaren schreiben. Eure Meinung zu meiner Geschichte bis jetzt würde mich auch interessieren. :)

Der Deal ohne die LiebeWhere stories live. Discover now