20. Ein schlechter Plan

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Zeldas POV

Noch hatte mich niemand gefunden, aber ich kam nur langsam voran. Natürlich boten mir Bäume und Unterholz etwas Sichtschutz, aber wenn ich zu tief in den Wald vor drang, bestand die Gefahr, die Orientierung zu verlieren. Ich musste also dicht genug am Rand bleiben, um zu erkennen, dass ich noch immer in die richtige Richtung lief. Aber ich musste auch darauf achten, nicht zu nah an das offene Feld zu kommen, damit man mich nicht sah. Und ich ging davon aus dass einige Suchtruppen mittlerweile auch das Unterholz durchkämmten, weshalb ich mich bei jedem Knacken und Rascheln an die Rinde eines Baumes presste, bis ich sicher war, dass es nur ein Tier gewesen war. Dass der Himmel nur noch vom, hinter Wolken verborgenen Mond erleuchtet wurde, machte es nicht gerade leichter. Sicher konnte man mich im Dunkeln nicht so gut sehen, aber ich sah im Dunkeln leider auch nichts, und blieb mehr als einmal im Gestrüpp hängen.

Meine Augen hatten sich mittlerweile an die Lichtverhältnisse gewöhnt, doch sie brannten von Anstrengung und Müdigkeit. Auch mein Rücken und meine Knie schmerzten, was bei meinem Sprung aus der Kutsche und dem ewigen Krabbeln durchs Feld wenig verwunderlich war. Die Bäume erstreckten sich noch immer endlos vor und neben mir. Doch die Straße, über die wir am Morgen gekommen waren, und an welcher ich mich orientiert hatte, verlief in einem Schlenker und entfernte sich immer weiter vom Waldrand. Ich musste also entweder den Schutz der Bäume verlassen oder auf gut Glück weiter durchs Gehölz. Ich entschied mich für ersteres, da ich wenig Vertrauen in meine Orientierungsfähigkeiten hatte und wenig Lust, diesen Trip unnötig zu verlängern. Leider war das Weizenfeld unterdessen einer Wiese gewichen, deren Gras zwar hoch wuchs, aber nicht hoch genug, um auf allen Vieren unentdeckt zu bleiben. Wohl oder übel legte ich mich auf den Bauch und kroch durchs Grün voran. Nach nur kurzer Zeit fühlten sich meine Ellenbogen aufgescheuert an, und die Pollen der Gräser kitzelten in meiner Nase. Doch ich zwang mich, ohne Pause weiter zu kriechen. Außerdem würde es noch schlimmer werden, wenn ich erstmal die Straße erreicht hatte. Vermutlich würde mir nichts anderes übrig bleiben als durch den kalten Graben zu stiefeln. Keine all zu schönen Aussichten. Aber wenn das meine einzige Chance war, Toku zu entgehen und Link zu helfen, würde ich das mit Freuden in Kauf nehmen.

Doch bevor ich die Straße erreichte, musste ich stoppen. Ich hörte schwere Stiefel im Gras, die sich rasch näherten. Wenn ich mich nicht irrte, waren es zwei Personen. Vermutlich Teil des Suchtrupps. Es ist vorbei, sagte eine Stimme in meinem Kopf. Ich presste mein Gesicht so dicht wie möglich an den Boden. Spitze Gräser bohrten sich in meine Haut doch ich wagte es nicht, auf zu blicken. Mein Herz schlug so laut, dass ich Angst hatte, sie könnten es hören. Sie waren nur noch wenige Meter von mir entfernt, als die Schritte stoppten. Wäre es hell gewesen hätten sie mich längst gesehen. Aber vielleicht hatte ich Glück, vielleicht bot mir die Dunkelheit genug Schutz. Dreht um!, dachte ich. Geht weg! Findet mich nicht, bitte! Meine Fäuste krallten sich in das Gras und ich Schweiß stand mir auf der Stirn. Ein Paar Stiefel entfernte sich, nur um dann noch einmal zurück zu kommen. ich hatte das Gefühl, mein Herz würde jeden Moment aussetzen. Panisch kniff ich die Augen zu, auch wenn mir bewusst war, dass das nichts half. Eine helle Stimme erklang, aber ich verstand nicht was sie sagte. Erneut entfernten sich Schritte, diesmal schienen sie erst ein ganzes Stück weiter stehen zu bleiben.

Dann war es ganz still. Aber ich war mir sicher, dass die andere Person noch irgendwo hier sein musste. Ich hielt den Atem an. Noch immer Stille. Nur der Wind raschelte sanft durch Wald und Wiese.

Dann ein Schritt. Das vom Tau feuchte Gras machte ein schmatzendes Geräusch unter den schweren Stiefeln.

Noch ein Schritt. Ich war mir nicht sicher, ob die Person näher kam oder nicht.

Noch einer. Dann war ich mir sicher.

Sie kam näher.

Ich bewegte mich nicht einen Millimeter. Mein Kopf war völlig leer und mein Herzschlag mittlerweile so laut, dass ich sicher war, man könnte ihn selbst aus weiter Entfernung hören. Kalter Schweiß lief mir den Nacken herunter. Ich atmete noch immer nicht ein.

Eine Hand berührte mich Sanft am Schulterblatt. Mein ganzer Körper verkrampfte. Jetzt war es wirklich vorbei.

"Prinzessin, seid ihr okay?"


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Hello, hello! Danke fürs lesen/kommentieren/voten/...! Ihr seid die Besten♥

Das Kapitel sollte eigentlich länger werden, aaaaber irgendwie hab ich mich jetzt doch entschieden es so hochzuladen. Dann müsst ihr auch nicht so lange warten :D

Ich versuch ganz fix weiter zu schreiben! Und ihr hört auch ganz bald wieder was aus Links Sicht, versprochen!;)

Hoffentlich habt ihr eine ganz wunderbare Woche gehabt. Und mein Beileid, wenn ihr in die Schule musstet. Außer ihr mögt Schule, dann natürlich kein Beileid.

Anyway ich hör auf euch zu zuspammen. Schönes Wochenende, ihr Lieben& bis zum nächsten Mal~




Vertraut mir, Prinzessin! (Zelda x Link)Where stories live. Discover now