2. Kalte Suppe

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Link's POV

Nachdenklich ging ich nach hause. Ich hatte das Gefühl, einen ganz guten Eindruck beim König und der Prinzessin gemacht zu haben. Gähnend schloss ich die Haustür auf und schmiss mich drinnen erstmal auf mein Bett. Der ganze Tag war furchtbar anstrengend und nervenaufreibend gewesen. Schließlich war ich seiner Majestät persönlich begegnet. Und der Prinzessin... So von Nahem war sie noch viel hübscher, als ich erwartet hatte und ihre Präsenz war atemberaubend gewesen. Es kam mir noch immer unwirklich vor, dass ich im Palast gewesen war, mit dem König gesprochen hatte. Obwohl ich mich eigentlich unschlüssig und nur wegen Gri beworben hatte, hoffte ich irgendwie, ausgewählt zu werden. Es reizte mich die Gefahr die zu lauern schien, egal welcher Herkunft sie auch war, zu bezwingen. Ich freute mich fast darauf, zu erfahren worum es sich bei diesen Geschehnissen handelte, obwohl ich ja noch gar nicht wusste ob ich engagiert werden würde. Ich musste mir allerdings eingestehen, dass das nicht der einzige Grund war, aus dem ich hoffte, den Job zu bekommen. Die Prinzessin hatte etwas an sich, dass mich anzog und irgendwie verwirrte. Mit einem Seufzen stand ich auf und schnappte mir in der Küche einen Topf um mir eine Suppe zu kochen. Zeit zum Essen hatte ich heute kaum gehabt, meine letzte Mahlzeit war das Frühstück gewesen, da wir zur "Vorauswahl" durch den königlichen Berater sehr früh am Palast sein mussten. Bei der ganzen Aufregung und vor Nervosität hatte ich meinen Hunger auch gar nicht weiter bemerkt. Doch jetzt, wo ich mich etwas beruhigt hatte knurrte mein Magen und mir war fast schlecht. Gerade als meine Suppe fertig war und ich mir den ersten Löffel in den Mund schieben wollte, klopfte es an der Tür. Etwas genervt stand ich auf und öffnete. Gri stand mit einem neugierigen Grinsen vor mir und trat ein, bevor ich etwas sagen konnte. "Wie ist es gelaufen? Erzähl mir alles!", sprudelte er los, und schmiss sich auf einen der Hocker in der Küche. Ich setzte mich ebenfalls und aß einige Löffel der Suppe ehe ich anfing, meinem ungeduldigen Freund alles zu erzählen. Er hörte gebannt zu und stellte irgendwelche trivialen Fragen nach dem Teppich im Tronsaal, dem Aussehen der Türen oder dem Gewand seiner Majestät. Stirnrunzelnd berichtete ich ihm alles an dass ich mich erinnern konnte und er sah mich durchgängig begeistert an. Als ich aber von der Prinzessin begann bemerkte ich eine leichte Veränderung in seinem Gesichtausdruck. "...und ihre langen Haare hatte sie ... Gri? Ist alles okay?" Ich schaute ihn mit schiefgelegtem Kopf an. Er schaute ein wenig bedröppelt drein und leckte sich mit gesenktem Blick über die Unterlippe. Dann guckte er auf und grinste schief. "Ich schätze ich bin ein bisschen eifersüchtig", erwiderte er gerade heraus. Ich fühlte mich schlecht, weil ich ihm alles so haargenau erzählt hatte - andererseits hatte er ja selbst gefragt! Ich fuhr mir durch die Haare, wobei meine grüne Mütze runter fiel. "Weißt du, ich kann auch ablehnen falls ich genommen werde. Ich wollte das doch eigentlich eh nicht..."; murmelte ich, während ich sie aufhob und auf den Tisch legte. Gri schüttelte den Kopf. "Nein, Link, du MUSST annehmen. Und du bekommst die Stelle bestimmt! Und dann erzählst du mir ALLE EInzelheiten!", antwortete er hastig. Lächelnd stand er auf, den Blick auf die Wanduhr gerichtet. "Na, ja ich sollte jetzt gehen. Es ist schon spät, und anders als du will ich pünktlich in der Schmiede sein. Ich soll dich übrigens von meinem Vater grüßen. Er drückt dir die Daumen." Damit verschwand der blonde Junge und ich kam endlich dazu meine, längst eis-kalte Suppe aufzuessen.

Zelda's POV

Nachdem die Kandidaten verschwunden waren, fühlte ich mich müde und ausgelaugt. Der letzte Mann war am schlimmsten gewesen, ein arroganter, schmalziger Schleimer, der mir einen ekelhaft feuchten Handkuss zur Begrüßung gegeben hatte. Vielleicht übertrieb ich mit meiner Einschätzung auch einfach, weil meine Erwartungen nach Link einfach zu hoch gewesen waren. Für mich stand fest: Wenn schon ein "Aufpasser" - dann er. Mein Vater allerdings hatte mehrere Favoriten, wie ich an den krakeligen Bemerkungen neben verschiedenen Namen auf der Liste bemerkte. Allerdings befasste ich mich nicht näher mit seiner Auswahl - meine Augenlider fielen mir immer wieder zu und außerdem hatte ich das dringende Bedürfnis mir die abgeschlabberten Hände zu Waschen, nach den obszönen Auftritten heute. Also entschied ich das ganze morgen mit ihm zu diskutieren, und gab mich damit zufrieden, dass Link ebenfalls unter seinen Favoriten stand. Ich schleppte mich aus dem Tronsaal hinauf in meine Gemächer. In weiser Vorraussicht hatte Impa mir bereits ein Schaumbad eingelassen, und ich ließ mich sofort in das heiße Wasser gleiten um zu entspannen. Während ich so da lag, das Knistern der Bläschen im Ohr, und an die verzierte Decke starrte, dachte ich über den Tag nach, und fragte mich, warum Link mich so beeindruckt hatte. Irgendwann zwischen dem Zerschnipsen von Blubberbläschen und dem Waschen meiner Haare, kam ich zu dem Schluss, dass es vielleicht einfach an seinen Augen lag und an seiner Stimme, und daran, dass er noch nicht die 40 überschritten hatte.

Der nächste Tag war der reinste Stress. Direkt nach dem Frühstück begannen die Diskussionen und sie zogen sich bis in den Nachmittag. Völlig gedreixelt und am verhungern, verließ ich den Konferenzsaal meines Vaters. Dass er die ganze Sache mit meinem "Persönlichen Ritter" wirklich ernst meinte, war mir schon klar gewesen, als er angekündigt hatte sich die Kandidaten persönlich anzuschauen. Er hatte durch seine königlichen Pflichten eigentlich wenig Zeit für sowas, und sich fast einen ganzen Tag heraus zu nehmen bedeutete schon etwas. Doch jetzt hatte er sogar eine Konferenz abgehalten und dabei - meiner Meinung nach - zu viele Parteien einbezogen. Natürlich war ich anwesend gewesen und Toku (Vaters Berater). Dann hatte er noch die komplette royale Leibgarde vorgeladen, bestehend aus 5 Männern, sowie den königlichen Finanzberater und den Militär-Hauptmann. Es wurde hin und her diskutiert, über die Bezahlung und Unterkunft und Eingliederung ins Personal, und erst als all das geklärt war, kamen wir zum interessanten Teil der Unterhaltung - der Frage nach dem "wer". Es war ermüdent und zermürbend gewesen, der Argumentation zu folgen und es war unglaublich schwierig, eine logische Bergündung zu finden, aus der es als Notwendigkeit hervorgeht, Link zu wählen. Aber zu meinem Glück hielt auch Toku ihn für einen geeigneten Kandidaten, was meinem Anliegen zu Gute kam. Toku wirkte mit seiner runden Brille und dem Schnauzer auf seltsame Art intelligent und seriös - und bestechend überzeugend. Dank ihm war nach stundenlangem hin und her ein zufriedenstellendes Ergebnis herumgekommen: Link (sowei zwei weitere Anwärter...) würden sich nur noch einer Überprüfung durch die Leibgarde unterziehen und einen Schwur leisten müssen, und dann oblag die Entscheidung mir. Ich hoffte nur, dass bei der ganzen Sache jetzt nichts mehr schief gehen würde, denn die anderen beiden Kandidaten waren ... speziell. Obwohl ich mich freuen sollte, brachte ich kein Lachen über die Lippen, als ich durch den Flur ging. Mein Kopf wummerte vom Geschwafel der Herren und ich hatte mich so zusammenreißen müssen, mich "königlich" zu verhalten (und nicht irgendwann laut zu werden), dass ich das Gefühl hatte, ich würde jeden Augenblick explodieren.

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okay. ich dachte ich kanns aber ich hab mich geirrt. Ich mein. "Kalte Suppe". Was. [wer meine anderen ff's kennt weiß, dass ich normalerweise nur Kapitel 1, Kapitel 2, usw. schreibe. Ich dachte ich probier das mal den Titeln.] Lol. Okay. Ihr werdet bestimmt so einige merkwürdige Kapitelnamen zu lesen kriegen. naja egal.

jaaa. und. Danke fürs lesen. Ich. Bin wirklich nicht so selbstbewusst was diese FF angeht [nicht, dass ich das bei den anderen war aber gut]. Ich finde es einfach wirklich schwer die Chraktere treffend darzustellen aber ich geb mein Bestes :) Hoffe es lässt sich trotz des abstrusen Einstieges in die Handlung einigermaßen lesen. Bis zum nächsten Mal♥

Vertraut mir, Prinzessin! (Zelda x Link)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt