2-Veränderungen

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Da ich an meinem Geburtstag nichts besseres zu tun habe als zu schreiben kommt hier direkt auch noch das 2.Kapitel und vielleicht folgt heute auch noch ein drittes. (Mir macht das chreiben übrigens Spaß, also gar keine so schlechte Beschäftigung)

Eure Leah

Als ich am nächsten Morgen aufwache schnappe ich mir schnell meine weiße Hummelsporthose, bandagiere meine Hände und fange an meinen Boxsack zu malträtieren. Ich habe etwas geträumt und ich weiß dass es stimmt. Es muss einfach stimmen und insgeheim möchte ich das nicht. Ich möchte es einfach nicht.

„Ich habe dich nie wirklich geliebt, vielleicht habe ich dich gebraucht und es deshalb gedacht aber ich liebe nicht. Ich spiele und wer sich darauf einlässt ist selbst schuld. Mir tut es fast Leid, aber du wusstest worauf du dich einlässt. Du wurdest gewarnt.", kommt es kalt von meinem Gegenüber den ich einmal so sehr geliebt habe und insgeheim immernoch liebe. „Du hast dich doch geändert. Ich habe es selbst erlebt. Niemand kann so etwas vortäuschen. Jeder Mensch kann sich ändern und du hast es getan, also warum tust du mir so verdammt weh.", schreie ich am Ende schon fast und spüre wie mir die Tränen über meine Wangen laufen. Eine hand legt sich gegen meine Wange und streicht die Tränen weg. „Du hast mich zu einem besseren Menschen gemacht und ich danke dir dafür, doch meine Art wirst du nie ändern können. Ich hatte echte Gefühle für dich, doch ob es Liebe war bezweifle ich. Du hast mich gebraucht und irgendwie ich auch dich."

Das ist das Einzige an das ich mich noch erinnere und ich habe Angst das Kira tatsächlich so denkt. Besonders nachdem sie den Kontakt zu mir abgebrochen hat, aber wieso. Langsam strömen mir Tränen über mein Gesicht, aber ich ignoriere sie einfach und schlage mit meiner ganzen Wut, Frustration und Verzweiflung auf den Boxsack ein, bis ich ihn erschöpft in den Arm nehme und mich zu Boden gleiten lasse. Vorsichtig richte ich mich auf und beschließe heute mal wieder feiern zu gehen oder das was ich darunter verstehe. Lara hat Recht, ich muss mein Leben leben. Kira macht das bestimmt auch und mit weitaus weniger Problemen als ich. Überraschend munter richte ich mich wieder auf und nehme mir ein schon zurechtgelegtes Outfit von meinem Bett, um schnell duschen zu gehen. Während ich mich nach dem Duschen so im Spiegel ansehe begreife ich etwas, es ist vielleicht ein Klischee aber ich habe das Gefühl das meine langen Haare mich langsam runterziehen und nur noch mehr an Kira erinnern. Ich werde wohl bevor ich heute irgendetwas mache zum Friseur gehen.

Nach einem letzten Blick in den Spiegel bin ich zufrieden und beeile mich zum nächsten Friseur zu kommen. Vielleicht denken manche Menschen jetzt, dass ich es bereuen werde und es nur ein verzweifelter Versuch ist neu anzufangen, doch ich spüre einfach dass es richtig ist. Nach einer halben Stunde bin ich bei einem nicht allzu heruntergekommenen Friseur angekommen und zu meinem Glück komme ich direkt dran.

„Also was solls sein, junge Dame?", fragt mich der etwas ältere Herr. „Die Haare müssen ab.", antworte ich ziemlich überzeugt, obwohl ich eigentlich keine Vorstellung davon habe wie sie aussehen sollen. „Das höre ich gerne. Nie darf man bei einem Mädchen mehr als 2mm Haare abschneiden. Was schwebt dir, ich darf dich doch duzen, vor?", scherzt er was mich grinsen lässt. „Um ehrlich zu sein habe ich den Entschluss vor." Schnell werfe ich einen Blick auf meine Uhr. „Einer halben Stunde gefasst, ich weiß nur das sie kurz und wieder eine schöne Farbe haben sollen.", antworte ich wahrheitsgemäß. „Dann schlage ich mal vor, dass ich das Frisurenbuch hole. Außer du willst lieber nach einer Frisur googeln, dann hole ich ein Tablet.", schlägt er vor und will schon losgehen. „Wie wäre es damit, ich erzähle ihnen etwas über mich beim Haare waschen und sie überraschen mich. Ich möchte eine neue Seite von mir kennenlernen und ich denke sie würden das ganz gut machen.", schlage ich vor du sofort grinst der Mann. „Na das nenn ich mal Mumm.", meint er und nickt. „Dann los zum Haare waschen..." „Hayley" „Dann mal los Hayley, erzähl ein bisschen was von dir.", ermuntert er mich und ich fange direkt an. „Also ich bin ein ziemlicher Freigeist, schüchtern aber immer dazu bereit die Grenzen der gesellschaftlichen Norme sehr weit zu überschreiten. Mir gefällt das gesellschaftliche Bild zu so vielen Dingen nicht und ich hoffe andere zu ermutigen sie selbst zu seien, obwohl ich auch öfters sehr viel Angst vor der Meinung anderer habe. Ich bin vor etwa 1 ½ Jahren aus Berlin wieder hierher gezogen und seit ein paar Monaten lebe ich mit meiner besten Freundin aus dem Kindergarten zusammen in einer schönen Wohnung. Naja wir fangen im Moment langsam an uns einzurichten. Sie verstehen schon, wir sind vielleicht etwas faul und haben mit unseren Jobs gut zu tuen. Naja ich boxe, fahre Longboard und Skateboard und bin liebend gerne am Zeichnen, Fotografieren und Schreiben. Ich weiß nicht was ich sonst noch so sagen sollte.", soweit es mir beim Haare waschen möglich ist zucke ich mit den Schultern. „Ich hätte eh schon eine Idee die dir bestimmt steht und zu dir passt." „Na dann legen sie mal los.", meine ich enthusiastisch und frage mich wie Lara wohl darauf reagieren wird.

Immer mehr Haare fallen auf den Boden. Ich habe Dominik gebeten mich vom Spiegel wegzudrehen, damit ich ja keinen Rückzieher mache und nur das fertige Ergebnis sehe. Nach einer gefühlten Ewigkeit meint er, dass es jetzt Zeit für die Farbe wäre. „Und du bist dir sicher, dass ich dir nicht mal die Haare zeigen oder die Farbe verraten soll?" „Ja, ich möchte mich voll und ganz überraschen lassen.", antworte ich wahrheitsgemäß obwohl ich schon ziemlich mit mir kämpfe nicht mal einen Blick zu riskieren.

Eine gefühlte Ewigkeit später weist Dominik an meine Augen zu schließen und dreht den Stuhl langsam um, als ich sie wieder aufmachen darf bin ich total baff. „Oh mein Gott! Das ist ja der Hammer. Danke.Danke.Danke." Mein Lächeln geht wortwörtlich vom einen zum anderen Ohr und ich denke, dass Dominik das Ergebnis sogar noch mehr gefällt als mir und ich bin schon ziemlich hin und weg. „Schön das es dir so gut gefällt."

Meine Haare sind jetzt tatsächlich sehr kurz

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Meine Haare sind jetzt tatsächlich sehr kurz. Vielleicht 4cm, aber das stört mich nicht denn es sieht klasse aus. Ich habe einen Undercut und meine Haare sind in einem leichten lila Ton gefärbt. Es sieht einfach Hammer aus. Jetzt bin ich nicht nur seelisch sondern auch optisch für einen Neustart bereit. Die Welt kann kommen ich bin bereit. Hätte ich da gewusst was noch passiert wäre ich wohl nicht so großmäulig gewesen, aber ich war nun mal sehr gepusht von allem um mich herum.

Neuanfang?!(GxG)Teil2Where stories live. Discover now