12-Past and Present

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Aber es ist doch alles meine Schuld. Nein. Ich...ich wollte doch nur...nur dass sie es besser hat. Naja...irgendwie falsch, aber ich dachte es wäre richtig und jetzt ist der Schaden irreversibel. Ein Jahr. Ein Jahr leiden. Ein Jahr durchhalten. Ein Jahr. Ich werde es schaffen. Wir werden es schaffen. Auch wenn wir uns nicht über den Weg laufen...okay das ist sehr unrealistisch. Wir werden es zu dreihundertprozent und wir werden es überleben. Setz die Maske auf und schaff das Jahr.

Tief Ein-und Ausatmen. Alles wird gut. Ich lasse mich auf die Couch fallen und schließe meine Augen. Ein. Aus. Ein. Aus. Ich öffne meine Augen. Das Zimmer ist hell und ruhig. Alles ist ruhig. Noch einmal schließe ich meine Augen, um sie direkt wieder zu öffnen. Es bleibt ruhig. Kein großes Unwetter. Kein drohender Donner. Nichts. Es bleibt ruhig. Kein drohender Weltuntergang. Ich werde es schaffen. Wir werden es .

Hayley

Der Raum ist groß. Hell. Aber nicht in einem grellen weiß, sondern ein etwas dunkleres weiß und eine Wand ist in einem angenehmen hellgrün gestrichen. Vor der grünen Wand steht eine große Arbeitsplatte auf der alles vom Gaskocher zum Toaster platziert ist. Außerdem ist dort ein riesiges Fenster, das zwar aufgrund der Gebäudelage nicht die Natur, aber dafür das riesige Firmengelände zeigt. Weiterhin ist der Raum voll mit Tischen, die in kleinen Tischgruppen arrangiert sind, und in einer Ecke liegt ein riesiger Sitzsack, sowie Decken und Kissen. Gemütlich haben sie es hier schon.

Mit der Laptoptasche unterm Arm begebe ich mich zu einem der Tische. Nicht zu weit von der Arbeitsplatte entfernt, um mir Tee zu kochen und nicht zu weit weg vom Klo, aber auch nicht zu nahe. Da außer mir niemand hier ist stelle ich erstmal nur meine Tasche ab, ehe ich mich zur Arbeitsplatte begebe und die Teekollektion betrachte. „Ingwer-Zitrone.", murmle ich vor mich hin und schnappe mir eine Tasse und setze den Wasserkocher auf. Während der Wasserkocher seine Arbeit erledigt entscheide ich mich kurz aufs Klo zu gehen und bin beinahe überrascht wie sauber und modern es hier ist. Aber ich erinnere mich daran, dass das ganze Gelände wirkt als käme es aus einem Science-Fiction Film.

Kurze Zeit später sitze ich samt Tee am Tisch und breite meinen Laptop samt Drawingpad aus. Normalerweise würde ich ja arbeiten, aber ohne Aufträge wird das nichts. Außerdem ist hier ja Arbeitsfreizone. Da ich ein großer Star Wars Fan bin beginne ich eine Zeichnung von Luke auf einem T-16 Skyhopper. Ab und zu trinke ich einen Schluck Tee und nach ein paar Stunden betritt jemand den Raum. Die Person murmelt ein leises Hallo und macht es sich auf dem Sitzsack bequem. Ich achte nicht weiter auf die Person. Wieso auch? Mittlerweile habe ich die grobe Skizze fertig und beginne die Details in Lukes Gesicht herauszuarbeiten. Naja, das was man von seinem Gesicht halt sieht, wegen dem Helm. Ich versuche einen möglichst konzentrierten und glücklichen Gesichtsausdruck zu kreieren, doch das schaffe ich irgendwie nicht ganz. Er sieht entweder überglücklich aus, als wäre das ganze nichts oder wie ich während meiner letzten Latein Klausur. Verzweifelt und Konzentriert.

Irgendwann ist dann Alex neben mir aufgetaucht. Um ehrlich zu sein könnte sie da auch schon zehn Minuten gestanden haben. Ich habe Musik gehört und war völlig in die Zeichnung vertieft. Wir waren dann zusammen essen. Sie meinte zwar, dass es eine riesige Aula mit Essensausgabe gibt sie aber lieber mit mir in die Stadt gehen würde um was vom Chinesen zu holen. Und was wäre ich denn für ein Mensch wenn ich nicht sofort begeistert ja gesagt hätte. Nach der schönen gemeinsamen Mittagspause musste Alex wieder arbeite und ich habe weiter an meiner Zeichnung gearbeitet. Alex hat immer wieder reingeschaut und so gegen 18uhr sind wir wieder zu ihr gefahren.

Jetzt liegen wir wieder einmal auf ihrem Bett. Ihr nerviger Mitbewohner ist heute nicht da und Lara at diesen einen Typen zu Besuch. Also passt es ganz gut hier zu sein. Alex hat sich vor etwa fünf Minuten meinen Laptop geklaut und sieht sich mit großen Augen etwas an. „Hm...ist was?", frage ich jetzt auch interessiert. Naja ich habe ja nichts Verbotenes auf dem Ding und sie macht schon ganz schön große Augen. Was anderes als ein paar tausend Fotos, Word Dokumente, PowerPoint Präsentationen und so weiter sind da ja nicht drauf.

Neuanfang?!(GxG)Teil2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt