Kapitel 6

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Nathan P.o.V

Hatte ich mich da gerade verhört? Sein eigener Vater hatte ihn bereits schlimmer zugerichtet als mein eigener es vor ein paar Minuten getan hatte? Wütend sah ich erneut auf die riesige Wunde die Liams Arm nun zierte. Die Wundränder waren ausgefranst, was Narben auf seiner schönen Haut hinterlassen würde, wenn man sich nicht darum kümmerte. Und trotzdem winkte er das alles mit einer Floskel ab und erzählte mir im gleichen Atemzug das andere aus unserem Rudel, unter anderem sein eigener Vater, ihm bereits schlimmeres angetan hatten?

Mein Wolf drehte völlig durch als er diese Eröffnung hört. Ich musste mich vergewissern das es meinem Mate gut ging. Jetzt sofort! Also schickte ich Emillia in ihr Zimmer und zog Liam hinter mir her in mein Zimmer. ,, Wo schleppst du mich denn schon wieder hin? Wir sind doch gerade erst in der Küche angekommen!" maulte er, aber ich ignorierte es.

In meinem Zimmer angekommen schloss ich die Tür ab. Für das was ich gleich vor hatte brauchte ich definitiv keine Zuschauer. ,, Ausziehen! Sofort!" völlig entgeistert schaute Liam mich an. ,,Drehst du jetzt komplett durch?" seit wann war mein kleiner niedlicher Omega so aufbrausend? ,, Ich hab gesagt ausziehen Liam. Tu was ich sage, langsam verliere ich die Geduld!" Liams Gesichtsausdruck wandelte sich zu Wut. ,,Nur weil ich schwul und ein Omega bin, gibt es dir noch lange nicht das Recht dich an mir auf zu geilen!" keifte er. Oh Baby dafür musst du dich nicht mal ausziehen, konnte ich mir den Gedanken nicht verkneifen. ,,Das will ich doch garnicht. Aber mein Wolf dreht durch er muss mit eigenen Augen sehen das es dir sonst gut geht. Also zieh verdammt noch mal deinen Pulli aus!" jetzt war ich an der Reihe wütend zu werden. Mir dauerte das alles viel zu lange.

Liam war schlau genug mir nicht zu widersprechen und zog sein Oberteil aus. Sein ganzer Oberkörper war mit feinen Narben übersäht.

Manche kamen von Bissen andere von Gegenständen mit denen er anscheinend geschlagen worden war. Alles war verheilt bis auf die Wunde am Arm. Ich fuhr immer wieder einzelne Narben nach während ich seinen Arm verarztet. Wie konnte man jemand anderen nur so viel Leid zufügen? ,,Ich werde dich nicht wieder in das Haus deines Vaters zurück gehen lassen!" verkündete ich. Liam lachte nur trocken. ,,Da wollte ich nach gestern auch gar nicht mehr hin!" ich horchte auf ,,Was ist vorgefallen?" ich versuchte wirklich ruhig zu bleiben, der Körperkontakt mit Liam half etwas.

"Mein Vater hat schon mit gezückten Krallen auf mich gewartet. Heute morgen war ich bereits an der Östlichen Grenze angekommen als ich Emillias Hilferuf bekam." Ich ließ mir bei dieser Eröffnung äußerlich nichts anmerken. Innerlich jedoch brach sich fast zusammen. Beinahe hätte ich meinem Gefährten verloren nachdem ich ihn grade erst gefunden hatte. ,, Du wolltest uns also verlassen?" fragte ich mit leichtem Grollen im Unterton. Viel lieber wollte ich ihm die Wahrheit an den Kopf werfen. Ihn fragen wie er seinen Mate verlassen konnte. Fragen ob er mir nicht zutraute ihn zu beschützen?

Ich schüttelte den Kopf, wer könnte es ihm verübeln, ich hatte bewiesen, dass ich ihn nicht mal vor meinem eigenen Vater schützen konnte. Während Liam ohne nachzudenken seinen Körper als Schutzschild für meine Schwester nutzte. ,,Mein Vater war nur der Anfang Nathan. Die meisten in diesem Rudel halten mich für eine Missgeburt. Jax und seine Jungs werden hinter deinem Rücken versuchen mich los zu werden. Sie werden ihre Meinung nicht einfach ändern nur weil du es ihnen befiehlst." ,,Doch denn ich bin ihr Alpha! Es steht jedem in meinem Rudel frei zu gehen." ,, Das ist witzig, denn ich darf anscheinend nicht gehen!" lachte er freudlos. ,,Doch aber ich bitte dich zu bleiben. Emillia übrigens auch."

Ich war fertig mit dem verarzten der Wunde und Liam zog einen von meinen Pullover an. Der Anblick gefiel mir auch fand ich es sehr gut das er so nach mir roch.. Schade war es trotzdem denn eigentlich gefiel mir der Anblick mehr als nur ein bisschen. ,,Ich möchte dir mal was zeigen!" Wieder nahm ich Liam an der Hand und zog ihn hinter mir her. ,,Schon wieder?" maulte er.

Omega mit Herz (pausiert) Kde žijí příběhy. Začni objevovat