Kapitel 7

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Liam P.o.V.

Ich konnte mich selber ,,Ok!" sagen hören. Glaubte aber nicht ganz das ich das gerade gesagte. ,, Eine Woche nach meinem Geburtstag. Das ist die Frist! Wenn ich mich unwohl fühlen sollte oder sonst was ist, bin ich weg!" legte ich die Regeln neu fest. Was tat ich hier eigentlich? Ich diskutierte mit einem Alpha, der 2 Köpfe größer und um ein Vielfaches stärker war als ich. Ich musste definitiv Lebensmüde sein.

Mein Wolf schien allerdings mit meiner Entscheidung glücklich zu sein denn er hörte ihn in meinem Kopf glücklich schnurren. Irgendwas war da doch gewaltig faul!

Aber die Chance mehr über mich raus zu finden war auch einer der Gründe zu bleiben. Omegas waren selten und Mikael, Nathans Vater hatte dafür gesorgt, dass ich so wenig wie möglich darüber erfuhr was oder wer ich war. Der andere Grund war Emilia. Ich war einfach noch nicht bereit sie zu verlassen.

,, Ich glaub wir müssten Emilia langsam mal aus ihrem Zimmer holen..." merkte ich vorsichtig an. Nathan grunzte zustimmend. Er schien nicht wirklich viel Lust auf seine Schwester zu haben. ,, Was hälst du davon, du holst deine Schwester und ich mach unten Frühstück?" Bei diesem Vorschlag hellte sich Nathans gesicht auf. ,, Das ist ne gute Idee, wir könnten alle was zu essen vertragen und kochen kann ich nicht..." gestand er schüchtern. Für einen großen bösen Alpher war er richtig süß. Ich musste schmunzeln bei dem Gedanken.

Ich ging also in die Küche wo ich wie auf Autopilot Rührei und Speck zubereitet. In meinem Kopf war einfach viel zu viel los. Am meisten beschäftigte mich aber Nathan. Wieso war auf einmal alles so einfach mit ihm. Er war nicht mehr der Tyrann, auch nicht der Alpha. Er war einfach nur Emilias nerviger großer Bruder. Irgendwie gefiel mir das. Sogar sehr...

Ich schob gerade 2 scheiben Brot in den Toaster als Nathan wie aus dem nichts im Türrahmen auftauchte. Ich erschrak mich zu tode! Nathan grinste breit ,, Bekomm ich nen Kaffee?" Ich nickte und reichte ihm seine Tasse. ,, Wo ist Emilia?" Er nahm einen schluck und schloss genießerisch die Augen. ,, Dein Kaffee ist wirklich der beste! Mili hat das alles wohl zu lange gedauert. Sie hat sich wieder schlafen gelegt." Also war ich mit ihm die nächsten Stunden alleine. Na klasse! Das konnte ja was werden. ,,Vielleicht ist es ganz gut so, dann haben wir ein bisschen Zeit alles in ruhe zu klären." Mit einer Tasse Kaffee in der Hand lehnte ich mich an den Küchentresen, gegenüber von Nathan. ,, haben wir nicht schon alles geklärt? Ich bleibe hier, du zeigst mir das Buch." Er grinste ,,Du hast recht aber wir müssen noch über ein paar einzelheiten sprechen. Wie zum Beispiel das du hier wohnen wirst. Oder das du ab Montag mit mir zusammen in die Schule gehst." Ich ließ beinahe meine Kaffeetasse fallen. ,,Das mit dem hier wohnen kommt mir nur gelegen. Dann weiß ich das Emilia versorgt ist. Aber wieso muss ich in die Schule?" ,,Weil du einen Staatlichen Abschluss brauchst. Es war mein Ernst als ich sagte du könntest studieren gehen wenn du das wolltest." Sprachlos schaute ich ihn an. Über so etwas wie Studium oder Schule hatte ich mir nie sonderlich viele gedanken gemacht, wieso auch für mich war das nie relevant.

,,Ich bin nie auf einer Schule gewesen, soll ich mit 17 in der ersten Klasse anfangen oder wie stellst du dir das vor?" Jetzt lachte er doch tatsächlich. Laut! Und schallend! ,,Du bist doch eigentlich ein schlauer junge. Du bist schlauer als die meisten aus dem Rudel oder meine Jahrgang. Ich hab mit der Schule schon abgesprochen das du einen Eignungstest mache kannst. Ich sehe da keine großen Probleme, schließlich hast du meine alten Schulbücher immer verschlungen!" sein Blick war fast liebevoll. Das musste ich mir einbilden... Dann traf es mich ,, Du wusstest das ich sie gelesen habe?" ,,Natürlich! Was glaubst du wieso die immer so offensichtlich rumlagen?" All die Jahre hatte er mit mir gespielt ohne das ich es mitbekommen hatte. Wut auf mich selber kochte in meinen Eingeweiden. Ich nahm mir die Teller mit dem fertigen Essen und ging schmollend zum Tisch. Nathan folgte mir. ,,Du hast immer so gerne gelesen, das war das einzige was ich dir ohne größeres aufsehen ermöglichen konnte...Ich wollte dir nur helfen." nun war er kleinlauter.

Er tat mir leid. Eigentlich war ich nicht mal sauer auf ihn. Nagut war ich schon aber genervter war ich von mir selbst. ,,Ich weiß das du mir nur helfen wolltest...jetzt. Ich bin sauer auf mich das ich nichts mitbekommen habe. Vielleicht hätte ich ein paar Dinge anders gesehen. Den Laptop habe ich wahrscheinlich auch dir zu verdanken oder?" meine stimme klang schärfer als beabsichtigt. Leicht lächelnd nickte Nathan. War ja klar! ,,Apropo deine Sachen. Brauchst du noch etwas?" Ich schaute skeptisch. ,,Falls meine Sachen noch existieren, sind sie für mich eh verloren. Ich kann nicht wieder zu meinem Vater gehen." Traurig ließ ich den Kopf hängen. Ein paar der Sachen würde ich wirklich vermissen. Auch wenn ich das nie zugeben würde. Nathan stich mir behutsam mit seinem Daumen über die Wange. ,, Du nicht, aber ich schon!" Mir gefror das Blut in den Adern. Klar er war der Alpha und was konnte mein Erzeuger da schon tun. Aber ich hatte einfach ein ungutes Gefühl bei der Sache. ,,Dann komm ich mit!" hörte ich mich selber sagen. War ich jetzt komplett wahnsinnig geworden? ,,Vergiss es!" Nathan war aufgesprungen und knurrte mich wütend an. Ich wollte mich klein machen und mich ihm ergeben, kämpfte aber gegen den drang an ihm meine Kehle dar zu bieten. Wenn ich das tat hatte ich verloren. Und er wüsste ganz genau das ich ihn als Alpha akzeptierte. Ihn akzeptieren musste. Und das kam zu diesem Zeitpunkt nicht in frage.

Dagegen an zu kämpfen bereitete mir fast Körperliche Schmerzen. ,,Ich weiß wo alles ist was ich brauche. Außerdem bin ich nicht alleine. Du wirst da sein um mich zu beschützen!" meine Worte schienen ihn zu beruhigen. ,,Du traust mir also zu dich zu beschützen?" fragte er sanft während er sich wieder hinsetzen und wieder anfing mit seinem Daumen über meine Wange zu streichen. Ich mochte das Gefühl von seiner Haut auf meiner. ,, Wieso sollte ich dir nicht trauen? Das war doch das was du von mir wolltest oder? Das ich dir vertraue?" Nathans Blick wurde weich. ,,Ja das wollte ich!" sein Blick wandelte sich in trauer und selbsthass bei seinen nächsten Worten. ,, Aber ich konnte dich nicht vor meinem Vater beschützen!" Jetzt war ich verwirrt. ,, Aber das hast du doch! Schließlich bin ich noch am Leben!" ,,Du hättest gar nicht erst verletzt werden dürfen!" ,,Besser ich als Emilia! Er war nämlich dabei auf sie ein zu schlagen. Ich kann das weg stecken. Das ist alles halb so schlimm. Die wunde ist auch schon fast verheilt." Dieser komische Blick blieb in seinem Gesicht aber er wechselte das Thema. ,, Was hälst du davon: Ich ruf deinen Vater an und sag ihm das wir kommen. Wir holen deine Sachen und dann werfen wir einen Blick in das Buch?" 

Damit konnte ich doch was anfangen. Klang zumindest nach einem Plan. ,,Können wir Emilia einfach so hier alleine lassen?" Ich wollte ungern das die kleine wach wurde und wir weg waren, nach dem was heute morgen passiert war würde sie das bestimmt nicht gut aufnehmen. ,,Ich ruf Jax an, der passt auf sie auf!" Bei dem Namen verzog ich das Gesicht. Wieso ausgerechnet der Kerl? ,,Muss es unbedingt er sein?" Nathan grinste breit. ,,Ja er und niemand sonst." er wusste definitiv mehr als er zugeben wollte. Aber mir stand es nicht zu ihn zu hinterfragen, also beließ ich es dabei. Vorerst.

Omega mit Herz (pausiert) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt