Kapitel Vier: Gewissen

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„ Wie oft soll ich es euch noch sagen. Ich war total betrunken und habe gar nicht realisiert was ich da mache. Ich bin auch nicht lesbisch und finde Lauren nicht attraktiv. Diese Bitch kann mich mal."
Schon seid zwei Tagen versuchte ich Ally, Dinah und Normani von meiner Ausrede zu überzeugen. Nach dem ich von dem Bahnhof abgehauen bin, hat Dinah mich noch angerufen. Sie wollte eine Erklärung und hat genau diese bekommen. Trotzdem lassen sich die drei nicht zu Frieden stellen. Immer wieder grinsten sie, als Lauren im Flur an uns vorbei gegangen ist, oder wackelten mit den Augenbrauen, wenn ihr Name im Unterricht erwähnt wird. Mir ging das ziemlich auf die Nerven. Natürlich war ich schon relativ nüchtern bei dem Kuss und natürlich wusste ich genau was ich in dem Fahrstuhl gemacht hab. Aber das hat die drei nichts anzugehen, auch wenn Dinah meine beste Freundin ist. Ich möchte mir einfach selbst nicht eingestehen, dass ich so etwas für eine Frau empfinden kann. Das tue ich auch nicht. Das ist nur eine Phase. Bestimmt will mein Körper nur sexuelle Befriedigung, egal wer es ist. Das muss es sein.
Mit Lauren hatte ich übrigens seid der Fahrstuhl- Geschichte kein Kontakt mehr. Ist auch besser so. Sonst würden Dinah und die anderen beiden ausrasten. Sie „shippen" mich und Lauren nämlich jetzt. Jeglicher Kontakt zwischen uns, würde von denen gedeutet werden.
„ Mila es hat geklingelt. Hallooo Erde an Camilla Cabello" , Ally winkte mit ihrer Hand direkt vor meinem Gesicht, „wir beide haben jetzt Englisch."
„Oh ja ach ja, ich komme sofort ich muss noch eben auf Klo"
„ Okay, aber komm nicht zu spät."
Ally kannte mich zu gut. Ich war nicht gerade die pünktlichste Person und kam eigentlich immer zu spät. Doch ich musste echt dringend aufs Klo. Ich glaub ich muss schon seid der ersten Pause.
Auf dem Klo angekommen beeilte ich mich extra, damit ich noch eine Chance hatte pünktlich zu kommen. Gerade als ich die Tür öffnen wollte, wurde die Tür schon nach außen gezogen. Shit zwei Tage konnte ich Lauren erfolgreich aus dem Weg gehen. Diese zwei Tage sind hiermit beendet gewesen.
„Hallo Camilla"
Keine Antwort von mir.
„Hallooo Camilla"
Ich werde nichts sagen.
„Ich bin's deine Fahrstuhl-Affäre."
Immer noch keine Antwort. Allerdings konnte ich mir ein grinsen nicht verkneifen. Die Wortzusammenstellung war schon witzig.
„Oh wow sie kann Lächeln. Steht dir viel besser. Obwohl ich glaube du könntest jeden Gesichtsausdruck haben, solange du Emotionen mir gegenüber zeigst, gebe ich mich mit allem zufrieden."
Flirtet Lauren gerade mit mir? Ach was. Sie will mich doch nur verarschen.
„Dein Verhalten ist echt kindisch. Das ist also die Generation nach mir?"
„Ach ich bin noch nichtmal ein Jahr jünger als du und schon ist man direkt reifer? Man merkt ja wie reif dein Verhalten ist, mit jedem ins Bett zu steigen, ist auf jeden Fall Erwachsen.
Guter Konter Camilla. Ich lobte mich innerlich selbst. Dinah würde bestimmt Stolz auf mich sein. Lauren starrte mich an. Zum ersten Mal konnte ich etwas in ihren Augen sehen, dass ich bei Lauren noch nie zuvor gesehen habe. Reue und Trauer. Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen. So sehr wollte ich sie nicht verletzten. Doch bevor ich mich entschuldigen konnte ist Lauren auch schon weggegangen.
Mit einem schlechtem Gewissen machte ich mich auf den Weg zum Englischraum. Ich müsste jetzt schon mindestens 10 Minuten zu spät sein. Eigentlich sollte ich mir deswegen Sorgen machen, aber mein fieser Spruch und Laurens Reaktion darauf beschäftigen mich zu sehr.
Gedankenverloren öffnete ich die Tür und ging zu meinen Platz. Die ganze Klasse schaute mich an. Oh ich hatte ganz vergessen mich zu entschuldigen, so vertieft in meinen Gedanken war ich, dass kam bestimmt richtig stumpf rüber.
„ Tut mir Leid, Miss. Auf der Toilette war eine sehr lange Schlange. Ich musste ewig warten."
Die ganze Klasse brachte in schallendes Gelächter aus. Fuck fuck fuck. Das kam jetzt noch mehr so rüber, als ob ich sie hätte provozieren wollen, dabei war das gar nicht meine Absicht. Ich hab nur versucht eine Ausrede zu finden.
„Es tut mir.."
„ Nachsitzen, heute, keine Widerrede."

Wie Grün zu meiner Lieblingsfarbe wurde (Camren)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt