Kapitel 21: Abkühlung

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Camilas POV
„KARLA CAMILA!"
Genervt klappte ich mein Buch zu und krabbelte vom Bett. Ich ging zur Tür, um meine Mutter besser verstehen zu können. „Was gibts Ma?" schrie ich die Treppen runter.
„Dinah ist hier und will dich für irgendeine Party abholen, warum hast du mir nicht Bescheid gesagt?" kam es wieder von unten. Ach Scheiße. Wie lange hatte ich denn gelesen? Das müssen dann ja mindestens drei Stunden gewesen sein.
„Ehm sorry Mama, hab ich vergessen. Schick Dinah hoch, ich bin noch nicht ganz fertig." Noch nicht ganz fertig stimmt nicht ganz. Ich hatte noch meine Jogginghose, ein schlichtes Top und meine Lieblingssocken an. Eigentlich muss ich mich noch komplett fertig machen.
„Hey Bitch." Dinah kam die Treppen hoch und musterte mich. „Woah Mila nur weil du jetzt in einer Beziehung bist, heißt das nicht das du so auf eine Party gehen kannst." Sie zock ihre Augenbrauen nach oben.
„Du solltest mich so akzeptieren wie ich bin." antwortete ich gespielt beleidigt, aber seufzte dann, „Nein jetzt mal ernsthaft, ich hab beim lesen die Zeit vergessen, hilf mir mich schnell fertig zu machen. Bitte."
Erneut musterte mich meine beste Freundin mit einem kritischen Blick von unten bis oben. „Na dann los, dass kann lange dauern."

Nach 45 Minuten waren wir dann auch mal fertig und setzten uns in Dinahs Auto.
„Wo ist die Party eigentlich?" fragte ich Dinah, während ich einen letzten Blick in den Autospiegel warf. Man kann sagen was man will, meine beste Freundin hat Kosmetik und Mode echt drauf. Sie hat mir eine jeansfarbende HighWaist- Hose rausgesucht mit einem weißen Tshirt, welches nicht ganz bis zur Hose reichte und somit Bauchfrei war.
„Ehm die heißt glaub ich Sophie und hat ziemlich reiche Eltern. Soll ne mega Party werden. Lauren, Normani und Ally sind schon
da. Und Finn auch."
„Warte Sophie, der Name sagt mir was. Naja apropo Finn. Du versuchst dich schon seit Wochen davor zu drücken, mit mir darüber zu reden. Was ist da los Girl?"
Augenblicklich wurde Dinah rot. Sie hat natürlich nicht vergessen, dass ich die beiden beim Sex erwischt habe. „Es ist nur so äh, da gibt es nicht viel zu erzählen. Wir hatten Sex und dann hab ich nichts mehr von ihm gehört."
„WAS? Was ein Arschloch Dinah, wenn ich den heute sehe, dann ... dann kriegt er es mit mir zu tun." Dinah lächelte nervös. „Nein Mila, bitte nicht. Ich werde das selber regeln. Okay?" Ich tat so als ob ich ihre Frage nicht hören würde. „Okay Camila?" Wenn sie mich Camila nennt, meint sie es ernst. Genervt pustete ich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Jaa ookay. Trotzdem ist er ein verdammtes Arschloch". Meine beste Freundin lächelte wieder nervös und antwortete nicht.
Nach 20 Minuten Fahrt kamen wir bei einem
riesigen Haus an. Schon auf der Einfahrt tummelten sich viele Menschen und die Musik war deutlich zu hören.
Auf dem Weg zum Haus konnte ich noch einen Blick in den Garten erhaschen, in dem ein Pool war. Ein freudiges Kribbeln breitete sich in mir aus. Ich mag Partys und die Atmosphäre. Und ja ich mag auch irgendwie gerne den Rausch von dem Alkohol. Man kann für einen kurzen Zeitraum alle Sorgen vergessen und einfach abschalten. Das soll jetzt nicht so klingen, als ob sich süchtig nach Alkohol wäre, aber ein bis zweimal im Monat ist für mich vollkommen in Ordnung.
Dinah riss mich aus meinen Gedanken und deutete mit ihren Finger Richtung Wohnzimmer, wo die Tanzfläche und Bar ist. „Mani hat mir gerade geschrieben, dass sie dort sind." „Na dann, nichts wie hin." antwortete ich mit Elan und zog meine beste Freundin hinter mir her. Ich freute mich Lauren wieder zu sehen. Auch wenn wir uns nur ein Tag lang nicht sehen konnten. Ich hab mich schon öfter gefragt, ob das normal ist, aber ich glaube, wenn man jemanden wirklich liebt, dann kann man jeden Tag und jede Stunde mit dieser Person verbringen.
Und schon erblickte ich meine wunderbare Freundin. Sie tanzte mit Ally ausgelassen auf der Tanzfläche und lachte dabei. Ihre Bewegungen, ihr Lachen und ihr Outfit zogen mich in den Bann. Gott war sie schön. Lauren trug ein enges schwarzes Kleid mit einer schwarzen Lederjacke. Ihre Haare lagen locker auf ihren Schultern und ihre Spitzen umspielten ihre Brüste. Ihr dunkles Augenmake-up brachte den Grünton ihrer Augen nur noch mehr zur Geltung. Endlich erkannte auch Lauren mich und kam sofort auf mich zu. Sie legte ihre Arme um meinen Nacken  und zog mich an sie ran. „Hey Camz, ich hab dich vermisst und du siehst unbeschreiblich aus." flüsterte Lauren mir in mein Ohr. Ich bekam Gänsehaut. „Ich hab dich auch vermisst Lauren und du weißt gar nicht wie schön du aussiehst." gab ich zurück. Wir genossen noch für einen kurzen Moment unsere Umarmung, bis die anderen drei mit einem Tablett voller Kurzen auf uns zu kamen. „Hey ihr, genug gekuschelt, jetzt wird getrunken." rief Mani uns zu und reichte das Tablett in unsere Richtung. Wir tranken alle gleich mehrere hintereinander und schon nach einigen Minuten spürte ich, wie sich die Wärme in mir ausbreitete. Nachdem ich anschließend auch noch zwei Longdrinks mit den Mädels an der Bar hatte, war ich total betrunken. Und betrunken hatte ich nur noch Augen für Lauren. Ich zerrte sie mit auf die Tanzfläche und wir begangen uns im Rhythmus der Musik zu bewegen. Lauren war hinter mir und ich schwing meine Hüfte langsam an ihren empfindlichen Bereich. „Camila du bist so heiß." flüsterte mir das Mädchen mit den grünen Augen von hinten ins Ohr und küsste danach mein Nacken. Mir entfuhr ein leises Stöhnen. Lauren kicherte. „Pass auf, wir sind hier nicht alleine." „Dann lass uns rausgehen und einen ruhigen Ort suchen." flüsterte ich zurück, während ich mich umdrehte, um Lauren in die Augen zu schauen. Meine Freundin antwortete nicht. Sie nahm einfach nur meine Hand und zog mich mit nach draußen. Im Garten war es ziemlich voll und es war schwer sich ein Weg durch die Leute zu bahnen, um zu einen ungestörtem Platz zukommen. Wir gingen gerade an dem Pool vorbei, als wir nur noch ein „Passt auf" hörten. Plötzlich wurden Lauren und ich von irgendjemanden angerempelt, normalerweise hätten wir unser Gleichgewicht noch halten können, aber wir waren viel zu betrunken. Innerhalb von wenigen Sekunden vielen wir beide in den Pool. Kaltes Wasser traf auf mein aufgewärmten Körper. Es war angenehm, eine nette Abkühlung. Ich stieß mich leicht vom Boden ab, um wieder Luft zu bekommen. Als ich die Wasseroberfläche erreicht hatte, hielt ich Ausschau nach Lauren. Auch sie kam nach einigen Sekunden neben mir hoch. Wir starrten uns an. Verdammt war Lauren heiß. Ihre Haare klebten an dem Kleid und ihre Make-Up war leicht verlaufen. Auch Lauren biss sich auf die Unterlippe. „Babe dein Tshirt ist durchsichtig geworden." Lauren schaute auf meine Brüste. „Gefällt es dir?" fragte ich Lauren mit einem Grinsen. „Und wie." antwortete sie nur und zog mich an sie ran. Sofort presste sie ihre vollen Lippen auf meine. Wir vergaßen alles und jeden in diesem Moment. Es gab nur uns zwei. Es interessierte uns nicht, dass um uns herum noch hundert andere Leuten waren. Das einzige worauf ich mich fokussierte waren Laurens Lippen und ihr Körper. Meine Hände genossen Laurens Kurven und endeten schließlich an ihrem Hintern. Die Hände meiner Freundin hatten sich schon unter meinem Tshirt bequem gemacht. Ich zog Lauren enger an mich heran und vertiefte den Kuss, indem ich mit meiner Zunge um Einlass bat, welcher mir auch sofort gewährt wurde.
Wir küssten uns schon seit gefühlt 10 Minuten, als wir von einer nervigen Stimme unterbrochen wurden. „Hey ihr, kein Sex in meinem Pool, verstanden?" Etwas schwer löste ich mich von meiner Freundin. Natürlich hatten würden wir kein Sex in diesem Pool haben, hier waren hunderte Leute, deshalb muss man uns doch nicht unterbrechen. Als ich erkannte, wer uns da unterbrochen hatte, wurde meine Laune noch schlechter. Es war diese eine vom LGBT- Club aus der Schule, die Lauren schon seit Wochen mit Nachrichten vollspamte. „Was willst du Sophie?" rief Lauren ihr ärgerlich zurück. Plötzlich ging mir ein Licht auf. Es war Sophies Party und Sophie war die vom LGBT- Club. Hätte ich es gewusst, wäre ich nie zu dieser Party gekommen. Aber Lauren musste es Wissen, warum ist sie dann hier hingekommen?

Wie Grün zu meiner Lieblingsfarbe wurde (Camren)Where stories live. Discover now