Kapitel 15: Die „Beichte"

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Camilas POV

Natürlich musste ich keine Hausaufgaben erledigen. Die hatte ich ich gestern schon längst hinter mich gebracht. Aber ich wollte Lauren los werden, um nachdenken zu können. Sie würde mich nur ablenken und meine Vernunft ausschalten. Eigentlich bestätigte das ja nur wieder, wie sehr ich mich in das Mädchen verschossen hatte. Es war so schwer für mich auf ein Mädchen zu stehen. Ich wollte ein ganz normales Mädchen sein. Nicht auffallen. Einfach nur ein Haus, zwei Kinder und einen Hund. Aber dann kam sie und warf alles durcheinander. Meinen Kopf, meine Zukunftsvorstellungen und meine Sexualität. Was war ich überhaupt? Lesbisch? Bi? Was ist Lauren? Steht sie überhaupt auf Frauen? Eigentlich wusste ich kaum etwas über sie und doch so viel.
Oh Gott ich glaube mir muss jemand helfen um meine Gedanken zu sortieren und da fielen mir nur drei Leute ein. Die drei sollten eh noch von Lauren und meiner Beziehung erfahren. Moment mal, es war ja noch nicht mal eine Beziehung. Naja dann was auch immer Lauren und ich hatten. Ich hatte keine Geheimnisse vor Ally, Normani und Dinah. Wir erzählten uns alles und gaben uns die besten Ratschläge.

HEY, HABT IHR LUST ZU MIR ZU KOMMEN? ICH BRAUCHE EUERN RAT.

Ich schrieb den Text in unsere Gruppe die wir zu viert hatten. Wir hatten mittlerweile auch eine mit Lauren, aber da hätte ich die Nachricht wohl schlecht reinschreiben können. Schließlich geht es ja um sie.
Alle drei sicherten mir zu und schrieben sie wären in 20min da.
Nachdem ich mich kurz aufs Sofa legte, hörte ich auch schon die Klingel. Dinah und Normani standen vor der Tür.
„Hey kommt rein. Wo ist Ally?"
Eigentlich fuhren Normani und Ally immer zusammen, da die beiden ja zusammen in einer  Wg wohnten.
„Die müsste gleich kommen. Ich war heute morgen bei Dinah." lächelte Normani mich an.
„Achso alles klar." sagte ich enttäuscht, aber versuchte es mir nicht anmerken zu lassen. Irgendwie hatte ich wegen Lauren meine Freunde total vernachlässigt. Ich hatte das Gefühl sie waren sich enger gekommen, ohne mich.
„Ey Walz, pflanzen wir uns ins Wohnzimmer oder nach oben?" fragte Dinah mich und zog eine Augenbraue hoch. Ich wollte gerade antworten, dass wir nach oben gehen könnten, da fiel mir ein, was ich dort vor einer Stunde gemacht. Ich hatte keine Ahnung, wo mein Slip lag, denn Lauren mir beim Sex ausgezogen hat. Mittlerweile hatte ich einen neuen an. Wäre etwas unangenehm, wenn einer der drei den alten irgendwo im Bett finden würde.
„Erde an Mila." Normani wedelte mir ihrer Hand vor meinem Gesicht.
„Oh Ehm ins Wohnzimmer."
Dinah und Normani gingen in den Raum und schmissen sich auf die Couch. Ich folgte den beiden und musterte meine Freundinnen.
„Du Dinah, mir ist da gerade wieder etwas eingefallen." sagte ich grinsend und schaute meiner besten Freundin in die Augen. Dinah wurde rot. Jap, sie kann sich ganz genau daran erinnern, dass ich Finn und sie beim Sex erwischt habe. „Nicht jetzt Mila." zischte Dinah als Antwort und schaute auf den Boden. Was soll das denn? Sonst hatte Dinah nie ein Problem damit, offen über ihr Sexleben zu reden. Das Mädchen bemerkte meinen irritierten Blick und fügte noch schnell hinzu, dass es ja heute um mich gehen sollte. Trotzdem war die Reaktion komisch. Bevor ich Dinah einen Vorwurf machen konnte, klingelte es zum zweiten Mal. Ally hatte es auch endlich geschafft.
„Hey Freunde"Sie klatschte vergnügt in die Hände und setzte sich in einen der Sessel. „Ich hab nicht ganz so lange Zeit heute, deshalb schieß los Camila. Was liegt dir auf dem Herzen?"
Oh das hatte mich etwas überrumpelt. Ich konnte mich gar nicht mental darauf vorbereiten, Ally und Normani zu „beichten", dass ich etwas mit einem Mädchen hatte.
„Mhh also, ich, ich habe momentan mit jemandem etwas am laufen."
„Echt, wer ist denn der glückliche?" fragte Normani mich begeistert.
Dinah kicherte. Sie wusste nur zu gut, das es nicht DER glückliche war.
„Also Ehm, der glückliche passt nicht so ganz. Es ist...", ich schluckte, „...es ist Lauren."
„HA Mani ich bekomme nen Fünfer von dir." sagte Ally überschwänglich, „aber ich hab's mir gedacht Mila.Du musstest keine Angst davor haben es uns zu sagen. Wir lieben dich, egal wen du liebst."
Dinah lachte. „Siehste Walz, jeder Dummkopf bemerkt, dass zwischen euch was läuft. War echt schwierig immer auf unwissend zu tun, wenn die beiden Nervensägen mich gefragt haben."
Ich wurde rot. Ist das echt so auffällig? Wie peinlich. Hoffentlich weiß es nicht schon die ganze Schule.
Nun meldete sich auch Normani zu Wort. „Aber jetzt erzähl doch mal alles Mila. Wie ist das zwischen euch entstanden?"
Und so erzählte ich den dreien die ganze Geschichte. Von dem ersten Treffen in der Umkleide, bis zum Übernachten heute bei mir. Nur die Sexszenen ließ ich weg. Ich glaub Dinah wäre nicht so begeistert zu erfahren, dass wir auf ihrer Matratze Sex hatten.
„Wow Mila. Du musstest ja echt viel durchmachen in letzter Zeit. Schade das wir nicht an deiner Seite sein konnten. Du hättest uns früher erzählen sollen, was da läuft." Mani sah mich mit betroffenen Augen an.
„Stimmt, aber eine Sache hab ich noch nicht ganz verstanden. Warum hast du Lauren eine Woche ignoriert?" fragte Ally mich.
„Das würde ich allerdings auch gerne Wissen." stimmte Dinah dem kleinen Mädchen zu.
Ich seufzte. „Ich schätze mal zum einem, dass ich mein normales Leben dadurch aufgeben muss und zum anderem, dass ich Angst habe das Lauren mich verletzt. Das Mädchen hat sich durch die Schule gevögelt. Warum sollte sie es jetzt nicht mehr tun?"
Dinah stand auf und hockte sich vor mich. „Also erstens ist es völlig normal auf Mädchen
zu stehen, du gibst dein ach so geliebtes normales Leben damit nicht auf und zweitens, weil sie dich liebt verdammt nochmal."
Hat sie Recht? Liebt Lauren mich wirklich? Oder nutzt sie mich nur aus?
„Wirklich?"
„Jap und damit du deine Bestätigung bekommst, fahren wir dich jetzt zu Lauren, damit du mit ihr reden kannst." antworte das dunkelhäutige Mädchen.
Und so wurde ich gegen meinen Willen von meinen drei Freunden ins Auto gezerrt. Es könnte eine Fahrt Richtung Himmel oder Hölle werden. Je nach dem was Lauren mir antworten wird.

Wie Grün zu meiner Lieblingsfarbe wurde (Camren)Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu