Kapitel 6✅

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Louis POV

Meine Schicht mit Jasper hatte angefangen und ich gab zu, dass ich ihm diesen Job sehr gut abkaufen könnte. Anders als zu mir verhielt sich Jasper sehr höflich gegenüber den Kunden und erledigte seine Aufgaben mit Bravour. Selbst Anneliese sowie Belle waren mit ihm zufrieden.

Jasper hatte mir keinen Blick mehr gewürdigt und unterhielt sich mehr mit Belle als mit mir. Nur wenn Fotografen da waren, konnte es schon mal sein, dass Jasper zu mir kam und sich in meiner Nähe aufhielt.

Vielleicht mochte ich es jetzt ungern zugeben, aber dieses Lächeln dann, hatte mich fast umgebracht, selbst wenn es gefälscht war. Jedoch hatte er mich mal beachtet zwar ungewollt, dennoch hatte Jasper mir seine Aufmerksamkeit geschenkt. Dank der Fotografen. Und da ich natürlich sein Spiel nicht scheitern lassen wollte und er noch gut vor der Presse dastand, hatte ich zurückgelächelt.

„Belle?", rief ich und der hellhaarige Junge neben Jasper an der Kasse hob zusammen mit ihm den Kopf. Beide sahen mich an und ich versuchte meinen Blickkontakt zu Belle nicht abzubrechen, nur um Jasper in die Augen sehen zu können.

„Ich mach gleich schon mal Pause, ja? Weil Jax kommt und ich die dann mit ihm verbringe", begründete ich und Belle lächelte sofort. „Klar", er nickte und ich erwiderte knapp das Lächeln, bevor ich Jasper dann doch mal kurz ansah. Er hatte eine Augenbraue hochgezogen und musterte mich abwertend. Hoffnungslos seufzte ich also und drehte mich von ihm weg.

Mir tat das echt weh. Ich hatte ihm nichts getan, gar nichts. Ich setzte mich sogar für ihn ein und er verstand die Lage immer noch nicht. Was sollte ich denn tun? Ich könnte mir doch auch nicht immer alles gefallen lassen von ihm.

Es verging ein wenig Zeit, als ich hinter der Theke stand und alles dort sauber machte. Sprich die Kaffeetropfen, die daneben gegangen waren, machte ich weg und währenddessen stand Jasper an der Kasse und spielte mit seinen Fingern. „Jetzt weiß ich woran du mich erinnerst!", meinte Jasper auf einmal begeistert und schien sowas, wie eine Erleuchtung zu haben. Fragend sah ich zu ihm und schluckte etwas, als er meinen Blick mit einem falschen, nicht vertrauenswürdigen Grinsen erwiderte.

„An das hässliche Entlein", er klatschte in die Hände und ich schaute ihn etwas irritiert an.

„Obwohl...", das Grinsen von ihm verschwand und er musterte mich angewidert. „Das Schwule Entlein würde besser passen", verbesserte er sich und meine Hände fingen an zu zittern. Nicht aus Wut, sondern aus....naja es tat halt einfach weh.

„He immerhin bin ich nicht hässlich", murmelte ich und drehte mich wieder zum Putzzeug um. Da ich dachte, dass ich leise gesprochen hätte, so dass er es nicht mitbekam. Allerdings hörte ich ihn nun erstaunlicherweise lachen, jedoch auch leise, so dass ich es nicht mitbekommen sollte. Doch ich tat es.

Es war sein echtes Lachen! Wow. Ich hatte ihn zum Lachen gebracht.

Sein Lachen war so schön.

Aber halt. Hatte er mitgelacht oder über mich gelacht?

Egal. Er hatte in Bezug auf mich gelacht, das war das, was zählte.

Nach ein paar Minuten hatte ich mich wieder ein wenig ein bekommen und als die Tür aufging, sah ich meinen besten Freund reinkommen. Jax sah sofort zu mir und winkte mir kurz zu. Sofort lächelte ich und drückte ohne weiteres Jasper den noch eben benutzten Lappen in die Hand, der darauffolgenden überrumpelt schien. Ich interessierte mich nicht mehr für ihn und lief zu dem Tisch, wo mein bester Freund Platz genommen hatte. Dieser wartete schon auf mich und lächelte mich freudig an.

„Hey Lou", begrüßte er mich. „Hi Jax", ich lächelte zurück und mein bester Freund beugte sich geheimnisvoll zu mir rüber. „Also....und auf den Typen stehst du?", unauffällig nickte er zu Jasper rüber und ich sah ihn warnend an.

Rosa Schürze || boyxboyWhere stories live. Discover now