[ sorgen ]

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Quiet people
have the loudest minds.

Quiet peoplehave the loudest minds

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Ich drehte mich wohl zu auffällig auf meine andere Seite, denn beide verstummten.
Langsam öffnete ich meine Augen und gähnte. "Guten Morgen."
Einen auf unschuldig machen.

Thomas errötete und lächelte. "Hi." Als wäre nie etwas passiert.
In diesem Moment wusste ich nicht, was ich glauben sollte. Ich...ich wusste es nicht.

Während ich dich Decke zusammenlegte, fragte ich: "Wie sieht der Plan aus?"
"Und ich dachte du bist das Superhirn hier", erwiderte Minho.

Ich versuchte ihn fies anzufunkeln, was meiner Meinung nach auch sehr gut gelang. "Ich würde sagen wir gehen zum Fluss, Vince meinte dort wären Höhlen."
Thomas nickte und Minho machte auch sowas in der Art. "Und nicht zu vergessen wir brauchen Essen..."

Also besprachen wir unseren Tagesablauf: Wir werden in Richtung Fluss wandern, dort werde ich in unserer Höhle Wache schieben und Angeln, da ich mit meinen Fußgelenk nicht schnell genug war um mit ihnen auf die Jagd zu gehen.
Minho besaß ebenfalls einen Rucksack mit Birnen, wovon schnell jeder eine Halbe für das Frühstück aß.

Obwohl der Marsch nicht lange dauerte, machte ich mir viele Gedanken um das, was Thomas zu Minho gesagt hat.
Es schien wie nichts, es war nichts, aber warum sorgte ich mich so dermaßen darum?

Warum denke ich an diesen Jungen?
Warum befreunde ich mich mit ihm?
Warum sorge ich mich um ihn?

Ich denke viel, bin die meiste Zeit ruhig, aber dadurch zerfressen mich viele Sorgen und Gedanken von innen. Und in der Arena wurde alles verdoppelt und verdreifacht. Alles wurde schlimmer. Meistens ließ ich es mir nicht anmerken, mache einen auf glücklich.

Früher, als ich noch keine Angst vor den Spielen haben musste, mich nur vor Hungersnot und Monstern unter meinen Bett fürchtete, war Sonya mein Sonnenschein.
Sie brachte Licht ins Dunkle.
Sie munterte mich immer auf.

Noch heute konnte ich ihre braunen Kulleraugen vor mir sehen. Sie hatte es einfach nicht verdient...

Auf einmal knallte die Kanone.
Man konnte dies aus zwei Perspektiven sehen, ein weiterer Gegner eliminiert, oder ein weiteres Kind ermordet.

Ich bevorzugte die zweite Variante.

Mein Magen knurrte schon länger, aber ich munterte mich damit auf, dass es heute Abend Fleisch geben würde. Fleisch... Sich die ganze Zeit von Früchten und Karotten zu ernähren ist nicht das Ideale wenn man Kraft braucht. Aber immerhin besser als nichts. Die Bilder von vorherigen Hunger Spielen schossen mir in den Kopf, Bilder von Kindern, die verhungern, weinend am Boden liegen, verbrennen, ertrinken, erhängt werden, aufgegessen werden...

Wir folgten den Bach, der langsam zu einem Fluss heranwuchs, schon länger, und müssten bald bei den Höhlen angekommen sein. Dort sollten die anderen uns nicht so schnell finden, hoffentlich.

Plötzlich knackte ein Ast in einem Busch. Das war nicht ich. Nicht Tommy. Nicht Minho.

Es war ein anderer Tribut.

Minho reagierte am schnellsten, als ich die Machete gezuckt hatte, war er schon neben den Busch und zog ein schwarzes Mädchen hervor.
"Lass mich los, du Stock!" Sie zappelte wie verrückt, aber ihren Speer wurf sie freiweillig weg. Da war ich mir sicher.
Der Asiate hielt seine Klinge gegen ihren Hals gedrückt - schlechte Erinnerungen - und fragte ruhig: "Wie heißt du?"

"Harriet. Distrikt Elf."

Mir ging ein Licht auf. "Du warst zusammen mit Alby hier?" Er war ein Junge, mit dem ich manchmal Bogenschießen in unsern Trainingsstunden geübt hatte. Er war griesgrämig, aber ich mochte ihn.
Harriet blickte mir in die Augen. "Er ist tot. Er ist von einer Klippe gesprungen."

Er war die Kanone gewesen.

Thomas schien die Situation ernst zu nehmen. Sehr ernst. "Wir müssen sie töten. Ihre Kumpanen suchen bestimmt schon nach ihr."

Töten...

"Ihr seid wie Gally, wenn ihr das macht", unterbrach Minho Thomas. "Töten, töten, töten. Kampf, Kampf, Kampf. Wir können sie doch einfach laufen lassen!" Man merkte, dass er nicht unschuldige Menschen ermorden wollte, er war anders als die anderen Karrieros. Vielleicht war er nicht einmal so schlimm, wie ich gedacht hatte.

Doch Thomas blieb stur und hob ihren Speer auf. "Die Gefahr ist zu gr-"

Wütend stieß Minho das Mädchen nieder, welches am Bauch landete und mit flehenden Augen zu mir blickte. Ich sah weg und bemerkte Minho, der Thomas am Kragen packte.
"Dann töt du sie!" Er griff Thomas noch fester am Kragen. "Töte sie!"

Tommy, mach jetzt keinen gravierenden Fehler...

Aggressiv schubste dieser Minho aus dem Weg und ging auf Harriet zu, die noch immer am Boden lag, sich keinen Zentimeter bewegt hatte und mir flehend in die Augen starrte. Ich schaute zu Thomas, der den Speer fest umklammerte und ihn auf Harriet gerichtet hatte.

Das macht er jetzt ni-

"Tom-...!" Noch bevor ich einschreiten konnte, rammte er Harriet seinen Speer in ihre Brust.
Sie sackte zusammen und hielt ihre Hand auf den immer größer werdenden Blutfleck. Ohne Harriet eines Blickes zu würdigen, zog er den Speer ruckartig aus ihrer Brust, Blut floss aus der Wunde, bildete einen schwarzen Blutfleck mitten auf ihren Shirt und ihr Blick war noch immer auf mich gerichtet. Mit leerem Blick, ohne sich irgendetwas anmerkten zu lassen, setzte er seinen Weg fort.

Ich konnte mich nicht bewegen.
Ich starrte auf das immer bleicher werdende Gesicht.
Blut rann ihr aus dem Mund.
Ihre Augen waren vom Schreck geweitet.

Die Kanone wurde abgeschossen.

Minho, der genauso geschockt war wie ich, Thomas Denkweise auch nicht verstand, packte mich an meinem Handgelenk.
Ich murmelte ein Entschuldigung, streckte meinen Arm in die Höhe und legte meinen Daumen auf meinen kleinen Finger, die anderen drei Finger ließ ich gestreckt. Der Asiate ging weiter und ich musste hinterherhumpeln.

Sie hatte uns gar nichts getan. Aber das sind die Hunger Games.

Nun bilde ich ein Team mit zwei Mördern.

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