[ schmerz ]

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That's the thing
about pain.

It demands
to be felt.

It demandsto be felt

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Um ehrlich zu sein fühlte ich mich nutzlos, Minho führte den Weg, Thomas hatte die Fallen aufgestellt und ich? Ich hinke einfach nur hinterher.

Minho stoppte abrupt und ich rannte fast in Tommy's Rücken.
"Hey Newt! Kennst du dich zufällig mit Beeren aus?", fragte Minho von vorne. Tatsächlich wusste ich ein wenig darüber Bescheid, meine Mutter hatte mir das Wichtigste beigebracht.

Als ich nickte, wies er auf ein dunkelgrünes Büschel vor ihm. Es war ein kleines unscheinbares Büschelchen, seine Früchte strahlten zwischen den runden Blättchen heraus.
Ich kniete mich daneben hin und zerquetschte eine der orangen Beeren. Wie erwartet rann ein rot-grünes Gematsch meinen Fingern hinunter.

Das hieß es war eine orange Waldbeere. Das rote Fruchtfleisch zeigte den einzigen Unterschied zu einer giftigen Beere, die einen in den Tod schickte.
"Und?" In Thomas' Stimme konnte ich die Ungeduld heraushören, so schnell wie möglich weg vom Wald, zurück in die sichere Höhle.

Naja, sicher ist nicht das richte Wort, aber besser als im Wald.

Abermals nickte ich, und in Windeseile klaubten wir die restlichen Beeren im Umfeld ab. Zum Glück hatte Thomas die zweite Aufbewahrungsbox eingepackt, die jetzt in Einsatz kam.

Auf dem Weg zurück zur Höhle fing meine Wunde erneut an zu schmerzen. Nicht ernsthafte Schmerzen, aber spürbar. Dazu kam noch ein kleines Pochen im Hinterteil meines Kopfes.
Das hängt nicht zusammen. Keine Angst.

Ich belog mich selbst.

Um den Fluss machte ich einen größeren Bogen als nötig und zog auch Tommy mit.
Ich werde hier kein Risiko eingehen.

Gerade als ich mich etwas hinlegen wollte, weil ich hoffte meine Kopfschmerzen würden dadurch verschwinden, schossen die Spielmacher eine Kanone ab. Stimmen ertönten in unserer Nähe.

Klonk.

Minho hatte eine Hand schon am Griff seines Messers, wie immer, wenn er erschrocken ist.
Thomas' Brust hob und senkte sich unregelmäßig, wie immer, wenn er den Tod erwartete.
Ich konnte mein eigenes Herz bis zum Hals klopfen spüren, wie immer, wenn ich Angst hatte.

"Nein! Nein!"

Irgendwoher kannte ich diese Stimme...
...Brenda?

Ein Blick in Minho's Augen bestätigte meinen Verdacht, ihm schien es doch nicht so egal zu sein, sein restliches Gesicht jedoch blieb starr und emotionslos.

"Ich-ich war auf eurer Seite! Ich-"

"Beth? Willst du diesen Verräter von seinem erbärmlichen Leben erlösen?"

"Gerne, Gally."

Ein riskierter Blick nach draußen sagte mir, dass sie sich noch immer bewegen, die zwei Karrieros umzingelten Brenda, welche bettelnd am Bogen kniete.
Es war ein grauenhafter Anblick.

Doch von dem blonden Mädchen hörte ich nur ein Lachen.

Angestrengt starrte ich auf die gegenüberliegende kahle Höhlenwand, in der Hoffnung, dort würde sich ein Portal in eine andere Welt öffnen. Ich vernahm einen dumpfen Aufschlag des toten Körpers des Mädchens.

Vor meinem innerlichen Augen konnte ich Brenda sehen, wie sie dort lag, ihre braunen Haare blutverkrustet an der Stirn klebend.
Ihre Augen tot.
Ihr Körper reglos.

"Jämmerlicher Lappen", sagte die männliche Stimme.

"Wo meinst du ist der Freund von Miyoko? Der könnte noch gefährlich werden", meinte Beth.
Ich hörte, wie Minho seine Handknöchel knackste.

Anscheinend noch immer da stehend antwortete Gally: "Frypan hat ihn gestern mit den Jungen aus zwölf und neun gesehen."

"Pahahaha- was will der mit diesen Strünken? Okay, der aus zwölf, aber was will er mit der Vogelscheuche aus neun? Wahrscheinlich ist er genauso schwach wie seine Distriktpartnerin, Sonya, und winselt um sein Leben!", lachte das Mädchen.

Ich holte tief Luft.

Sie ist tot. Tot. So gut wie tot.

Ich griff nach meiner Machete und war schon im Begriff aufzustehen, da legte sich Tommy's Hand auf meine. Beruhigend sah er mich an.

Da draußen sind die Mörder von Sonya! Meiner Sonya!

Fest entschlossen schüttelte ich seine Hand ab und stand auf. Mein Kopf pochte stärker als je zuvor.

Rache. Rache. Rache.
Tot. Tot. Tot.

Ohne in die Gesichter meiner Kameraden zu blicken, fixierte ich mich auf den Ausgang der Höhle, so sehr, dass ich Minho neben mir nicht sah. Sein Gelaber blendete ich aus.

Nein, nicht ich. Der Schmerz.

Minho griff nach meinem Arm und als wäre es eine mechanische Reaktion, riss ich meinen rechten Arm nach oben und traf Minho's Schläfe. In Sekundenschnelle verteidigte er sich und hielt mich nun mit beiden seiner muskulösen Arme fest.

Aggressiv zischte er: "Was wird das du Neppdepp?! Wegen dir verrecken wir gleich!"

Ich wiederholte immer nur ein Wort.

Rache.

Jetzt wollte ich den Tot nicht mehr für Sonya. Ich wollte ihn für mich.
Thomas war auch schon an meiner Seite. Besänftigend redete er auf mich ein.

"Hey, Newt. Beruhig dich ja? Wir werden uns einen Plan überlegen... ich verspreche-"

"Versprich nichts was-!"

Ich beendete meinen Satz halb flüsternd, denn Minho holte aus und verpasste mir einen Schlag gegen mein Kiefer, einen sehr starken, denn ich fiel in Ohnmacht.

An dem Schmerz in meinem Schädel änderte sich nichts.

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höhöhöhöhö ͡° ͜ʖ ͡°

• HE CARES • Newtmas in HG •Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt